Gute Zusammenarbeit im Team – So klappt’s


24.06.2015

Die Qualität Ihrer Arbeit hängt nicht nur von Ihrer fachlichen Kompetenz, der personellen und sachlichen Ausstattung der Einrichtung oder deren baulichem Zustand ab, sondern vor allem auch von der Qualität der Zusammenarbeit im Team.

Immer dort, wo Menschen zusammenarbeiten, müssen alle mithelfen, dass die Zusammenarbeit funktioniert. Dass es auch zu Problemen und Konflikten in der Zusammenarbeit kommt, ist völlig normal. Wenn Sie diese Schwierigkeiten als Chance für eine Weiterentwicklung sehen, können sie die Zusammenarbeit durchaus bereichern.

Was können Sie für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team tun?

 

Worum es bei der Zusammenarbeit geht

Inhaltlich geht es bei der Zusammenarbeit um

  • die Auseinandersetzung über Ziele und Inhalte der Arbeit,
  • den Austausch über die pädagogische Arbeit,
  • die Reflexion des eigenen Erzieherinnenverhaltens,
  • gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung,
  • die Organisation der Arbeit sowie
  • die Erörterung neuer Ideen und Projekte.

 

So gelingt die Zusammenarbeit

Sie können selbst viel dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit im Team funktioniert, indem Sie folgende Verhaltensweisen zeigen:

 

1. Zeigen Sie Offenheit, Vertrauen und gegenseitige Akzeptanz

Begegnen Sie Ihren Kolleginnen mit Offenheit, Vertrauen und akzeptieren Sie die anderen. Im Gegenzug werden Ihnen auch Ihre Mitarbeiterinnen diese Verhaltensweisen entgegenbringen. Reden Sie nicht über eine Kollegin, sondern mit ihr. Dies schafft eine entspannte Atmosphäre mit offener Herzlichkeit. Sowohl die Kinder als auch die Eltern, die in Ihrer Einrichtung ein und ausgehen, spüren diese Atmosphäre.

 

2. Suchen Sie nach Lösungsmöglichkeiten bei Problemen

Es geht darum, dass Sie gemeinsam nach Lösungen für entstandene Probleme suchen. Setzen Sie sich z. B. über die Gestaltung des Sommerfestes auseinander, anstatt Klärungen zu blockieren. Arbeiten Sie aktiv an einer Lösung mit, anstatt sich zurückziehen und sich völlig aus der Diskussion herauszuhalten. Auch ständiges Klagen über das bestehende Problem hilft dem Team nicht weiter.

 

3. Vermeiden Sie Machtkämpfe im Team

In der Zusammenarbeit geht es nicht darum, wer die bessere Pädagogin ist oder wer die beste Idee hat. Vielmehr bringt sich jede Mitarbeiterin mit ihren besonderen Fähigkeiten ein, sodass gemeinsam die besten Ideen entstehen und umgesetzt werden können. Die Planung des Sommerfestes führt dann zum größten Erfolg, wenn aus der Vielzahl der Ideen, die alle Mitarbeiterinnen einbringen, gemeinsam die besten ausgewählt werden.

 

 

4. Leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Zusammenarbeit

Zeigen Sie Interesse und Bereitschaft an der Zusammenarbeit. Ziehen Sie sich nicht einfach zurück und flüstern z. B. mit der Nachbarin, blättern in einem Buch oder beobachten das Geschehen draußen vor dem Fenster, wenn wichtige Themen besprochen werden (das nächste Projekt, das Sie mit den Kindern bearbeiten), zu denen auch Sie sich äußern sollen.

 

5. Stellen Sie das Teaminteresse in den Vordergrund

Ein Team hat ein Interesse daran, dass etwas Ganzes entsteht, indem jeder etwas dazu beiträgt, gemäß seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Dies funktioniert nicht, wenn Sie sich zum Mittelpunkt machen, weil Sie ohnehin die besten Ideen haben, oder wenn sich Cliquen bilden, die ihre Interessen durchsetzen wollen.

 

6. Unterscheiden Sie Unwesentliches von Wesentlichem

In Ihrer pädagogischen Arbeit stehen die Interessen der Kinder und der Einrichtung im Vordergrund, und es geht nicht darum, was Ihnen oder einzelnen Mitarbeiterinnen gerade gut gefallen würde. So ist es völlig überflüssig, darüber zu streiten, ob die Einladungskarten für den Tag der offenen Tür in Blau oder Lila gestaltet werden sollen, sondern es geht darum, wie Sie diesen Tag inhaltlich gestalten, um Ihre Einrichtung der Öffentlichkeit optimal zu präsentieren.

 

Auswirkungen einer guten Zusammenarbeit im Team

Die Qualität Ihrer Zusammenarbeit wirkt sich auf die gesamte Atmosphäre in Ihrer Einrichtung aus. Eine gute Teamarbeit

  • motiviert Sie in Ihrem Arbeitseifer und darin, selbst aktiv zu werden,
  • ermutigt Sie, neue Dinge auszuprobieren,
  • fördert Ihre Kreativität und Fantasie,
  • erleichtert den Prozess der Problemlösung, weil alle Teammitglieder an der Lösung interessiert sind und aktiv daran mitarbeiten,
  • führt dazu, dass auch die Kinder und deren Eltern sich in der Einrichtung wohl fühlen.

Wenn Sie in der Zusammenarbeit mit Ihren Kolleginnen die gleichen Grundsätze verwirklichen, die Ihnen bei der Arbeit mit den Kindern wichtig sind, wie z. B. dem anderen zuzuhören, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen, wird auch Ihre Teamarbeit gelingen. Denn nur, was Sie selbst leben und verwirklichen, können Sie von Ihren Kolleginnen erwarten und in Ihrer Arbeit mit den Kindern Wirklichkeit werden lassen.


Weitere Beiträge zu diesem Thema:

Aggressive Kinder: Zulässige „Schutzmaßnahmen“ für Ihr Team

19. Oktober 2017

Im Zuge der zunehmenden Betreuung von Kindern mit besonderem Förderbedarf werden Sie und Ihre Mitarbeiterinnen auch mit Kindern konfrontiert, die im Kita-Alltag – aus welchen Gründen auch immer – aggressiv oder auch...

So reagieren Sie richtig bei aggressivem Verhalten

Heute ist Tag des Lächelns: 4 Tipps für Ihre persönliche Ausstrahlung

5. Oktober 2017

An Ihre Position als Leiterin sind zahlreiche Erwartungen geknüpft. Neben der Fachlichkeit, die sowohl Eltern als auch Ihre Mitarbeiterinnen und der Träger von Ihnen verlangen, gibt es auch unausgesprochene Anforderungen: Stets...

Passend zum Tag des Lächelns: Mit diesen 4 Tipps verbessern Sie Ihre persönliche Ausstrahlung

Burn-out: Achten Sie auf sich & Kita-Mitarbeiterinnen

13. April 2016

Nach Angabe der Krankenkassen steigen, gerade in den sozialen Berufen, die psychischen Erkrankungen, z. B. wegen Burn-out, rasant an. Und besonders tragisch ist: Burn-out trifft häufig die besonders engagierten...

So sollten Sie bei Burn-out handeln



© 2023 Verlag PRO Kita, Bonn