Leni ist 8 Monate alt und liegt lautierend auf ihrer Krabbeldecke. Der 2 Jahre alte Max läuft Ihnen hinterher, um Ihnen zu erzählen, wie er mit seinem Vater den Rasen gemäht hat. Auch der 18 Monate alte Pepe möchte sich Ihnen mitteilen. Diese Beispiele zeigen: In Ihrer Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren sind die Entwicklungsunterschiede beim Spracherwerb besonders groß. Juchzen, Brabbeln, Gestikulieren, Zuhören, Nachahmen und schließlich Sprechen sind unterschiedliche Mitteilungsformen der Kleinkinder, die Sie wahrnehmen und fördern.
Hier sind Ihr aufmerksames Ohr und Ihr empathisches Erzieherverhalten gefragt, um jedes Kind, ausgehend von seinem aktuellen Entwicklungsstand, beim Spracherwerb zu fördern. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie die Kinder im Alltag dabei unterstützen können.
Der Schlüssel, um Sprache zu lernen, besteht aus Nachahmung und Wiederholung. Babys und Kleinkinder können sich aber nicht nur durch Brabbeln, sondern auch durch Gesten ausdrücken. Ein wichtiger Teil von Gefühlen und Wünschen erfolgt zunächst durch Gesten, beispielsweise, wenn ein Kind mit dem Finger auf etwas zeigt. Es ist wichtig, dass Sie darauf reagieren und dem Kind somit nonverbal oder verbal mitteilen, dass Sie es verstehen können.
Beachten Sie, dass sich die Areale im Gehirn, die für die Bewegung zuständig sind, vor den Arealen entwickeln, die für die Sprachentwicklung notwendig sind. Die beiden Bereiche sind eng miteinander verknüpft und benötigen eine entsprechende Förderung.
Neben den biologischen Faktoren ist vor allem eine unterstützende Umgebung bedeutsam für die Sprachentwicklung des Kindes. Innerhalb der Lernumwelt „Kindertagesstätte“ sind das maßgeblich Sie als Erzieherin. Die Reaktionen der Umwelt entscheiden darüber, ob ein Kind sein angelegtes Sprachvermögen voll entwickeln kann oder ob es unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Es ist wichtig, dass Sie zu dem Kind eine Beziehung aufbauen. Der Beziehungsaufbau beginnt in der Eingewöhnungsphase des Kindes und wird in den darauf folgenden Wochen und Monaten intensiviert. Stück für Stück lernen das Kind und Sie sich kennen. Mehr und mehr kann das Kind Vertrauen und Sicherheit entwickeln.
Mit dieser Grundlage werden Sie auch zu einem sprachlichen Vorbild für das Kind. Sie erkennen immer mehr die Interessen und Vorlieben und können entsprechend auf das Kind eingehen.
Die Art und Weise der Interaktion zwischen Ihnen und dem Kind ist für den Spracherwerb sehr bedeutsam. Sind Sie dem Kind emotional zugewandt, beeinflusst dies das Interaktionsverhalten des Kindes positiv. Das Kind spürt, ob Sie an der gemeinsamen Handlung, beim Vorlesen oder dem gemeinsamen Spiel, emotional beteiligt und interessiert sind oder nicht.
In der Interaktion mit dem Kind gibt es eine didaktisch-methodische Basis. Impulse, die maßgeblich für den Spracherwerb sind, werden in der folgende Tabelle auf beispielhaft dargestellt.
Um den Spracherwerb der Kinder zu unterstützen, ist es über den Inhalt der Tabelle hinaus jedoch auch wichtig, den Kindern immer wieder möglichst spielerische und spaßbetonte Angebote zu machen. Fingerspiele, Reime, Berührungsspiele und Lieder sind die idealen Begleiter auf dem Weg zum Spracherwerb.
Welche Bedeutung haben Fingerspiele?
Welche Bedeutung haben Berührungsspiele?
Welche Bedeutung haben Reime?
Welche Bedeutung haben Lieder?
Die Entwicklung der Sprache ist ein Meilenstein in der kindlichen Entwicklung. Darum ist es wichtig, vor allem im Alltag Ihren professionellen Blick auf die individuelle Sprachentwicklung der Kinder zu legen und diese entsprechend zu unterstützen.
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