Die Kleinkinder in Ihrer Kita zeigen ganz natürliche Emotionen, je nach Alter fällt es ihnen schwer, diese zielgerichtet zu benennen. Eine wichtige Aufgabe ist es, die Kleinkinder darin zu unterstützen, ihre Emotionen zu regulieren.
Kinder müssen den Umgang mit ihren eigenen und den Emotionen anderer erst lernen. Dies ist die Basis für die Eigenwahrnehmung und somit für die soziale Interaktion mit anderen Menschen. Auf dieser Grundlage bauen alle anderen Entwicklungsbereiche auf. Wie die emotionale Entwicklung von Kindern im Alter von 0–3 Jahren verläuft und wie Sie die Kinder unterstützen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Kinder lernen hauptsächlich von den Bezugspersonen und anderen Kindern, sich in Situationen emotional kompetent zu verhalten. Durch die gemeinsame Interaktion entwickeln sich die emotionalen Fertigkeiten. Die Kinder lernen:
Emotionale Fähigkeiten entwickeln sich schrittweise und vor allem in den ersten 6 Lebensjahren. Eine Darstellung über diesen Entwicklungsverlauf und wie Sie die Kleinkinder unterstützen können, finden Sie in der Übersicht.
Die Säuglinge können primäre Emotionen wie Freude, Angst oder Interesse zeigen, indem sie eine Person anlächeln, weinen oder den Kopf zu einer interessanten Situation drehen. Sie können Emotionen ihrer Bezugspersonen deuten und nachahmen. Beispielsweise auf ein Lächeln mit einem Lächeln reagieren. Dieses zeigt sich auch, wenn ein Kleinkind weint und andere Säuglinge sich davon „anstecken“ lassen. Dieses geschieht unbewusst und ohne selbst dementsprechend zu empfinden (globale Empathie).
Auch das Fremdeln – d. h. die Angst vor fremden Personen – gehört in diese Phase. Zum Ende des 1. Lebensjahres nehmen die Kinder z. B. durch ein Lächeln bewusst Kontakt zu anderen Kindern auf.
Unterstützung:
Der Wortschatz der Kinder erweitert sich und dadurch können Kleinkinder einfache Emotionen ausdrücken, z. B. Baby weint, Tina lacht. Das Kleinkind erfährt, dass es erwünschte und unerwünschte Methoden gibt, um seine Emotionen zu regulieren.
Die Kleinkinder beginnen damit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Dabei vermischen sie noch eigene und fremde Gefühle.
Unterstützung:
Nun kann das Kleinkind zwischen emotionalen Erlebnissen und dem emotionalen Ausdruck unterscheiden. Das heißt, z. B. auch wenn es sich freut, kann es einen traurigen Gesichtsausdruck machen. Es kann diesen bewusst einsetzen, um bestimmte Reaktionen bei seinen Mitmenschen hervorzurufen. Beispielsweise gibt sich ein Kleinkind bewusst traurig, um ein Spielzeug zu bekommen.
Gerade in dieser Altersspanne erweitert sich der Wortschatz rasant. Die Kleinkinder können dadurch ihre Empfindungen besser und differenzierter ausdrücken und erklären. Die Kinder sind in der Lage, Mitleid zu empfinden.
Unterstützung:
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die emotionale Kompetenzen von Kindern beeinflussen. Wenn Sie diese kennen, können Sie die Kinder noch besser in ihrer Entwicklung unterstützen. Dies sind:
Nachfolgend finden Sie 6 Tipps, wie Sie bei den Kleinkindern die konstruktive Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen fördern können.
Zeigen Sie Ihre positiven und auch negativen Gefühle. Zeigen Sie klar und deutlich Ihre Freude, Ihr Erstaunen, wenn Sie überrascht sind, und auch, wenn Sie wütend sind. Dies muss selbstverständlich auf angemessene Art und Weise geschehen. Das heißt, wenn Sie wütend sind, schreien Sie nicht laut durch den Raum, sondern äußern Ihre Gefühle angemessen. Beispielsweise, indem Sie sagen: „Ich bin nun wirklich wütend. In 5 Minuten können wir uns unterhalten.“ Unterstützen Sie dies durch Ihre Stimmlage. Das sollte kein Schreien sei, jedoch ein festerer, angemessener Ton.
Sprechen Sie mit den Kleinkindern über deren Gefühle. Verbalisieren Sie die Gefühle der Kleinkinder, so lernen diese, ihre Gefühle zu deuten und in Worte zu fassen. Beispielsweise wenn Sie merken, dass ein Kleinkind vor einer Person Angst hat, sagen Sie: „Ich sehe, dass du Angst hast.“ Äußern Sie dem Kind gegenüber auch Ihre eigenen Gefühle, z. B.: „Da habe ich mich jetzt erschreckt.“
Nehmen Sie die Gefühle der Kleinkinder immer ernst, egal, ob es positive oder negative Gefühle sind. Es ist wichtig, dass die Kinder Gefühle wie Angst, Wut und Traurigkeit offen zeigen dürfen. Vermeiden Sie es, Gefühle herunterzuspielen, z. B. „Du musst keine Angst haben, dir passiert doch nichts“, oder: „Nun stell dich nicht so an!“ Spiegeln Sie die Gefühle des Kindes, z. B.: „Da hattest du gerade richtig Angst. Das verstehe ich gut.“
Sprechen Sie stattdessen die Emotionen wie im Tipp 2 beschrieben konkret an.
Unterstützen Sie das Kind, wenn es von seinen Emotionen überfordert ist. Gerade Kleinkinder, die sich in der Autonomiephase befinden, können mit ihren starken Emotionen nur schwer umgehen. Helfen Sie den Kindern dabei, (gewaltlose) Strategien zur Emotionsregulation zu finden. Bieten Sie ihnen Möglichkeiten an, wie sie z. B. ihre Wut ausleben können. Hierzu kann es helfen, in ein Kissen zu boxen.
Bieten Sie den Kleinkindern Bücher an, die Gefühle thematisieren. Auch Wimmelbilderbücher eignen sich hierzu gut. Dort können die Kleinkinder viele Dinge und Situationen entdecken. Sprechen Sie mit den Kleinkindern über diese Emotionen.
Durch den Kontakt zu gleichaltrigen Kindern, den die Kleinkinder bei Ihnen erleben, machen sie viele soziale und emotionale Erfahrungen. Die Kinder lernen, sich in andere Kinder hineinzuversetzen. Dadurch werden die Fremdwahrnehmung und Empathiefähigkeit geschult.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die emotionale Kompetenzen von Kindern beeinflussen. Wenn Sie diese kennen, können Sie die Kinder noch besser in ihrer Entwicklung unterstützen. Dies sind:
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