Richtig kalkulieren und den Finanzplan entlasten: Tipps und Infos für ein Plus an Budget


29.10.2013

Stellen Sie einen genauen Finanzplan für das aktuelle Jahr auf. Listen Sie nicht nur die Kosten auf, die ohnehin anfallen, sondern auch eine nach Prioritäten gestaffelte Liste, was darüber hinaus in den folgenden Jahren nötig wäre. Sollte die Erstellung des Finanzplans von Seiten des Trägers oder einer zentralen Verwaltungsstelle vorgenommen werden, dann bitten Sie rechtzeitig um Einsicht und Mitwirkung. Ist auch dies nicht möglich, dann übergeben Sie rechtzeitig vor Jahresabschluss eine Bedarfsliste für den Finanzplan. Immer wieder ist auf der Trägerseite nicht bewusst, wie dringend einige Bedarfe wirklich sind.

Tipp für die Praxis: Stellen Sie Ihren Finanzplan einmal im Jahr Ihren Mitarbeiterinnen vor, damit auch ihnen die Situation ihrer Einrichtung bekannt ist.

Selbst gebastelte Geschenke belasten den Finanzplan

Gerade die Basteleien, die kleinen selbst gearbeiteten Aufmerksamkeiten und das Sparen an Centbeträgen benötigen etwas, das Sie nicht zu bieten haben: Zeit! Und die kostet wiederum Geld, das Sie auch nicht haben und auch in Ihrem Finanzplan nicht einkalkulieren können. Kleine Werbestreuartikel, wie beispielsweise Kugelschreiber, Mousepads oder Stofftragebeutel, günstig eingekauft und mit dem Logo der Einrichtung versehen, sollten auch für die Kita nicht mehr tabu sein. Vor Ort findet sich häufig ein Sponsor für diese Merchandisingartikel, die auch noch Ihren Finanzplan entlasten.

Nutzen Sie die EDV nicht nur für Ihren Finanzplan effizient

Für einen effizienten Einsatz der EDV in Ihrer Einrichtung sollte nachhaltig investiert werden, und das zahlt sich nicht nur beim Finanzplan aus, den Sie damit leicht und übersichtlich erstellen können. Ein Rechner mit modernster Ausstattung ist inzwischen günstig zu bekommen und langfristiger nutzbar als ein Auslaufmodell, ein etwas teureres Notebook ist vielseitiger verwendbar als ein stationärer PC und die Anschaffung eines Laserdruckers amortisiert sich gegenüber teuren Tintenstrahlpatronen recht schnell. Diese belasten Ihren Finanzplan einmalig etwas mehr, zahlen sich aber langfristig wegen geringer Reparaturen aus. Hier investieren Sie in die Zukunft, die eindeutig in elektronischer Verwaltung der Kita-Daten liegen wird. Und bevor Sie viel Zeit für „Learning by Doing“ investieren, sollten Sie sich noch einen Anwenderkurs spendieren. Den gibt es über Ihren Verband auch günstiger als auf dem freien Markt.

Suchen Sie die Nähe von Verbänden

Hier können Sie wirklich sparen und Ihre Finanzen entlasten. Nahezu alle Verbände – gleichgültig, ob Fach-, Träger- oder Berufsverband – bieten Fortbildungen und Fachtagungen an. Für Mitglieder gibt es diese in der Regel zu stark ermäßigten Preisen. Die Ersparnis bei vergünstigten Fort- und Weiterbildungen ist im Vergleich zum Mitgliedsbeitrag lohnenswert. Nach meiner Erfahrung sind viele Einrichtungen jahrzehntelang einem Verband angeschlossen, ohne dessen Leistungen wirklich zu kennen oder zu nutzen. Das Angebot vergünstigter Publikationen, Arbeitshilfen und Formulare sollte genauso geprüft werden wie deren Beratungs- und Vermittlungsangebote, beispielsweise die kostenlose Stellenanzeige in der Mitgliedszeitschrift. Auch wenden sich Wirtschaft und Industrie an Verbände, wenn wertvolle Sach- oder Dienstleistungen zu vergeben sind. So können Sie eventuell an Mittel kommen, die Sie in Ihrem Finanzplan nicht mit einkalkuliert haben, aber für beispielsweise ein neues Klettergerüst benötigen.

Ministerien suchen überwiegend über Verbände nach Einrichtungen, die an Projekten beteiligt werden möchten. Gerade in Zeiten knapper Kassen wird der Austritt aus einem Verband gerne als Einsparlösung gesehen. Doch meist greift dies recht kurz. Prüfen und berechnen Sie deshalb vorher die Leistungen und scheuen Sie sich nicht, bei dem Verband, bei dem Sie Mitglied sind oder werden möchten, sich alle Leistungen und Vergünstigungen aufschlüsseln zu lassen.

 

 

Entlasten Sie Ihren Finanzplan durch Stiftungsgelder für Projekte

Das Stiftungswesen in Deutschland weitet sich derzeit aus. Gab es bisher kaum Finanzgeber für Regeleinrichtungen, so haben sich Stiftungen nach der PISA-Studie auch diesen angenommen. Mögliche Projektpartner für den Vorschul- und Hortbereich sind beispielsweise die „Aktion Mensch“, der Lions Club (Liga für das Kind), die Rotarier und das Sokrates Bildungsprogramm der EU (Anträge über das Sozialpädagogische Institut in NRW). Darüber hinaus kann ich Sie nur ermuntern, mittels einer guten Suchmaschine wie Google unter entsprechenden Stichworten, z. B. Projektfinanzierung, Kindergarten, Stiftung etc., im Internet zu suchen. Bei der Höhe der potentiell zu vergebenden Förderbeträge kann dieses Engagement lohnenswert sein.


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