Die meisten Eltern in Ihrer Einrichtung sind mit Ihrer Arbeit zufrieden. Aber in jeder Kita gibt es für Eltern gelegentlich einen Anlass für Unzufriedenheit. Besonders wichtig ist es, dass diese Eltern zu Ihnen kommen und sich aktiv beschweren. Denn nur so können Sie reagieren und klärend eingreifen. Lesen Sie hier, wie Sie ein professionelles Beschwerdemanagement in Ihrer Kita einführen.
Frau Himmel, Mutter des 4-jährigen Sinan, kommt zur Erzieherin. Frau Himmel sagt: „Ich habe mich in den letzten Wochen mehrfach beim Abholen geärgert, dass Sinans Jacke offen war, als er im Hof spielte, und er auch keine Mütze trug. Ich möchte vermeiden, dass Sinan wieder krank wird und eine Mittelohrentzündung bekommt. Deshalb ist es mir wichtig, dass er witterungsentsprechend angezogen ist. Von einem 4-Jährigen kann ich nicht verlangen, dass er an seine Mütze denkt. Deshalb sehe ich Sie und Ihre Kolleginnen in der Pflicht!“
Legen Sie teamintern fest, wie Sie in Ihrer Kita mit Eltern umgehen, die unzufrieden sind und eine Beschwerde vorbringen. Das einheitliche Vorgehen ist hierbei besonders wichtig, denn die Beschwerden von Eltern sollten einrichtungsintern in gleichbleibend hoher Qualität bearbeitet werden. Nutzen Sie die folgenden Schritte für ein erfolgreiches Beschwerdemanagement.
Hören Sie sich die Beschwerde der Eltern zunächst vorbehaltlos an. Das ist besonders wichtig, denn wenn Sie sich jetzt rechtfertigen oder den Eltern bereits Erklärungen abgeben würden, wären Sie voreingenommen. Wenn Sie die Beschwerde angehört haben, sollten Sie den Eltern noch einmal mit Ihren eigenen Worten eine Zusammenfassung geben. Damit stellen Sie sicher, dass Sie das Anliegen der Eltern richtig verstanden haben.
Fragen Sie nach, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Eltern Ihnen noch mehr mitteilen möchten oder Sie eventuell den Kern der Beschwerde noch nicht verstanden haben.
Nachdem Sie die Beschwerde angehört haben, sollten Sie den Eltern genau widerspiegeln, wie Sie in der Kita mit der Beschwerde umgehen. Sagen Sie z. B.:
Bringen Sie die Beschwerde der Eltern in Ihr Team ein. Besprechen Sie mit allen Mitarbeitern das Anliegen, und erörtern Sie gemeinsam, wie Sie mit der Beschwerde umgehen möchten. Stellen Sie dabei kritische Fragen. Jede Beschwerde bringt Sie ein Stück weiter, denn meist sind die Ursachen relativ schnell zu beheben.
Darüber hinaus steigert der professionelle Umgang mit Beschwerden die einrichtungsinterne Qualität. Der Fragenkatalog auf dieser Seite zeigt Ihnen, welche kritischen Fragen Sie und Ihre Mitarbeiter bei der Beschwerdebehebung weiterbringen. Einigen Sie sich schließlich teamintern darauf, welche Lösung Sie den Eltern anbieten. Bitten Sie einen Elternteil um ein Gespräch, und sagen Sie beispielsweise:
Tipp für Ihre Praxis: Halten Sie die Beschwerden von Eltern und Ihre Kita-internen Konsequenzen immer schriftlich fest. Damit entsteht ein Überblick über die Anzahl, Häufigkeit und Gründe von Elternbeschwerden.
Elternbeschwerden sind wichtig, damit Ihre Arbeit in der Kita in gleichbleibend hoher Qualität ausgeführt werden kann. Reagieren Sie Beschwerden gegenüber immer objektiv, offen und verständnisvoll. Diese Haltung ist Grundvoraussetzung für ein professionelles Beschwerdemanagement.
Manchmal kommt es vor, dass Sie in der Kita mit Eltern konfrontiert werden, die die Bedürfnisse ihres eigenen Kindes nicht richtig einschätzen oder adäquat verwirklichen können. Wenn Sie eine solche Situation in Ihrer...
Orientieren Sie sich beim Elterngespräch an diesen 6 Schritten
Besonders für Kleinstkinder ist Pünktlichkeit der Eltern ein elementares Bedürfnis. Denn sie müssen erst nach und nach ein Gefühl dafür bekommen: „Meine Mama und mein Papa holen mich wirklich wieder ab, wenn...
Mehr erfahren
Tür-und-Angel-Gespräche finden in jeder Kita statt, sie sind wichtige Bestandteile in der Elternarbeit. Erst neulich kam Frau Hrovac morgens in unsere Kita, ging direkt zu der Bezugserzieherin ihrer Tochter Emily und sprach...
Darum sind Tür-und-Angel-Gespräche so wichtig