Gerne würden Sie die Sprache Ihrer Kita-Kinder im Alltag gezielter fördern. Sie wissen, dass Sie und Ihre Mitarbeiter ein extrem wichtiges Sprachvorbild für die Kleinen sind, haben aber kaum Zeit, sich mit alltagsintegrierter Sprachförderung auseinander zu setzen. Wenn Sie jetzt genickt haben, sollten Sie sich von uns inspirieren lassen:
Und Sie können sich sicher sein: Die Sprachförderung im Alltag ist viel leichter, als Sie denken. Ohne großen Aufwand erzielen Sie hier riesige Erfolge, die auch von den Eltern wahrgenommen werden und Ihre Arbeit bestätigen. Lesen Sie auf dieser Seite, wie Sie Ihr Vorhaben ganz leicht in die Tat umsetzen und „Alltagsintegrierte Sprachförderung“ in Ihrer Kita leben!
Zur Sprachförderung im Alltag sind in der Regel keine aufwendigen Sprachprogramme notwendig. Denn der Spracherwerb von Kindern geschieht überwiegend im Alltag durch die Interaktion mit Erwachsenen und anderen Kindern. Die wesentlichen Phasen des Spracherwerbs finden im Vorschulalter statt und sind in der Regel mit dem Schuleintritt abgeschlossen. Daher nehmen Sie und die Eltern eine zentrale Rolle für den Spracherwerb Ihrer Kita-Kinder ein. Worauf Sie bei der Sprachförderung im Alltag unbedingt achten und was Sie vermeiden sollten, lesen Sie in diesem Beitrag.
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Achten Sie darauf, dass Sie dicht beim Kind sitzen oder stehen und immer Blickkontakt zu dem Kind haben, am Besten schon bevor Sie anfangen zu sprechen. Hierdurch gewinnen Sie die Aufmerksamkeit des Kindes. Das kann auch dadurch geschehen, dass Sie das Kind mit seinem Namen ansprechen oder es berühren. Sprechen Sie nicht von oben herab mit den Kindern, sondern begegnen Sie ihm auf Augenhöhe. Halten Sie den Blickkontakt während des gesamten Gesprächs. Durch den Blickkontakt zeigen Sie Interesse am Kind und an der Unterhaltung. Die Kinder sind hierdurch aufmerksamer und fühlen sich wertgeschätzt. Sprechen Sie die Kinder gezielt an. Beispielsweise sagen Sie: „Peter, du räumst die Legosteine auf. Maria räumt die Autos weg.“ Anstatt einfach nur: „Wir räumen jetzt auf.“ Aufträge an alle sind für Kinder meistens zu diffus und werden von einigen Kindern nicht auf sich selbst bezogen.
Grundsätzlich soll Ihre Sprache freundlich und wertschätzend sein. Legen Sie die Betonung auf die wichtigen Satzteile. Sprechen Sie vor allen Dingen langsam und deutlich. Lassen Sie zwischen den einzelnen Satzeinheiten und Sätzen eine kurze Pause. Je jünger die Kinder sind bzw. je geringer ihr Sprachverständnis ist, desto einfacher und kürzer sollten die Sätze sein.
Je geringer der aktive Wortschatz der Kinder ist, desto mehr nutzen sie die nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten. Hierzu gehören nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch
Gehen Sie unbedingt darauf ein und fassen Sie Ihre Beobachtungen in Wörter zusammen: Sie sehen, dass der 3-jährige Tim vor lauter Freude auf und ab hüpft. Sie gehen auf sein Verhalten ein und sagen: „Tim ich sehe, dass du dich freust. Magst du mir verraten was dir solche Freude bereitet?“ Tim antwortet daraufhin: „Draußen im Garten ist ein ganz bunter Vogel.“ Sie beobachten gemeinsam den Vogel. Andere Kinder kommen sicher noch interessiert hinzu. Gemeinsam unterhalten sie sich noch eine Weile über Vögel. Sie sprechen über ihr Aussehen, über die Nahrung und viel mehr. Damit haben Sie – ganz nebenbei – einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung geleistet. Nutzen Sie solche Alltagsmomente bewusst. Denn so schaffen Sie wertvolle Sprechanlässe. Achten Sie auch auf Ihre eigene nonverbale Kommunikation.
Gesunde Kinder erlernen eine Sprache wie von selbst. Sie brauchen hierzu Eltern und Erzieherinnen, mit denen sie in Interaktion treten können. Greifen Sie dazu die verbalen und nonverbalen Äußerungen der Kinder auf und treten Sie mit ihnen in einen Dialog. Bieten Sie dabei jedem Kind seinen individuellen Zugang zur Sprache. Das eine Kind spricht beispielsweise gerne, wenn es ein Bilderbuch anschaut. Das nächste liebt Fingerspiele und Lieder und ein anderes fängt beim Wickeln an, viel zu plaudern. Machen Sie in einem Gespräch Sprechpausen, damit es zu einem wirklichen Dialog kommen kann. Denn ein Dialog wechselt sich zwischen Zuhören und Sprechen ab. Stellen Sie viele offene Fragen, die sich nicht nur mit „Ja“ und „Nein“ beantworten lassen. Lassen Sie den Kindern auch ausreichend Zeit, um eigene Gedanken zu formulieren und auszusprechen. So fördern Sie das Sprechen und Nachdenken über die Gesprächsinhalte.
Voraussetzung für eine Rückmeldung, ist das intensive Zuhören. Stellen Sie gezielte Rückfragen: „Wer, wie, warum und was?“ Fassen Sie das Gehörte mit eigenen Worten zusammen. So geben Sie dem Kind eine Rückmeldung über das, was Sie verstanden haben. Nehmen Sie die Bedürfnisse des Kindes wahr und fragen Sie nach seinen Wünschen und Emotionen. Bestätigen Sie die Aussagen der Kinder oder drücken Sie Ihre Zustimmung aus (selbstverständlich nur für Dinge, die Sie gutheißen können).
Gehen Sie mit Schwächen und Fehlern wohlwollend um. Gibt es bei einem Kind Verständnisprobleme, sollten Sie den gleichen Satz möglichst nochmals vereinfacht wiederholen. Fehler sollten Sie niemals direkt verbessern oder das Kind darauf hinweisen. Verbessern Sie das Kind nur indirekt. So behält das Kind den Spaß am Sprechen
Gerade, wenn ein Kind noch nicht oder nicht altersgemäß spricht, verändern manche Erzieherinnen (unbewusst) ihr sprachliches Verhalten. Sie möchten so das Kind zum Sprechen animieren. Folgende Verhaltensweisen, sind zwar gut gemeint, aber nicht unbedingt sprachfördernd. Beispiele dafür sind:
Viel Zeit an der frischen Luft und Sprachförderung sind keine Gegensätze, wie Sie nachfolgend erfahren. Wenn die Kinder draußen sind, steht meistens das freie Spiel im Vordergrund. Das ist gut und wichtig. Die Kinder bewegen sich beim Rutschen, Klettern oder Schaukeln. Sie fahren mit Fahrzeugen über das Außengelände oder buddeln im Sandkasten. All diese Tätigkeiten sind gewinnbringende Sprachanlässe.
Nutzen Sie auch die Zeit im Garten zur alltagsintegrierten Sprachförderung. Begleiten Sie, wie auch im Gruppenraum, die Kinder im Freispiel. In manchen Einrichtungen müssen die Erzieherinnen sich im Garten verteilen und sich an jedem Spielgerät zur Sicherheit postieren. Die Begründungen hierfür lauten:
Sicherlich ist es wichtig, dass Sie auf eine gute Außenwirkung und auf die Sicherheit der Kinder achten. Das steht außer Frage. Dennoch ist es wichtig, die Förderung der Kinder im Blick zu haben. Denn das oben beschriebene Verhalten dient nicht der alltagsintegrierten Sprachförderung, für die Sie die Zeit auf dem Spielplatz sehr gut nutzen können. Gesellen Sie sich zu den Kindern und begleiten Sie sie in ihrem Spiel. Stellen Sie den Kindern viele Fragen und zeigen Sie sich so interessiert an den Gedanken und Spielthemen der Kinder. So wird neben dem Spiel ein tiefer Dialog entstehen.
Praxisbeispiel: Die Erzieherin Anna sitzt auf dem Sandkastenrand und beobachtet, wie drei Jungen im Sandkasten eine Ritterburg bauen. Sobald die Burg eine bestimmte Höhe erreicht hat, rutscht an einer Stelle immer ein ganzer Berg Sand ab. Nach ein paar Mal ist die Spielfreude nachhaltig getrübt. Anna greift sprachlich ein, indem sie sagt: „Ihr ärgert euch, dass der Sand immer abrutscht.
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Die Spielgeräte auf einem Kinderspielplatz und in Ihrem Garten unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften. Sie sind so konzipiert, dass sie auf die motorischen Fähigkeiten von Kindern angepasst sind und Gefahren minimiert werden. Daher ist es nicht nötig, dass Sie neben den Kindern stehen und akribisch aufpassen, dass nichts passiert. Gesellen Sie sich zu den Kindern, treten Sie in einen Dialog, denn dabei haben Sie auch alles im Blick und bieten eine Betreuung und sprachliche Bildung der Kinder an.
Zu den Pflegetätigkeiten gehört nicht nur das Wickeln von Kleinkindern. Auch das Waschen von Händen und Gesicht sowie das Nase- und Zähneputzen sind regelmäßige Hygienemaßnahmen. Oftmals werden sie als nerviges Übel betrachtet. Das muss aber nicht sein. Nutzen Sie diese Pflegetätigkeiten doch auch zur sprachlichen Bildung Ihrer Kita Kinder. Mit dem nachfolgenden Beitrag gelingt Ihnen das ganz einfach. Vielleicht fragen Sie sich nun auch, was hat die Pflegetätigkeit mit der sprachlichen Bildung zu tun? Ein Kind wird während seiner zweijährigen Krippenzeit rund 1.500 Mal von Ihnen gewickelt, bevor keine Windeln mehr notwendig sind. Mindestens dreimal täglich waschen Sie sich gemeinsam die Hände und begleiten in der Kita einmal täglich das Zähneputzen. Auf drei Kitajahre hochgerechnet sind das über 500 Pflegesituationen mit Kindern, die keine Windeln mehr tragen. Dann kommen noch das Naseputzen und viele andere unzählige Tätigkeiten hinzu. Das sind unzählige Situationen, bei denen Sie in Interaktion mit dem Kind treten. Jede Einzelne ist eine wunderbare Gelegenheit, für die alltagsintegrierte Sprachförderung, die keine zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.
Treten Sie während der Pflegetätigkeit mit dem Kind in einen Dialog. Durch Ihr sprachliches und auch nonverbales Handeln erlebt das Kind Beachtung. Es macht die Erfahrung, dass Sie kooperativ, freundlich und respektvoll mit ihm umgehen. Das stärkt das Selbstbewusstsein, was wiederum einen großen Einfluss auf die Sprachentwicklung hat. Selbstbewusste Kinder trauen sich eher zu, sich zu äußern und erfahren so mehr Sprachanregungen. Zudem erfährt das Kind bei Pflegetätigkeiten:
Kennzeichnend für viele Pflegesituationen ist, dass ein intensiver, unmittelbarer Kontakt zwischen Kind und Erwachsenem zustande kommt. Egal ob Sie die Kinder zum Händewaschen anregen, den Mund eines Kindes säubern, ein Pflaster aufkleben oder ein Kind wickeln. Begleiten Sie jegliche Pflegetätigkeiten ruhig, freundlich und mit großer Aufmerksamkeit. So stärken Sie gleichzeitig die Beziehung zwischen Ihnen und dem einzelnen Kind. Bei jeder Pflegesituation handelt es sich um eine Interaktionssituation, die Sie unbedingt sprachlich begleiten müssen.
Sprechen Sie unbedingt bei den Pflegetätigkeiten mit dem Kind. Diese sieben Schritte verdeutlichen wie:
Das Kind wird durch Ihr sprachliches Begleiten optimal und alltagsintegriert gefördert. Zudem erlernt es eine Fülle neuer Begriffe: Kleidung, Körperteile, Tätigkeiten. Wenn Sie die sieben Punkte beachten, wird jede Pflegesituation automatisch zu einer wertvollen Situation der alltagsintegrierten Sprachförderung. Außerdem können Sie künftig vielleicht Pflegesituationen als wichtige Bildungsmöglichkeit für Ihre Kinder sehen.
Um dem einzelnen Kind möglichst viele sprachanregende Momente zu bieten, müssen Sie mit ihm in einen wertschätzenden Dialog treten. Gerade in Stresssituationen kommt es schnell vor, dass Kinder routinemäßig und unpersönlich behandelt werden. Wie das aussehen kann und wie Sie es besser machen, zeigt das folgende Praxisbeispiel.
Johannes hat eine Rotznase. Die Erzieherin wischt sie schnell sauber. Dabei sagt sie laut zu Ihrer Kollegin: „Das gibt es doch nicht. Der Junge hat schon seit zwei Wochen eine Rotznase.“ Der Junge wendet sich gleich ab und geht wieder spielen. Die Erzieherin spricht ohne Unterbrechung weiter mit ihrer Kollegin: „Ich verstehe das nicht. Immer schicken die Eltern ihre Kinder krank in die Kita. Die stecken doch alle an. Ich muss unbedingt mit der Mutter spreche. So geht das nicht.“
Die Erzieherin blickt Johannes an und sagt: „Johannes, deine Nase läuft. Sie muss sauber gemacht werden. Darf ich?“ Der Junge nickt zustimmend. Dann spricht die Erzieherin weiter: „Du bist jetzt schon lange erkältet. Ich mache mir ein bisschen Sorgen.“ Johannes sagt: „Meine Mama inhaliert abends immer mit mir, damit die Erkältung weggeht.“ Beide unterhalten sich noch eine Weile über das Inhalieren. Sie erfährt so, dass Johannes während dieser Zeit sich immer sein Lieblingsbilderbuch über Autos zusammen mit seiner Mutter anschaut.
Die Erzieherin spricht nicht über das Kind, sondern mit dem Kind.
Bei den gemeinsamen Mahlzeiten kommt meist ein Großteil der Kinder zusammen. Gemeinsame Mahlzeiten können dabei viel mehr, als nur den Magen der Kinder füllen. In fröhlicher Runde wird nicht nur das Essen zum Genuss, sondern es stellt gleichzeitig auch ein kommunikatives Erlebnis für alle dar. Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, um im Alltag die Phonetik und Phonologie der Kinder zu trainieren. Wie das ganz einfach geht und wie Sie die Mahlzeiten in der Kita zu wertvollen Sprachförderzeiten werden lassen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Phonetik, Phonologie und phonologisches Bewusstsein sind sehr sperrige Begriffe. Daher möchte ich kurz auf diese Fachausdrücke eingehen: Die Phonetik beschäftigt sich mit der Bildung von Lauten (Artikulation) sowie mit der Übertragung (durch Töne) und der Wahrnehmung von Lauten (Hören). Die Kinder nehmen die Laute über das Gehör auf, sie müssen aber noch im Gehirn verarbeitet werden, damit die Kinder verstehen, was gesprochen wurde. Dabei geht es nicht nur um Laute unserer Sprache, sondern um alle Laute, die von Menschen mithilfe ihrer Sprechwerkzeuge hervorgebracht werden, und als Bestandteil menschlicher Sprache fungieren können. Das können auch Laute sein, wie beispielsweise ein ähh oder mhhm.
Das phonologische Bewusstsein, ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung und die Struktur der Sprache zu lenken. Die Kinder können Wörter in Silben und Laute unterteilen. Ihnen ist bewusst, dass es kleinere Einheiten als Wörter gibt.
Bei diesem Spiel geht es um die Anfangslaute der Speisen. Hierzu überlegen die Kinder, welche Anfangslaute die Speisen haben, die gerade auf dem Teller liegen. Beispielsweise gibt es eine Nudelsuppe mit einem „N“ am Anfang. In der Suppe sind Möhren mit „M“, Fleisch mit „F“ und Porree mit einem „P“. Die Suppe ist „F“ wie flüssig und schmeckt „L“ wie lecker. Das Spiel können geübte Kinder ab ca. 5 Jahren auch mit den Endlauten spielen. Die Suppe endet mit einem „E“, der Fisch mit einem „SCH“ und die Kartoffel mit einem „L“. So trainieren die Kinder eine wichtige Vorläuferfunktion für das spätere Schreiben- und Lesenlernen. Alternative oder Ergänzung zur Spielanleitung: Spielen Sie mit den Kindern ein lustiges Rätselspiel, bevor das Essen auf den Tisch kommt. Ein 5-jähriges Kind darf schon mal vorab in die Schüsseln schauen und den Kindern die Anlaute der Speisen nennen. Nun sollen die anderen Kinder erraten, welche Speisen es heute zu essen gibt. Da können aus einem „F“ wie Fisch auch schnell ein paar Froschschenkel werden.
Das bewusste Wahrnehmen von Reimstrukturen erlernen Kinder erst dann, wenn sie Reimwörter produktiv gebrauchen. Eventuell ist der Tischspruch Ihrer Gruppe vor dem Essen ein Reim. Verwenden Sie nicht jeden Tag denselben Tischspruch, sondern bieten Sie den Kindern unterschiedliche Sprüche an. Lassen Sie die Kinder selbst den Reim erraten. Beispielsweise bei dem Tischspruch: „Roll, roll, roll, der Teller ist so …“ sollen die Kinder erraten, welches Wort sich auf „roll“ reimt und zudem noch einen Sinn ergibt. So könnte das Wort mit „voll“ und auch mit „toll“ ersetzt werden.
Auch während des Essens können Sie mit den Kindern reimen. Hierzu suchen die Kinder ein Reimwort für eine Speise, ein Getränk oder einen Gegenstand, der auf dem Tisch steht. Gibt es beispielsweise Fisch zu essen, wäre ein Reimwort Tisch. Solche Reimspiele können die Kinder nur lösen, wenn sie genau auf den Klang der Wörter hören. Bei den Reimen darf es aber auch lustig zugehen. Die Reimwörter müssen nicht immer einen Sinn ergeben. Auf Fisch reimt sich auch Risch, Lisch, Kisch oder Misch. Denn es geht darum, dass sich die Kinder darin üben, auf den Klang der Wörter zu hören. Das erreichen Sie genauso gut mit Fantasiewörtern.
Zu einer guten Lautbildung ist eine genaue Artikulation der einzelnen Laute erforderlich. Je besser Kinder ihre Lippen-, Zungen- und Kieferbewegungen steuern können, umso leichter verstehen andere Personen die einzelnen Laute. In kaum einer Alltagssituation lassen sich die Sprache und die Artikulation besser fördern als beim Essen. Die Kinder trainieren alleine schon durch die Bewegungen beim Kauen und Trinken die Gesichtsmuskulatur und die Mundmotorik. Dies ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Speisen. Nahrungsmittel mit einer festeren Konsistenz erfordern von den Kindern mehr Kaubewegungen und einen höheren Krafteinsatz, als sehr weiche oder breiige Lebensmittel. Bieten Sie den Kindern eine Zusatzstunde „Mundgymnastik“ beim Essen an. Das geht ganz einfach: Regen Sie die Kinder an, die Speisen intensiv mit dem Mund und der Zunge wahrzunehmen. Nachdem die Kinder von der Speise abgebissen haben, sollen sie diese mit der Zunge wahrnehmen. Fragen Sie:
Denn die Entwicklung von Sprache, Motorik und Wahrnehmung stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander. Integrieren Sie daher solche Aktivitäten immer wieder in Ihre Mahlzeiten. Gerade wenn Sie Kinder in der Gruppe haben, die eine schwache Mundmuskulatur haben oder undeutlich sprechen, ist dieses Angebot eine gute Fördermöglichkeit. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist die Förderung einer guten Mund- und Zungenmuskulatur. Vielleicht probiert ein Kind dabei sogar auch Speisen, die es ansonsten nicht mag. Beispielsweise, wenn es darum geht, ein Stück Möhre auf Oberfläche, Festigkeit und Form zu untersuchen. Wenn das Kind diese Speisen nicht mag, ist das absolut in Ordnung. Akzeptieren Sie es, denn es geht um Spaß und Genuss.
Immer wieder höre ich in meinem Alltag als Sprachexpertin: „Wir sprechen viel mit den Kindern.“ Das zweifle ich absolut nicht an. Allerdings fällt dabei oft etwas anderes auf. Wenn die Fachkräfte und ich genauer reflektieren, wie sie mit den Kindern sprechen, stellen wir fest, dass ein Großteil der sprachlichen Mitteilungen Anweisungen sind, anstatt gewinnbringendere Dialoge.
Kinder treten schon von Geburt an mit ihren Bezugspersonen in einen Dialog. Dieser findet erst nonverbal und mit wachsenden sprachlichen Fähigkeiten auch verbal statt. Dieser Austausch ist extrem förderlich für die Sprachentwicklung. Denn sprechen lernen Kinder nur, indem sie selbst sprechen. Bei Anweisungen wie „Hier ist dein Essen“ oder „Ziehe deine Schuhe an“ sprechen Sie zwar mit den Kindern, laden aber nicht zum Dialog ein. Schaffen Sie viele Dialogsituationen, indem Sie den Kindern Fragen stellen. Fragen Sie: „Was musst du jetzt anziehen?“ So animieren Sie die Kinder zum Denken und zum Sprechen. Darüber hinaus fördern Sie durch Dialoge auch die zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese stellen eine weitere wichtige Grundlage für die Sprachentwicklung dar. Denn nur, wenn ein Kind sich bei Ihnen angenommen, wertgeschätzt und wohlfühlt, wird es mit Freude viel sprechen. Schließlich soll Sprache Spaß machen.
In den folgenden Routinesituationen und bei manchen angeleiteten Angeboten passiert es häufig, dass Anweisungen gegeben werden:
Die Übersicht auf der nächsten Seite zeigt Ihnen typische Sätze und wie Sie diese Situationen sprachlich zum Dialog nutzen.
Gerade in der täglichen Routine und im Alltagsstress kommt es schnell vor, dass Sie zu Anweisungen greifen, anstatt in einen Dialog zu treten. Insbesondere wenn die Zeit knapp ist oder Sie sehr belastet sind. Daher ist es wichtig, dass Sie immer wieder Ihr eigenes Sprachverhalten reflektieren. Am besten gelingt das gemeinsam mit Ihrer Kollegin in der Gruppe. Sprechen Sie offen und kritisch mit Ihrer Kollegin über Ihr Sprachverhalten. Sicherlich fallen Ihnen gleich viele Situationen ein, in denen Sie nur zu Anweisungen greifen, anstatt zum Dialog einzuladen.
Beginnen Sie systematisch, Ihr Sprachverhalten zu ändern. Das geht am besten in folgenden fünf Schritten:
Situation | Diese Anweisungen werden unbewusst den Kindern gegeben | So fördern Sie den Dialog |
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An- und Ausziehen der Kinder | - Zieh die Schuhe aus. - Zieh die Jacke an. - Du brauchst einen Sonnenhut. - Häng die Jacke auf. | - Was musst du noch anziehen / ausziehen - Draußen scheint die Sonne. Was brauchst du noch für ein Kleidungsstück? - Oh, schau mal, was liegt da auf dem Boden? |
Mahlzeiten | - Räum den Teller ab. - Du musst noch die Erbsen essen. | - Schau mal, da steht noch dein Teller. Wo gehört der hin? - Was möchtest du noch essen? |
Pflegetätigkeiten | - Wasch die Hände. - Nimm die Seife. - Dreh den Wasserhahn zu - Du musst noch gewickelt werden - Putz dir die Zähne - Räum die Zahnbürste weg | - So, was machen wir nun? - Deine Hände sind schon nass. Was musst du jetzt machen? - Bist du schon gewickelt worden? - So, das Essen ist beendet, was machen wir nun? - Schau mal, was steht da noch? |
Bastelangebote | - Als Erstes musst du … - Hier hast du ein Blatt Papier. - Nimm dir eine Schere. - Achte darauf, dass du … | - Was denkst du, womit du anfangen solltest? - Was brauchst du dafür? - Schau mal, das ist noch ganz … Was kannst du machen, damit es … wird? |
Bewegungsangebote | - Werft den Ball hoch. - Nun balancieren wir einmal über den Turnbalken. | - Was können wir mit dem Ball alles machen? - Oh, hier ist ein Balken. Wie können wir uns darauf fortbewegen? |
Stellen Sie den Kindern offene Fragen, die mit den Wörtern wie, wo, was, warum, wer beginnen. Fragen Sie beispielsweise:
So laden Sie ganz selbstverständlich zu einem Dialog ein. Mit einer geschlossenen Frage, die nur durch ein Ja oder Nein beantwortet werden kann, gelingt das nicht.
Frage | Ja | Manchmal | Nein |
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Ist Ihr Tagesablauf so geplant, dass Sie Zeit haben für gemeinsame Gespräche, z. B. im Morgenkreis? | |||
Begrüßen Sie jedes Kind morgens persönlich und mit einem kurzen Gespräch? | |||
Führen Sie auch während der Angebote, bei denen es möglich ist (Bastel-, Mal- und Werkangebote), Gespräche? | |||
Nutzen Sie die Mahlzeiten auch als Gesprächszeiten? | |||
Gibt es Rückzugsmöglichkeiten für eine ruhige Kommunikation? | |||
Achten Sie darauf, dass Sie täglich mit einzelnen Kindern mindestens ein ausführliches Gespräch führen, in dem erzählt werden kann? | |||
Regen Sie sprachintensive Rollenspiele, z. B. durch Kostüme an? | |||
Haben Lieder sowie Reime und Gedichte in Ihrer Arbeit einen hohen Stellenwert? | |||
Laut-, Sprach- und Fingerspiele sowie Reime gehören zu Ihrer täglichen Arbeit. | |||
Sie bieten den Kindern Kleingruppenangebote, die sich mit Sprache beschäftigen, z. B. altersentsprechende Laut- und Sprachspiele, Bilderbuchbetrachtungen. | |||
Tauschen Sie die Bilderbücher für die Kinder regelmäßig aus? | |||
Lesen Sie den Kindern regelmäßig vor? | |||
Regen Sie die Kinder beim Betrachten von Bilderbüchern und Bildern zum Erzählen an? | |||
Führen Sie mit den Kindern während des Spiels auch Gespräche, die nicht mit dem Spiel zusammenhängen? | |||
Regen Sie Gespräche und Verhandlungen, z. B. Konfliktlösungen unter den Kindern, an? | |||
Gibt es eine Kinderkonferenz oder Ähnliches, bei denen die Belange der Gruppenmitglieder ausgesprochen und diskutiert werden? | |||
Überlegen und planen Sie möglichst viel mit den Kindern gemeinsam? | |||
Achten Sie darauf, den Geräuschpegel im Gruppenraum möglichst niedrig zu halten? | |||
Gibt es Regeln, die Gespräche vor dauernden Unterbrechungen schützen? | |||
Halten Sie selbst auch diese Gesprächsregeln ein? |
Zu den kommunikativen Kompetenzen gehört auch die Freude am Sprechen und Zuhören und daran, Gedanken zu folgen, diese aufzugreifen und fortzusetzen. Jeder dieser genannten Aspekte ist in Wimmelbüchern zu finden. Und das Schöne daran ist: Kinder lieben Wimmelbilder. Die Kinder entdecken in Wimmelbüchern immer wieder neue Details sowie spannende und lustige Situationen und werden angeregt, das Gesehene sprachlich zu begleiten. Nutzen Sie Wimmelbilder, um gezielt die kommunikativen Kompetenzen der Kinder zu fördern. Das geht in Ihrem pädagogischen Alltag ganz leicht und ohne große Vorbereitung.
Die Kinder entdecken in Wimmelbüchern immer wieder neue Details sowie spannende und lustige Situationen und werden angeregt, das Gesehene sprachlich zu begleiten.
Benutzen Sie Wimmelbilder, die einen Bezug zur Lebenswelt „Ihrer“ Kinder haben oder die ihre Interessen aufgreifen. So können sich die Kinder sprachlich noch aktiver mit einbringen. Um die Sprechfreude zu fördern, müssen Sie darauf achten, dass die Kommunikation mit den Kindern im Mittelpunkt steht. Jedes Kind kann die Rolle des aktiven Erzählers und auch des Zuhörers einnehmen. Nehmen Sie möglichst die Rolle des Zuhörers ein und setzen Sie nur Impulse, um die Kinder zum Erzählen anzuregen. Verwenden Sie hierzu viele offene Fragen, die einen Dialog nach sich ziehen.
Nutzen Sie die abgebildeten Figuren und Begebenheiten, um durch die bildgestützte Kommunikation den Wortschatz der Kinder zu erweitern und zu festigen. Denn ein ausreichend großer Wortschatz ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Freude an der Sprache. Lassen Sie die Kinder beschreiben und benennen, was sie auf den Wimmelbildern sehen. Kinder müssen einen Begriff mehrfach gehört und genutzt haben, bis er in ihren Wortschatz aufgenommen wird. Bereits 2-jährige Kinder haben einen ausreichenden Grundwortschatz, um einzelne Objekte zu benennen oder Gesehenes in Zwei-Wort-Sätzen wiederzugeben.
In einem nächsten Schritt regen Sie die Kinder an, die Eigenschaften und Besonderheiten des Bildes zu beschreiben. Dies ist deutlich anspruchsvoller, als nur die Bilder zu benennen. Das können erst Kinder, die über einen Wortschatz mit vielen Adjektiven verfügen. Ebenfalls brauchen sie entsprechende Alltagserfahrungen. Denn nur wenn das Kind im Alltag schon bewusst wahrgenommen hat, dass ein Teddy weich ist, kann es diese Eigenschaft auch dem Bild zuschreiben. Diese Fähigkeit ist meistens ab 2,5– 3 Jahren vorhanden.
Regen Sie die Kinder durch Ihre Fragen zum Nachdenken an. Machen Sie Mut, eigene Vermutungen zu einer Situation zu äußern. Formulieren Sie hierzu eine eigene Hypothese und geben Sie diese als Frage an das Kind weiter.
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So werden Sie aktiv | Beispielformulierungen zur Sprachförderung der Kinder |
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Machen Sie Bemerkungen zum Bild und stellen Sie Fragen | - Guck mal, das Kind geht mit seiner Mutter zur Kita. - Was erzählt das Kind seiner Mutter? - Wie kommst du morgens zur Kita? |
Durch Ausrufe zu einer Situation erzeugen Sie Aufmerksamkeit. | - Oh, guck mal, der Zug fährt gerade in den Bahnhof ein. - Mensch, schau mal, was macht der Schaffner da? |
Greifen Sie Emotionen auf. | - Das Eis von dem Kind liegt auf dem Boden. - Wie fühlt sich das Kind? - Was kann das Kind machen, damit es nicht mehr traurig ist? - Ist dir das auch schon einmal passiert? |
Stellen Sie Verbindungen zu anderen Personen her. | - Schau mal, neben dem Bagger steht ein Bauerbeiter. - Was macht der Bauarbeiter, der neben dem Loch steht? - Hast du auch schon mal einen Baggerfahrer bei der Arbeit beobachtet? |
Motivieren Sie die Kinder, Situationen weiter zu deuten. | - Der Radfahrer hier guckt nur in die Luft und nicht nach vorn. - Was könnte passieren, wenn er nicht auf den Verkehr achtet? |
Regen Sie die Kinder an, Assoziationsketten zu bilden. | - Guck mal, der Zauberer hat seinen Zauberstab verloren. - Wie könnte das passiert sein? - Was kann er machen? - Wie reagiert er? - Welche anderen Möglichkeiten zu reagieren gibt es noch (ängstlich, belustigt, mutig)? |
Fragen Sie die Kinder nach weiteren Handlungsmöglichkeiten. | - Guck mal, das Kind ist traurig, weil es seine Mutter verloren hat. - Was kann es in dieser Situation machen? - Welche Möglichkeiten gibt es noch? - Was würdest du machen? |
Regen Sie die Kinder zum Perspektivwechsel an. | - Schau mal, der Junge und das Mädchen streiten sich um die Schaufel. - Wie ist es wohl zu dem Streit gekommen? - Wie fühlt sich der Junge? - Wie fühlt sich das Mädchen? - Wie können die beiden die Situation lösen? - Wie fühlen sich die Kinder dann? |
Liebe Eltern, Sprache ist ein wichtiger Schlüssel für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe. Das Fundament dafür wird bereits in der frühen Kindheit gelegt. Dabei nehmen Sie eine entscheidende Rolle ein. Mit den nachfolgenden Sprachspielen, unterstützen Sie die sprachliche Bildung Ihrer Kinder. Die beiden vorgestellten Spiele können Sie ganz leicht in Ihren Alltag integrieren. Viel Spaß beim gemeinsamen Spielen mit unserer Sprache.
Bei diesem Spiel lernen die Kinder, einen Reim auf ein Wort zu finden. Dadurch fördern Sie das genaue Hinhören, das Unterscheiden von Lauten und die sprachliche Kreativität. Das gefundene Wort muss nicht existieren. Mit Quatschwörtern wird Ihr Kind noch viel mehr Spaß an dem Spiel haben. Ablauf: Sie denken sich ein Wort aus (beispielsweise Schimmel) und sagen: „Ich denke mir ein Wort, das reimt sich auf … (beispielsweise Himmel).“ Nun suchen die Mitspieler weitere Reimwörter zu dem laut ausgesprochenen Wort, bis ein Spieler das Wort erraten hat. Er sucht das Wort für die nächste Runde aus. Variante unzählige Reimwörter: Es werden so viele Reimwörter gesucht, wie Ihrem Kind einfallen. Für jedes Wort gibt es einen Punkt. Nehmen Sie hierzu ein Blatt und machen Sie für jedes Wort einen Strich. Danach gibt Ihr Kind ein Wort vor und Sie nennen so viele Wörter, wie Ihnen einfallen. Auch hier gibt es wiederum einen Punkt. Wer hat am Ende des Spiels am meisten Punkte? Variante Reimzauber: Bei dieser Variante sagen Sie: „Ene mene Tisch, ich suche mir einen …“ Ihr Kind sucht nun ein Wort, das sich auf Tisch reimt z. B. Fisch. Danach werden die Rollen getauscht. Variante für den gesamten Alltag: Nutzen Sie ein Wort, das Sie mit Ihrer Tätigkeit verbinden. Beispielsweise kochen Sie gerade das Abendessen. Dann sagen Sie: „Mein Reimwort heißt kochen“ Das Kind sucht nun einen Reim hierzu wie z. B. Knochen. Dann sagen Sie: „Es gibt heute Reis.“ Das Kind sucht nun wieder ein Reimwort darauf.
Bei diesem Spiel setzen sich die Kinder mit Eigenschaften von Gegenständen auseinander. So üben die Kinder den Gebrauch von Eigenschaftswörtern und sie erweitern ihren Wortschatz. Ablauf: Sie suchen sich einen Gegenstand im Raum, mit einer bestimmten Eigenschaft. Beispielsweise die spitze Schere, die auf dem Tisch liegt. Sie sagen: „Mein Gegenstand ist spitz.“ Hier sucht das Kind nach allen Gegenständen die spitz sind. Wurde der Gegenstand erraten, werden die Rollen getauscht. Variante für Kinder ab 5 Jahren: Bei dieser Variante werden Wörter gesucht, die alle die gleichen vorgegebenen Eigenschaften haben. Es ist nicht notwendig, dass sich der Gegenstand im Raum befindet. Sinn des Spieles ist es, möglichst viele originelle Lösungen zu finden. Beispielswiese lautet die Eigenschaft „weich“. Nun überlegen Sie gemeinsam, welche Gegenstände weich sind. Das können ein Kissen, die Kuscheldecke, das Fell von Ihrem Haustier und der Pullover sein. Variante beim Essen: Setzen Sie die Geschmackserfahrungen beim Essen oder die Konsistenz der Speisen als Ratevorlage ein. Beispielsweise suchen Sie mit Ihrem Kind Dinge, die „lecker“, „scharf“, „salzig“ oder „breiig“ sind. Auch hier steht wieder der Spaß im Vordergrund. Variante beim Aufräumen: Aufräumen kann auch Spaß machen. Mit dieser Variante erhöhen Sie die Motivation der Kinder für diese eher langweilige Tätigkeit und fördern gleichzeitig die Sprache. Hierzu benennen das Kind und Sie abwechselnd den Gegenstand, der aufgeräumt wird, und ergänzen eine Eigenschaft. Beispielsweise sagen Sie: „Ich räume nun das schnelle Pferd auf.“ Dann folgt Ihr Kind: „Ich räume nun den runden Ball in die Kiste.“ Variante beim Anziehen: Hierbei lernen die Kinder, die Eigenschaften ihrer Kleidungsstücke zu beschreiben. Dazu benennen sie jedes Kleidungsstück, das sie anziehen inklusive seiner Eigenschaft. Beispielsweise: „Ich ziehe nun die leichte Sommerjacke an. Ich ziehe mir meinen bunten Sonnenhut an.“ So ist das Kind sicherlich im Nu fertig angezogen.
Das sind beispielsweise:
Diese Variante sorgt für Abwechslung bei Autofahrten und eine Sprachförderung. Schauen Sie aus dem Fenster und sagen Sie beispielsweise: „Mein Gegenstand ist aus Metall und leuchtet mal grün, gelb oder rot. Wenn das Kind den Gegenstand erraten hat, werden die Rollen getauscht.
Spiele und Übungen zum genauen Hinhören fördern die differenzierte auditive Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um Laute richtig zu erkennen und korrekt zu artikulieren. Zudem trainieren die Kinder ihre Konzentration und Aufmerksamkeit. Förderschwerpunkte: auditive Wahrnehmung, Konzentration und Aufmerksamkeit Gruppengröße: 6 Kinder Material:
Ablauf: Jeweils drei Kinder setzen sich in eine Reihe. Dabei sitzen die Reihen so, dass sie sich den Rücken zuwenden. Dann verteilen Sie die Instrumente. Dabei bekommt jede Kinderreihe die gleichen Instrumente, d. h. jeweils eine Handtrommel, eine Rassel und ein Glockenspiel. Dann beginnt das Spiel. Die Instrumente stellen Funkgeräte dar. Die Kinder sind Funker, die ein anderes Kind anfunken. Das geht, indem ein Kind mit seinem Instrument spielt. Das Kind, das das gleiche Instrument hat, antwortet auf den „Funkspruch“. Dann ist das nächste Kind an der Reihe. Wiederholen Sie dieses ein paar Mal, sodass jedes Kind mehrmals der Funker ist und angefunkt wird.
Wenn die Kinder dieses Spiel gut beherrschen, dann erweitern Sie die Anzahl der Kinder und der Instrumente. Je mehr Kinder mit unterschiedlichen Instrumenten an dem Spiel teilnehmen, desto genauer müssen die Kinder hinhören und die Klänge differenzieren.
Bei geübten Kindern können Sie ähnlich klingende Instrumente einsetzen. Beispielsweise: Glocken, Glockenspiel, Fingerzimbeln. Um die Funkgeräte voneinander zu unterscheiden, sind eine hohe Konzentration und ein gutes Gehör wichtig.
Ein Kind sendet mit seinem Instrument einen Funkspruch. Hierzu spielt es das Instrument in einem bestimmten Rhythmus. Dieser wird von dem „angefunkten“ Kind im gleichen Rhythmus beantwortet.
Bei dieser Variante funkten zwei Kinder gleichzeitig. Dafür brauchen die Kinder eine noch höhere Konzentration und eine noch stärkere auditive Differenzierungsfähigkeit.
Die Kinder suchen sich Alltagsmaterialien, mit denen sie Geräusche erzeugen können. Das kann Papier sein, eine Papprolle, in die hineingeblasen wird, Topfdeckel aus der Puppenküche oder Bausteine. Auch Naturmaterial wie Steine, Blätter, Stroh, Äste oder Sand eignen sich hierzu. Auch hierbei haben immer zwei Kinder das gleiche Material. Das Spiel wird dann genauso gespielt, wie zuvor beschriebenen. Auch die aufgeführten Varianten lassen sich so umsetzen.
Bei diesem Sprachpiel wird ein Teil der Kinder aktiv, indem sie ein Instrument spielen. Die anderen lauschen dem Klang der Instrumente, um sich zu orientieren. Dabei schulen sie ihren Orientierungssinn und das Richtungshören. Förderschwerpunkte: Bewegung, Richtungshören, Orientierungssinn Gruppengröße: 20 Kinder Material:
Ablauf: Am besten gehen Sie für dieses Spiel in den Bewegungsraum oder in einen anderen Raum, in dem keine Möbel im Weg stehen. 15 Kinder nehmen sich ein Instrument und verteilen sich im Raum. Sie sind die Bäume in dem Instrumentenwald. Der Wind weht durch den Wald und lässt die Instrumente erklingen. Die restlichen fünf Kinder bekommen die Augen verbunden. Sie wandern jetzt durch den Instrumentenwald.
Dabei dürfen sie keinen Baum berühren – auch nicht mit tastenden Fingern oder Füßen. Sie sollen sich ausschließlich auf ihr Gehör verlassen und sich langsam fortbewegen, um nicht an die Wände zu stoßen. Gibt es in dem Raum eine Gefahrenquelle, die Sie nicht entfernen können, dann stellen Sie sich mit einem Instrument an diese Stelle. Der Klang Ihres Instruments hält die Kinder davon ab, dorthin zu gehen. Notfalls können Sie immer noch helfend eingreifen. Nach einer Weile wird gewechselt und die nächsten fünf Kinder bewegen sich mit spitzen Ohren durch den Instrumentenwald.
Bei dieser Variante geht es darum, dass die Kinder einen vorgegebenen Weg durch den Wald finden. Dabei dürfen die Kinder sich nur auf ihr Gehör und ihren Tastsinn verlassen. Erzählen Sie den Kindern, dass es im Wald nun dunkel ist. Die Kinder haben sich im Wald verlaufen und möchten den Weg aus dem Weg herausfinden. Dabei hilft ihnen eine gute Fee. Sie beschützt die Kinder und zeigt ihnen durch Geräusche den richtigen Weg nach Hause. Auch hier verwandeln sich wieder 15 Kinder in Bäume und verteilen sich mit ihren Instrumenten im Raum. fünf Kinder bekommen wieder die Augen verbunden. Sie stehen neben Ihnen. Dann kann das Spiel beginnen. Sie zeigen auf ein Kind, dass sein Orff-Instrument spielt. Die anderen „Bäume“ sind in der Zeit ganz ruhig. Die Kinder mit den verbundenen Augen machen sich auf den Weg zu dem Baum, von dem sie den Klang vernommen haben. Damit sie nirgendwo anstoßen, bewegen sie sich auch tastend vor. Sobald alle fünf Kinder an dem entsprechenden Baum angekommen sind, zeigen Sie auf den nächsten Baum. Dieser spielt nun sein Instrument, bis wieder alle fünf Kinder das Ziel erreicht haben. Das Spiel ist beendet, wenn die Kinder alle 15 Bäume abgelaufen sind.
Dieses Spiel können Sie auch auf einer Wiese oder im Wald durchführen. Achten Sie darauf, dass keine Straße, ein Bach oder andere Gefahrenquellen direkt in der Nähe sind. Haben Sie stets alle Kinder gut im Blick. Gehen Sie mit den Kindern in die Natur. Nun sucht sich jedes Kind, dass einen Baum spielt, zwei Gegenstände mit denen es Geräusche machen kann z. B. zwei Kieselsteine oder zwei Stöcke. Die anderen fünf Kinder bekommen auch hier wieder die Augen verbunden. Sie stellen sich in einem Abstand von einem bis zwei Meter durcheinander auf. Da in der Natur mehrere Hindernisse lauern, als in ihren Räumen können die Kinder hier die Hände und Füße zum Tasten einsetzen. So machen sie sich wieder auf den Weg durch den Instrumentenwald.
Die Kinder, die die Bäume spielen, machen die Geräusche ausschließlich mit dem Papier einer Tageszeitung. Das Rascheln ist leiser als die Orff-Instrumente. Das macht die Übung für die Kinder noch etwas schwieriger. Diese Variante können Sie ebenfalls als „Waldweg“ gestalten, wie zuvor beschrieben.
Die sprachliche Entwicklung verläuft bei Kleinstkindern rasant. Aus den ersten Gurr- und Lall-Lauten werden schnell Wörter und erste Sätze. Dabei lernt jedes Kind das Sprechen in seinem ganz individuellen Tempo. Um Kleinstkinder in ihrer Sprachentwicklung zu unterstützen, können Sie auf kleine Spiele und Aktionen zurückgreifen. Wichtig ist, dass Sie für die Sprachspiele eine angenehme Atmosphäre schaffen und die Kinder auf keinen Fall unter Druck setzen. Denn nur, wenn das Sprechen Spaß macht, werden auch kleine Schweiger bald zu Plappermäulern.
Um das Sprechen nach und nach zu lernen, müssen Kleinstkinder genau hinhören. Denn erste Laute und Worte entstehen durch Nachahmung. Dieses Horch- und Sprech-Spiel ist also ganzheitliche Sprachförderung. Das wird gebraucht:
So wird’s gemacht: Treffen Sie sich mit 3–5 Kindern am Boden im Kreis. Alle Gegenstände werden in die Mitte des Kreises gelegt. Dann sprechen Sie den Kindern den Reim „Wir horchen“ vor. Anschließend kann ein Kind, das gerne den Anfang machen möchte, beginnen. Es imitiert mit seiner Stimme ein Geräusch von einem Gegenstand, der in der Mitte liegt. Die anderen Kinder müssen nun raten, welcher Gegenstand gemeint ist. Wurde der Gegenstand erraten, beginnt das Spiel von vorne. Lausch-Reim: „Wir horchen“ Hallo, Kinder, hört mal zu. Was hör ich und was hörst du? Jedes Ding hat einen Ton. Mach mal vor, wir horchen schon. Mal klingt‘s laut und mal klingt‘s leise. Alles klingt auf seine Weise. Hallo, Kinder, hört mal zu. Was hör ich und was hörst du?
Kniereiter-Spiele begeistern vor allem die Jüngsten. Die besondere Sprachförderung dabei: Die Kinder hören einen Text und erfassen durch das Auf-und-Ab-Wippen auf den Knien die Sprachmelodie und die Silbenteilung der Wörter. So schaffen Sie ein interessantes Spracherlebnis. Zudem treten Sie mit einem Kniereiter-Spiel individuell und intensiv mit einem einzelnen Kind in Kontakt. So wird‘s gemacht: Laden Sie ein Kind zu einem Kniereiter-Spiel ein. Dazu helfen Sie ihm, auf Ihren Schoß zu klettern, wenn es das möchte. Erzählen Sie dem Kind, dass es auf einem Pferd sitzt und Sie gemeinsam ausreiten wollen. Nun kann das Spiel beginnen. Dazu sprechen Sie folgenden Kniereiter-Reim. Halten Sie das Kind fest, und wippen Sie mit den Knien auf und ab zu allen Silben des Textes.
Wir rei-ten ü-bers Land und se-hen al-ler-hand. Dort drü-ben steht eine Kuh, schau ihr beim Kau-en zu. Da vor-ne sitzt eine Maus, sie huscht schnell in ihr Haus. Ein Hund, der zeigt uns dann, dass er Schwanz-we-deln kann. Ein Vo-gel flat-tert her, er pfeift und freut sich sehr. Wir rei-ten: hopp, hopp, hopp. Und dann ma-chen wir stopp. Tipp: Sie können dieses Kniereiter-Spiel auch als Gemeinschaftsaktion anbieten. Dazu setzen sich die Kinder in einem Sitzkreis auf ein Kissen und hopsen im Takt der Silben auf und ab.
Mit diesem Lied gelingt es Ihnen nicht nur, den aktiven Wortschatz der Kinder zu erweitern. Wenn Sie – begleitet von dem Lied – noch gemeinsam den Text in die Tat umsetzen, wird aus dem musikalischen Sprachangebot eine Aktion für alle Sinne. So macht Sprache-Üben Spaß! Ich wünsche Ihnen „rhythmisches Zubereiten“ und schließlich guten Appetit. Tipp: Besorgen Sie sich hierfür am besten die gleichen Zutaten, die im Lied erwähnt sind. So schaffen Sie für die Kinder ein Aha-Erlebnis und verwirren sie nicht unnötig. Diese Zutaten benötigen Sie für ca. 10 Portionen Obstsalat:
Dieses Sprachspiel mit Bewegung macht drinnen und draußen Spaß. Sorgen Sie dafür, dass es eine große Fläche ohne Hindernisse zum Bewegen gibt. Dann kann es losgehen. Das wird gebraucht:
So wird‘s gemacht: Legen Sie die verschiedenen Bilder oder Kuscheltiere in einen Korb. Dann laden Sie die Kinder zu einem Spaziergang durch den Raum oder Garten ein. Erzählen Sie dabei, was Sie auf Ihrem Spaziergang alles erleben: „Die Sonne scheint. Wir gehen über die Wiese. Es ist ein schöner Tag. Wir hören Vögel singen.“ Immer wieder bleiben Sie stehen. Sagen Sie: „Schaut, wen wir auf unserem Spaziergang treffen.“ Dann ziehen Sie ein Bild oder ein Kuscheltier aus dem Korb und halten es hoch. Fragen Sie nach: „Und was hören wir?“ Die Kinder antworten mit dem entsprechenden Tierlaut. Anschließend spazieren alle weiter, und das Spiel beginnt von vorn.
Sprache in Verbindung mit Bewegung schafft schneller und besonders effektiv Verknüpfungen im Gehirn. Darum wird hier die Idee „Malen nach Musik“ verändert zu „Malen nach einer Geschichte“ als Sprachförderung aufgegriffen. Das wird gebaucht:
So wird‘s gemacht: Malen Sie auf das Plakat mit einem dicken braunen Stift einen Baumstamm mit Ästen, der die Höhe des ganzen Plakates auffüllt. Treffen Sie sich mit 2–4 Kindern am Boden im Kreis. Das Plakat legen Sie in die Mitte des Kreises. Nun bekommt jedes Kind einen Wachsmalstift. Ermuntern Sie die Kinder, frei zu malen und zu kritzeln, während Sie die folgende Geschichte erzählen. Achten Sie dabei darauf, langsam zu sprechen, damit die Kinder Zeit haben, den Text in eine (abstrakte) Malaktion umzusetzen. Mitmach-Malgeschichte: „Der Wind lässt Blätter tanzen“ Schau, dort steht ein Baum. Er hat einen dicken Stamm. Daran sind viele Äste und Zweige. An den Zweigen hängen viele bunte Blätter. Hör mal, jetzt kommt der Wind. Er rüttelt an den Zweigen. Er schüttelt die Äste. Die ersten Blätter lösen sich von den Ästen. Sie flattern durch die Luft. Der Wind lässt die Blätter tanzen. Hin und her und hin und her. Jetzt schweben die Blätter zu Boden. Der Wind lässt nach. Auf dem Boden unter dem Baum liegen jetzt viele Blätter.