Puppen, Stofftiere und andere Figuren üben seit jeher eine hohe Anziehungskraft auf Kleinkinder aus. Schnell finden auch die Jüngsten einen Zugang zu großen Kulleraugen, märchenhaftem Aussehen und den großen Emotionen der Freunde aus Stoff und/oder Holz.
Im Alltag mit den Kleinkindern nutzen Sie diese Faszination, um mit ihnen zu kommunizieren, ihnen Sachinhalte nahezubringen oder um ihnen im Umgang mit ihren Gefühlen zu helfen. Durch den flexiblen Einsatz wird Ihre Handpuppe zum „kleinen Helfer“ und erleichtert somit auch Ihren pädagogischen Alltag.
Eine Sockenpuppe können Sie mit wenigen Handgriffen ganz leicht anfertigen. Sie kostet Sie weder viel Zeit noch Geld. Zudem ist sie für Kleinkinder sehr anschaulich und lässt sich ohne großen Aufwand in Ihrem Gruppenalltag einsetzen. Mit wenigen Requisiten können Sie den Charakter der Figur nach Belieben verändern und somit auf den individuellen Einsatz in Ihrer Gruppe abstimmen.
Soll Ihre Puppe Zähne haben? Dann können Sie die Puppe beispielsweise auch gezielt während des Zähneputzens einsetzen. Schneiden Sie dazu die Filzreste zu kleinen Dreiecken zu und kleben Sie diese mit Stoffkleber am Rand des roten Filzes auf.
Damit die Sockenpuppe für die Kleinkinder besonders ansprechend ist, üben Sie, wie Sie mit ihr sprechen möchten und welche Bewegungen Sie mit ihr machen können. Üben Sie zunächst nur vor einer Kollegin, bis Sie Stimme, Gestik und Mimik so beherrschen, dass Sie sie den Kleinkindern präsentieren möchten.
Das Gesicht der Sockenpuppe ist bis auf den Mund unbeweglich. Jedoch haben Sie die Möglichkeit, vielfältige Gefühle mit der Puppe darzustellen.
Versetzen Sie sich in die jeweilige Stimmung, die Sie mit der Puppe darstellen möchten, hinein. Gelingt Ihnen das, so springt der Funke/das Gefühl auch zu den Kleinkindern über.
Indem Sie die entsprechenden Geräusche machen und dazu stimmige Gesten erzeugen, wird Ihre Socke zu einem lebendigen und fühlenden Wesen, dass jedes Kind anspricht.
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Da Ihre Sockenpuppe aus dem Bastelvorschlag oben weder Hände noch Füße hat, bewegen Sie sie, indem Sie ihren Arm hin- und herbewegen. Außerdem haben Sie haben Sie die Möglichkeit den Puppenkörper mit ihrem Arm zu beugen.
So lassen Sie Ihre Puppe fröhlich sein | Damit Ihre Puppe lächeln kann, öffnen Sie das Maul der Puppe leicht, indem Sie den Daumen nach unten und die restlichen Finger nach oben strecken. Dabei halten Sie Ihre Hand schräg nach oben. Um diese freudige Mimik zu unterstreichen, können Sie mit der Sockenpuppe hüpfende Bewegungen machen. Das heißt, Sie bewegen Ihren Arm von unten nach oben oder hüpfen mit dem Ellenbogen auf einer Tischkante o. Ä. |
So spielen Sie, wenn Ihre Puppe wütend sein soll | Um der Puppe einen wütenden Gesichtsausdruck zu verleihen, ballen Sie Ihre Hand zu einer Faust im Klappmaul. Mit dieser klassischen Wutgeste wird auch Ihre Handpuppe wütend. Unterstreichen können Sie dieses Gefühl, indem Sie den Kopf der Puppe leicht nach vorn strecken und ihren Kopf hin und wieder ruckartig bewegen. |
Mit diesen Bewegungen drücken Sie Trauer aus | Beugen Sie den Puppenkopf leicht nach unten und „jammern“ Sie. Legen Sie der Puppe ein Taschentuch auf die Nase. Dann putzen Sie mit Ihrer Hand und den üblichen Bewegungen und Geräuschen die Puppennase sauber. Besonders anschaulich ist es, wenn die Puppe sich die Nase schnäuzt. |
Setzen Sie sich gemeinsam mit den Kleinkindern und einer Kollegin in einen gemütlichen Sitzkreis auf den Boden. Ihre Kollegin begrüßt die Kleinkinder im Sitzkreis mit dem in Ihrer Gruppe üblichen Ritual.
Anschließend ziehen Sie hinter Ihrem Rücken die Sockenpuppe hervor und lassen diese z. B. sagen: „Guten Morgen, Kinder. Ich bin die Sockeline. Ich freue mich, bei euch im Kreis zu sein. Na? Da staunt ihr, was? Ich bin eine echte sprechende Socke, und ich bin sehr, sehr neugierig. Wer von euch möchte mir denn zuerst seinen Namen verraten?“
Die Kinder, die möchten, können ihren Namen sagen. Dann sprechen Sie weiter: „Ja, wisst ihr, Kinder, ab und zu benötige ich eine Streicheleinheit. Wer möchte mich denn mal streicheln? Du?“
Sie ziehen die Sockenpuppe über die Hand und eilen zu den beiden sich streitenden Kindern. Sie führen die Puppe zwischen die Kinder und sagen: „Nanu, was ist denn hier los?“ Sicherlich sind die beiden Kinder erstaunt und halten inne.
Dann sagen Sie: „Wollt ihr beide den roten Ball haben? Wir können zusammen damit spielen. Ich möchte auch mitspielen.“ Sicherlich sind die Kleinkinder hocherfreut und lassen Sie mitspielen. Dazu stupsen Sie den Ball mit den Fingerspitzen über den Boden.
Ganz sicher streiten sie sich nach Ihrer Moderation auch nicht mehr um den Ball. Nach dem Ballspiel sagen Sie den Kleinkindern: „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit euch zu spielen. Es ist toll, dass ihr den Ball mit mir geteilt und euch nicht mehr gehauen habt.“
Im Wechsel, immer gemeinsam mit 2 Kindern, ziehen Sie sich in eine Spielecke zurück. Welche Spielecke das sein wird, entscheiden Sie spontan und anhand der Situation der Kinder.
Sie sprechen mit den Kleinkindern ausschließlich als Sockenpuppe. Sie locken damit auch die eher zurückhaltenden Kinder aus der Reserve, wenn sie die Sockeline fast ganz für sich allein haben. Nun initiieren Sie ein Gespräch über das gemeinsame Spielvorhaben.
In der Puppenecke besprechen Sie beispielsweise, was gekocht werden soll. Als Sockeline können Sie die Kinder z. B. immer wieder fragen: „Welche Zutaten benötigen wir noch mal? Ich bin so schusselig – ich habe es schon wieder vergessen.“ Auf diese Weise üben die Kleinkinder bestimmte Wörter ein.
Wenn Sie testen möchten, ob sich der Einsatz von Puppen in Ihrer Praxis bewährt, ist die Sockenpuppe ein variables Einsteigermodell. Probieren Sie es gleich einmal aus.
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