Die Eingewöhnung in die Kita ist für alle Beteiligten emotional beladen – am meisten jedoch für das Kleinstkind: Fremde Menschen, fremde Räume, eine fremde Welt, ein fremder Alltag – plötzlich ist alles ganz anders! Zudem ist das Kind häufig das 1. Mal länger von seinen gewohnten Bezugspersonen, in der Regel den Eltern, getrennt. Damit die Eingewöhnung gut gelingt, sollte sie achtsam und individuell durchgeführt werden. Sind Sie sicher, dass Ihr Eingewöhnungskonzept dies erfüllt?
So bereiten Sie die Eingewöhnung optimal vor
Ihr Eingewöhnungskonzept sollte einige Vorarbeiten enthalten, die eine achtsame Eingewöhnung vorbereiten und vor der Aufnahme eines neuen Kitakindes durchzuführen sind. So stellen Sie sicher, dass die Bezugserzieherin sich voll und ganz ihrem neuen Schützling widmen kann und dieser gut in Ihrer Einrichtung ankommt.
1. Das bringen die Eltern mit
Bitten Sie die Eltern im Vorfeld, alle für das Kind wichtigen Dinge mitzubringen. Das sind etwa Wechselwäsche, Schlafkleidung, Windeln usw. sowie einige vertraute Gegenstände, z. B. ein Kuscheltier, ein Halstuch der Mutter oder eine Spieluhr mit einer gewohnten Melodie zum Trösten und Ablenken. Damit nichts vergessen wird, geben Sie den Eltern dazu eine Liste an die Hand.
Praxistipp: Ein kleines Stück Zuhause kann auch ein kleines „Zuhause-Fotoalbum“ zum Mitnehmen sein. Dieses können die Eltern mit 3 leere DIN-A4-Blättern und Fotos selbst gestalten. Die Bilder können vom Kind selbst, von den Eltern, vom eigenen Zimmer, von den Großeltern usw. sein. Sie werden auf die Blätter aufgeklebt, die Seiten anschließend in Klarsichthüllen gesteckt und mit einem Wollfaden zusammengeheftet – fertig!
2. Bereiten Sie das Kitaumfeld vor
Ebenso wichtig: Schon vor der Eingewöhnung sollte das Kind in Ihrer Einrichtung persönliche Plätze erhalten. Der eigener Garderobenplatz, das eigenes Windelfach, der eigene Schlafplatz etc. beim ersten Eintreffen zeigen, dass das Kind hier willkommen ist. Zudem müssen auch die Kinder der entsprechenden Gruppe und deren Eltern informiert werden. Die Kinder können sich dann leichter auf das neue Gruppenmitglied einstellen. Benachrichtigen Sie die Eltern, wenn sich aufgrund der Eingewöhnung etwa der gewohnte Tagesablauf ändert.
3. Stellen Sie die Arbeitsorganisation im Team um
Die Bezugserzieherin muss sich intensiv um das neue Kind kümmern. Das kostet Zeit und muss vorab entsprechend im Team koordiniert und im Dienstplan berücksichtigt werden. Auch eine mögliche Vertretung der Bezugserzieherin sollte im Vorfeld festgelegt werden sowie Pufferzeiten für die Kolleginnen, die die Eingewöhnung koordinieren.
So starten Sie die Eingewöhnung kindgerecht
Beim Aufbau neuer Beziehungen sind die ersten Bezugspersonen eines Kindes, meistens die Eltern, Mittler. Daher sollte Ihr Eingewöhnungskonzept unbedingt ihre Anwesenheit erfordern. Hat das Kind im Laufe des Prozesses eine bindungsähnliche Beziehung zu Ihnen aufgebaut, können die Eltern langsam und dann immer länger die Einrichtung verlassen. Fühlt sich das Kind sicher, kann es schließlich allein in der Einrichtung bleiben. Die Eingewöhnung dauert in der Regel 6–14 Tage, in Einzelfällen aber auch bis zu 6 Wochen.
Das kindgerechte Eingewöhnungskonzept nach Infas
Nach einem Modell des Berliner Infas-Institut gründet eine achtsame Eingewöhnung darauf, dass Kleinstkinder Zeit haben, sich auf neue Bezugspersonen einzulassen. Betrachten Sie dieses Eingewöhnungskonzept als Orientierung und legen Sie den genauen Ablauf und die Dauer der einzelnen Phasen individuell mit den Eltern des jeweiligen Kindes fest.
Wichtig: Bestimmen Sie vorab unbedingt, wer aus dem Team sich intensiv um das neue Kind kümmert. Zu dieser „Bezugserzieherin“ soll es eine sichere Beziehung aufbauen. Die Annäherung von Kind und Betreuerin sollte zudem langsam geschehen, um eine sichere, vertrauensvolle Basis zu schaffen.
Die jeweilige Bezugserzieherin koordiniert die Eingewöhnung für das Kind. Legen Sie in Ihrem Eingewöhnungskonzept zusätzlich ihre Aufgaben fest: eine freundliche und individuelle Zuwendung zum Kind, seine genaue Beobachtung, sowie das Verstehen von und Eingehen auf seine Signale. Zudem ist diese Erzieherin während der Eingewöhnung und bestenfalls während der gesamten Kitazeit Ansprechpartnerin für die Eltern.
Die Phasen | Inhalte der Phasen |
„Schnupperphase“ circa 1.–3. Tag |
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„Trennungsphase“ circa 4.–7. Tag |
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„Schlussphase“ circa nach 1 Woche |
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Planen Sie die Eingewöhnung zusammen mit den Eltern
Die Kommunikation mit den Eltern des neuen Kindes sollte ebenfalls Teil Ihres Eingewöhnungskonzeptes sein. Teilen Sie ihnen etwa Ihre Beobachtungen bezüglich Ihres neuen Schützlings zeitnah mit. So können Sie die Eingewöhnung individuell an die Anforderungen des Kindes anpassen: Haben Sie etwa den Eindruck, es benötigt Mutter oder Vater einige Tage länger in seiner Nähe, besprechen Sie dies und legen eventuell eine längere „Schnupperphase“ fest. So stellen Sie eine achtsame Eingewöhnung sicher, bei der sich das neue Kleinstkind in Ihrer Gruppe langsam, aber sicher geborgen fühlt.
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