Jetzt ist es an der Zeit, die pädagogischen Schwerpunkte für das kommende Kindergartenjahr festzulegen. Das Trainingsprogramm „Hören – Lauschen – Lernen“ eignet sich zur Sprach- und Leseförderung von Kindern ab 5 Jahren. In meiner Einrichtung kommt dieses Programm bei den Vorschulkindern seit einigen Jahren sehr erfolgreich zum Einsatz. Dies bestätigen die sehr positiven Rückmeldungen der Grundschullehrer. Hier erfahren Sie Näheres:
Phonologische Bewusstheit entsteht beim Kind
In der Schule sollen Kinder möglichst schnell begreifen, dass Laute von bestimmten Zeichen, den Buchstaben, repräsentiert werden. Das Trainingsprogramm bietet vielfältige Übungen, durch die Vorschulkinder in spielerischer Weise phonologische Bewusstheit lernen. Phonologische Bewusstheit meint, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache zu erkennen. Dadurch wird den Kindern der nachfolgende Schriftspracherwerb in der Schule wesentlich erleichtert.
Diese Fähigkeiten werden vermittelt:
Sie investieren täglich 15 Minuten
„Hören – Lauschen – Lernen“ ist ein Trainingsprogramm, das speziell für Kindergartenkinder im Vorschulalter ab 5 Jahren entwickelt wurde. Es fördert mit der phonologischen Bewusstheit ein bedeutsames Vorläufermerkmal des Schriftspracherwerbs. Es geht jedoch nicht darum, den Kindern ein vorgezogenes Lesen- und Schreibenlernen zu vermitteln.
Das Trainingsprogramm erstreckt sich über 20 Wochen mit täglichen Arbeitseinheiten von ungefähr 15 Minuten.
Das Gruppentraining nach dem Arbeitsbuch „Hören, lauschen, lernen“ von Küspert und Schneider ist in Form von Spielen gestaltet und baut inhaltlich aufeinander auf. Die Spiele dieser Übungen sollen Vorschulkindern einen bleibenden Einblick in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache vermitteln. Im Vordergrund stehen die akustische Unterscheidung von Lauten und die Abstraktion der Sprache in Wörter, Reime, Silben und Phoneme.
Die Erfahrungen in meiner Einrichtung zeigen, dass durch das Trainingsprogramm „Hören – Lauschen – Lernen“ viele Kinder selbstständig mit dem Lesen und Schreiben beginnen.
Auf dieser Seite sind die 4 Schritte des Schreibens zusammengefasst, die Kinder üblicherweise durchlaufen.
Bei Interesse am Programm „Hören – Lauschen – Lernen“ sollten Sie sich die 5. überarbeitete Auflage besorgen. Diese neue Auflage ist noch mehr darauf ausgerichtet, Erzieherinnen die praktische Umsetzung im Kindergarten zu erleichtern (Petra Küspert und Wolfgang Schneider: Hören, lauschen, lernen. Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter – Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache; Verlag Vandenhoeck & Ruprecht).
Weitere Anregungen zu dem Thema „Sprach- und Leseförderung“ erhalten Sie aber auch im Informationsdienst „Kita-Leitung in der Praxis“
Tipp für die Praxis:
An den Schreibversuchen der Kinder können Sie erkennen, auf welcher Stufe sich ein Kind beim Entdecken der Schriftsprache befindet. Weisen Sie das Kind nicht auf Fehler hin und verbessern Sie es nicht. Das Kind entdeckt die Rechtschreibung von selbst.
Überblick: Schriftspracherwerb von Vorschul- und Grundschulkindern
1. Stufe
Das Kind verwendet beliebige Buchstaben, die es in seiner Umwelt aufgegriffen hat. Es beginnt zu schreiben, indem es die Buchstaben zufällig und ohne Sinn zusammenfügt. Es weiß bereits, dass jeder Buchstabe eine andere Bedeutung hat.
2. Stufe
Das Kind entdeckt die Verbindung vom Schriftzeichen zum Laut. Dies ist die grundlegendste Entdeckung für den Schriftspracherwerb. Es erschließt sich Wörter, die es schreiben möchte, selbst. Es schreibt die Buchstaben so, wie es die Wörter hört, z. B. Donna statt Donner. Diese Stufe erreicht ein Kind im ersten Schuljahr. Kinder, die das Würzburger Trainingsprogramm absolvieren, kommen in der Regel noch im letzten Kindergartenjahr auf diese Stufe.
3. Stufe
Das Kind lernt immer mehr Buchstaben und ihre Bedeutung kennen. Es beginnt, gedruckte Schrift zu lesen, und entdeckt dabei, dass es neben dem Lautprinzip auch noch Rechtschreibregeln gibt.
4. Stufe
Im Laufe der Grundschulzeit ergänzt das Kind nach und nach die gültigen Rechtschreibprinzipien. Es nähert sich der gültigen Rechtschreibung an.
(Autor: Petra Lachnit)
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