An Entscheidungen und Problemlösungen beteiligt zu sein, stärkt die soziale Kompetenz von Kindern. Partizipation nennt sich dieser Prozess, den Kinder neben ihrem Elternhaus auch in der Kita kennenlernen sollen und der für ihre Entwicklung wichtig ist. Doch nicht nur Erzieher, sondern auch Eltern müssen ihren Beitrag zur Partizipation in der Kita leisten.
Partizipation in der Kita bedeutet, Kinder aktiv in Entscheidungen mit einzubeziehen. Partizipation von Kindern ist sogar in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, was die Wichtigkeit der Teilhabe verdeutlicht. In den 1970er Jahren wurde Partizipation in der Pädagogik entwickelt und wird heutzutage in den Kitas angewendet. Allerdings hängt die genaue Ausführung davon ab, welche Pädagogik in der jeweiligen Kindertagesstätte zur Anwendung kommt.
Partizipation bedeutet, dass Kinder in der Kita lernen, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ideen zu äußern. Sie werden an Entscheidungen beteiligt, können Dinge selbst bestimmen und bekommen einen gewissen Handlungsspielraum.
Durch die Partizipation in der Kita lernen Kinder schon früh das Grundprinzip von Demokratie kennen. Wenn sie erfahren, dass ihre Meinung gehört wird und relevant ist, gewinnen sie an Selbstvertrauen und Eigenständigkeit. Auch lernen sie mehr über ihre Selbstwirksamkeit, indem sie erfahren, dass Ideen und Wünsche sich in die Praxis umsetzen lassen und zu konkreten Ergebnissen führen. Auch lernen sie, dass Handeln Konsequenzen hat.
Ein Mitbestimmungsrecht in der Kita hat für Kinder viele Vorteile:
Perspektivisch betrachtet lernen Kinder durch Partizipation in der Kita, was es heißt, Verantwortung für ihre Entscheidungen, ihr Handeln, ihr Leben und ihre Umwelt zu übernehmen.
Auch für Eltern ist Partizipation in der Kita ein wichtiges Thema. Schließlich wollen sie über das Umfeld ihrer Kinder nicht nur informiert sein, sondern auch darüber mitentscheiden. Rechtlich steht ihnen das auch zu.
Je mehr Eltern den Kita-Alltag mitgestalten und Maßnahmen durchführen können und je besser sie von den Erziehern über Ideen, Wünsche, Vorhaben, Pläne und Ergebnisse informiert werden, desto besser funktioniert in der Regel die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern, was letztlich dem Kind zugutekommt.
Partizipation in der Kita beginnt mit Respekt als wichtigster Grundlage sowie mit Zuhören. Damit dies im Alltag gelingt, müssen klare Regeln geschaffen werden, nach denen die Kommunikation erfolgt. Auch muss ein Rahmen festgesetzt werden, in welchem die Kinder überhaupt mitbestimmen können.
Es ist nicht sinnvoll, wenn sie über das Budget des Sommerfestes entscheiden, sie können aber durchaus die Entscheidungsmacht darüber bekommen, ob die Dekoration blau oder rot sein soll und welche Programmpunkte für den Tag geplant werden sollen. Diese weiteren Umsetzungsmöglichkeiten und Beteiligungsformen gibt es:
Alle Themen, die die Kinder betreffen, sollten mit ihrem Einverständnis geschehen. Das betrifft zum Beispiel:
Stellen Sie die Regeln mit den Kindern gemeinsam auf, denn das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder sich danach richten. Schließlich haben sie den Sinn dieser Regeln verstanden und dadurch fällt es ihnen leichter sich dementsprechend zu verhalten.
Geben Sie den Kindern die Informationen, die sie für das Finden von Entscheidungen brauchen. Beachten Sie dabei das Alter der Kinder. Je älter diese sind, desto mehr verstehen sie von alleine und desto weniger Informationen benötigen sie. Außerdem:
Als Erzieher nehmen Sie bei all diesen Themen die Rolle der Moderatoren ein. Sie leiten die Gesprächsrunden und Abstimmungen an, geben die Themen vor und dirigieren die Kinder durch die Entscheidungsprozesse.
Auch mit den Eltern führen Sie regelmäßig Gespräche, berichten über anstehende Themen und Projekte in der Kita und informieren Sie über Ergebnisse, die Sie mit den Kindern erzielt haben. Geben Sie Ihnen außerdem Tipps an die Hand, wie sie den Alltag zuhause so gestalten können, dass die Kinder gelerntes Wissen einbringen. Haben die Kinder beispielsweise etwas über gesundes Essen gelernt und auf dieser Basis eine Entscheidung über ihr Kita-Mittagessen getroffen, dann können Eltern auch zuhause darauf achten, gesund zu kochen.
Partizipation bedeutet nicht, dass die Kinder über alles bestimmen und die Regeln des gesamten Kindergartenalltags vorgeben. Die Ziele der Erzieher und Eltern haben nach wie vor Relevanz. Auch wenn es um Entscheidungen zu Sicherheits- oder Gesundheitsthemen gibt, kann die Grenze der kindlichen Entscheidungsmacht erreicht sein.
Je mehr Sie jedoch bestehende Regeln den Kindern erklären und sie transparent machen, desto besser verstehen die Kinder, weshalb es diese Regeln gibt.
Bei der Partizipation geht es darum, dass Kinder in einem festgesetzten Rahmen Entscheidungsfreiheit bekommen. Dadurch gelingt ein aktiveres Miteinander und die Rolle der Erzieher verändert sich.
Partizipation in der Kita bedeutet, dass Kinder mitreden dürfen, wenn es um Entscheidungen geht, die sie betreffen. Das führt dazu, dass die Kinder Selbstwirksamkeit kennenlernen, Demokratiebildung erfahren und dadurch selbstbewusster werden. Legen Sie klare Bereiche fest, in denen die Kinder entscheiden können und beziehen Sie auch die Eltern mit ein. Von dieser kooperativen Zusammenarbeit zwischen Eltern, Erziehern und Kinder profitieren letztlich alle.
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