7 Entspannungsübungen für Kleinstkinder


28.05.2021

„Erst wenn der Körper entspannt ist, kann die Seele nachfolgen“ – diese Weisheit stammt von dem chinesischen Philosophen Konfuzius. In Zeiten, in denen Kleinstkinder mit Wellen von unkontrollierten Gefühlen und Anspannung zu kämpfen haben, ist Entspannung besonders wichtig. Die folgenden 7 Tipps unterstützen Sie dabei, den Alltag in der Gruppe zu entschleunigen und Kleinstkindern unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten anzubieten.

1. Tipp: Wechsel zwischen Bewegung und Entspannung

Kinder brauchen Platz, um sich zu bewegen, und Zeit, um zu toben. Aber zwischendurch brauchen sie auch ruhige Phasen und langsame Einheiten. Achten Sie darauf, dass die Kleinstkinder in Ihrer Kita oder Krippe immer die Möglichkeit haben, nach bewegungsintensiven und lauten Abschnitten zur Ruhe zu kommen. Das gelingt Ihnen, indem Sie die Kinder z. B. um sich auf dem Boden versammeln und gemeinsam mit ihnen ein Buch ansehen oder ein Lied singen. Und natürlich auch, indem Sie selbst ruhig sprechen und Ruhe bewahren.

2. Tipp: Schlafzeiten der Kleinstkinder einhalten

Achten Sie darauf, dass die Kinder in Ihrer Kita oder Krippe ausreichend schlafen. Dazu strukturieren Sie den Tagesablauf so, dass Schlafzeiten für alle Kinder am besten individuell angeboten werden können. Ältere Kinder machen gemeinsam einen Mittagsschlaf, während jüngere Kinder auch während des Vormittags oder Nachmittags ein kleines Nickerchen machen können. Vielleicht können Sie einen Funktionsraum dauerhaft als Schlafraum für die Jüngsten einrichten. Dort kann das Kind sich dann jederzeit zurückziehen oder von den Erzieherinnen schlafen gelegt werden. Ausgeschlafene Kinder können dann wieder mit neuer Kraft ihre Umwelt entdecken und sind nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen.

3. Tipp: Ruherituale zusammen mit den Kita-Kindern gestalten

Kinder brauchen Rituale, die ihnen zeigen, wann welche Tagesphase beginnt oder endet. Führen Sie darum bewusst Ruherituale ein: Beginnen Sie z. B. den Tag mit einer kleinen Kuschelrunde. Nach dem gemeinsamen Essen treffen Sie sich mit den Kindern im Kreis, um ein ruhiges Lied zu singen. Oder Sie laden die Kinder zu einer kleinen Entspannungsreise ein. Nutzen Sie dazu den folgenden Entspannungsreim für Kinder ab 2 Jahren:

Langsam, langsam, langsam, lehnst du dich zurück. Schließt dabei die Augen – wenigstens ein Stück.
Alles ist jetzt leise rund um dich herum.
Blinzle nun ein bisschen, sieh dich langsam um.
So ist es gemütlich – so geht es dir gut.
Lehn dich noch einmal zurück und spür, wie gut das tut.

4. Tipp: Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder schaffen

Einige Kinder schaffen es schon allein, sich zurückzuziehen, wenn ihnen alles zu viel wird. Dazu brauchen sie aber einen entsprechenden Ruheplatz. Achten Sie darauf, dass es in Ihrem Gruppenraum eine Kuschelecke gibt, die für alle Altersstufen der Kinder geeignet ist. Sie sollte mit einer Matratze, Kissen und einer Abgrenzung zu anderen Ecken ausgestattet sein. Dieser Bereich ist dann ausschließlich zum Ausruhen reserviert. a

5. Tipp: Schaukeln beruhigt die Kita-Kinder

Es gibt Bewegungen, die von Natur aus entspannen. Sanftes Schaukeln und Wiegen gehören gerade bei Kleinstkindern dazu. Diese Bewegungen rufen Erinnerungen aus der Zeit vor der Geburt wach. So fühlen sich die Kinder geborgen und lassen sich schneller beruhigen. Schaukeln und Wiegen können Sie den Kindern auf Ihrem Schoß bei einem Kniereiterspiel anbieten. An einer Verankerung im Turnraum können Sie einen Hängesessel einhängen und eine Matte darunter legen. Ein Schaukelpferd, das Kinder im Gruppenraum benutzen können, erfüllt diesen Zweck ebenso.

6. Tipp: Sanfte Berührungen entspannen

Werden Kleinstkinder zärtlich und sanft berührt, fühlen sie sich geborgen und angenommen. Das ist Entspannung pur! Nehmen Sie darum achtsamen Körperkontakt mit den Kindern auf. Dabei sollten Sie beachten, dass jedes Kind andere Vorlieben hat und manche Kinder Berührungen nur sparsam dosiert mögen. Fragen Sie darum nach, ob das Kind diese Form der Entspannung möchte. Sanft berühren können Sie Kinder z. B., wenn Sie dem Kind über den Rücken streicheln, während es neben Ihnen sitzt. Oder beim Wickeln, wenn Sie dem Kind eine kleine Massage für Füße oder Bauch anbieten.

7. Tipp: Lautstärke in der Kita gelegentlich drosseln

In Kita- oder Krippengruppen herrscht beim Toben und Spielen oft eine große Lautstärke. Stille dagegen hilft Kindern, selbst ruhig zu werden. Durch kleine Impulse gelingt es Ihnen, die Lautstärke zu drosseln: Sprechen Sie selbst bewusst leise. Das lässt Kinder aufhorchen. Setzen Sie sich auf den Boden, und ziehen Sie eine Spieluhr auf. Sicherlich werden sich schnell ruhebedürftige Kinder zu Ihnen gesellen und leise zuhören.


Das sagen unsere Leser

Weitere Beiträge zu diesem Thema:

Unfallverhütung in der Kita: Damit Bücher nicht zur Gefahr für Kleinkinder werden

3. September 2018

Der 1 ½-jährige Lukas sitzt auf dem Boden und blättert ganz versunken in einem Bilderbuch. Dabei tippt er immer wieder auf ein Bild und murmelt „Nana“ und „Muh“. Solche Szenen sind Ihnen aus dem Alltag in Kita oder...

Das müssen Sie bei Kinderbüchern beachten, damit sie nicht zur Gefahr werden

Sprachförderung in der Krippe – Vom 1. Schrei zum Wort

1. März 2016

Sprachförderung in der Krippe – überzogen oder sinnvoll? Diese Frage stellt sich Ihnen und Ihrem Team eventuell. Klar ist: Sprachförderung bei den älteren Kita-Kindern sieht ganz anders aus. Klar ist aber auch:...

Diese 5 Tipps helfen Ihnen bei der Sprachförderung

4 Kriterien für die kindgerechte Gestaltung von Krippenräumen

22. Oktober 2013

Kinder brauchen Freiräume – auch im Sinne von Räumen an sich. Deshalb müssen Sie Ihre U3-Krippenräume so gestalten, dass sie der Entwicklung von Kindern unter 3 Jahren entsprechen. Das klingt erst einmal einfach,...

Mehr erfahren


Nein, Danke

Kleinstkinder sicher betreuen und fördern

Endlich Land in Sicht: Vereinfachen Sie sich jetzt die Arbeit mit Unter-3-Jährigen!

Jetzt kostenlos testen!

© 2023 Verlag PRO Kita, Bonn