Partizipation im Kindergarten – So informieren Sie in einem Elternabend


11.07.2016

Partizipation ist die Kinderstube der Demokratie. Auch Sie sind dazu verpflichtet, Kinder altersangemessen bei Entscheidungen zu beteiligen. Die Partizipation vermittelt den Kindern demokratische Strukturen und stärkt die Persönlichkeit. Oftmals ist dieser Begriff für einige Eltern nur eine leere Worthülse. Manche verwechseln Partizipation mit „Kinder an die Macht“.

Wie Sie bei einem Elternabend über dieses wichtige Thema informieren können und Ihren roten Faden finden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

1. Punkt: Warum ist Partizipation für die Kinder wichtig?

Partizipation kann übersetzt werden als Teilhabe, Beteiligung, Mitbestimmung oder Einbeziehung. Erarbeiten Sie in diesem Punkt, was die Kinder durch die Mitbestimmung lernen und warum sie für die Kinder wichtig ist. Das geht gut, indem die Eltern in einem Brainstorming ihre Ideen hierzu äußern.

Durch die Mitbestimmung:

  • œœlernen die Kinder, sich mit Problemen konstruktiv auseinanderzusetzen. œœ
  • trainieren sie ihre Kommunikationsfähigkeit und Sprachkompetenz.
  • œœlernen die Kinder, Verantwortung für ihre Umgebung, ihr Leben und ihre Entscheidungen zu übernehmen.
  • œœfindet ein soziales Miteinander statt.
  • œœtrainieren sie die Entscheidungsfähigkeiten.
  • œœüben sie, eigene Lösungswege zu entwickeln.
  • œœlernen sie, mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten konstruktiv umzugehen.
  • œœlernen sie, in der Diskussion mögliche Lösungen gegeneinander abzuwägen.
  • œœlernen sie, ihre Bedürfnisse zu äußern und die Bedürfnisse von anderen Menschen zu respektieren.
  • œlernen sie Werte und Normen unserer Gesellschaft kennen.
  • œœtrainieren sie die Frustrationstoleranz.
  • œœüben sie, demokratisch die eigenen Meinungen, Interessen und Bedürfnisse auszuhandeln.
  • œœlernen sie Empathie.
  • œœwachsen sie in demokratische Strukturen hinein.

Diese Auflistung ist sicherlich nicht vollständig, da die Lernmöglichkeiten nahezu ins Unermessliche gehen.

 

 

2. Punkt: Partizipation fängt in den Köpfen der Eltern an

Wie die Patizipation in einer Kita geschehen kann, können Sie den Eltern gut durch einen Film oder Fotos aus Ihrer Einrichtung vermitteln. Einen schönen Film über die Möglichkeiten der Mitbestimmung finden Sie auf YouTube: „Wie funktioniert Mitbestimmung von Kindern in Kitas?“.

 

3. Punkt: Mitbestimmen heißt den Kindern zuhören

Um Mitbestimmung zu leben, müssen Erwachsene den Kindern wirklich zuhören. Hierzu gehört es, den anderen zuzuhören, sich dafür zu interessieren, was andere mitteilen möchten.

An diesem Punkt können Sie den Eltern Ihre individuellen Kommunikationsregeln und Rahmenbedingungen erklären. Die nachfolgende Arbeitshilfe unterstützt Sie dabei, alle wichtigen Punkte im Blick zu behalten.

 

Tabelle: Die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Partizipation

Tabelle Die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Partizipation

 

4. Punkt: Ihre konkrete Umsetzung in der Kita

Partizipation muss auch in Ihrer Einrichtung fest verankert werden. Ansonsten hängen die Möglichkeiten der Mitbestimmung vom Zufall ab. Erklären Sie den Eltern in diesem Punkt, welche Formen der Mitbestimmung Sie fest verankert haben. Wichtig ist dabei auch, dass Sie den Eltern Ihre pädagogischen Ziele erklären. Dieses geht am besten, wenn Sie folgende 3 Fragen beantworten:

  • œœWelche Möglichkeiten der Partizipation gibt es in der Kita?
  • œœWie ist diese Möglichkeit in unserem Alltag verankert bzw. organisiert?
  • œœWo sind die Grenzen der Mitbestimmung?

Wenn Sie diese 4 Punkte bei Ihrem Elternabend aufgreifen, werden die Eltern Ihre Arbeit aus einem anderen Blickwinkel sehen.

 


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