Ein Silbenspiel für Schulkinder – spielend lernen


08.05.2018

Spielend und mit Spaß Deutsch lernen – das wünschen Sie sich sicher mit ihren Schulkindern gemeinsam. Machen Sie doch ein Silbenspiel daraus! Und zwar ein eigenes, von der Herstellung bis zu den Spielregeln. Der Vorteil: Sie erarbeiten mit den Kindern gemeinsam die Worte, die im Spiel verwendet werden: So entspricht der Wortschatz dem Können der Kinder, Überforderung und Frust sind ausgeschlossen.

Gut zu wissen

Spielend und mit Spaß Deutsch lernen – das wünschen Sie sich sicher mit ihren Das Spiel eignet sich für eine Gruppengröße von 6 bis 8 Kindern ab der 2. Klasse. Mindestens die Hälfte davon sollte bereits einfache Nomen sicher schreiben können. Bilden Sie am besten eine gemischte Gruppe, also Flüchtlingskinder bzw. Kinder mit Sprachschwierigkeiten und Kinder, die Deutsch als Muttersprache bereits sicher beherrschen.

Übersicht: Materialliste für Ihr Silben-Spaß-Spiel

Das brauchen Sie für das Spiel:

  • 20 bis 30 Blätter DIN a 4 (dienen als „Schmierzettel“)
  • mind. 1 dicken Filzstift für jedes Kind
  • 3 bis 4 Scheren
  • etwa 70 Zuschnitte aus Tonkarton, in der Größe von Spielkarten

So bereiten Sie das Silben-Spiel mit den Kindern vor

Zunächst werden die DIN-A4-Blätter horizontal in 3 Teile geschnitten. Das muss nicht exakt sein, diese Papierstreifen dienen nur als Notizzettel zur Vorbereitung. Wer von den Kindern kann und mag schreiben? Das können auch mehrere Kinder sein oder der „Schreiber“ wechselt ab.

Jetzt sammeln Sie mit den Kindern Nomen, die aus 2 bis 4 Silben bestehen. Beginnen Sie ganz einfach, z. B. indem Sie auf Ihre Nase zeigen und nach dem Wort fragen. Dann wird „Nase“ entweder von einem Kind oder Ihnen in großen Buchstaben auf einen „Schmierzettel“-Zuschnitt geschrieben. Wie wird das Wort in Silben geteilt? Das probieren die Kinder aus, indem sie gemeinsam die Silben klatschen oder gehen. Der Schreiber zeichnet einen Strich zwischen die Silben, sodass diese auch im nächsten Schritt noch deutlich erkennbar sind, wenn die Worte auf die Spielkarten übertragen werden.

Sammeln Sie gemeinsam Nomen

Suchen Sie zunächst nach Nomen aus dem Alltag, z. B. „Mes-ser“, „Blu-me“, „Was-ser“. Bereits nach kurzer Zeit werden alle Kinder ihre Wort-Ideen einbringen, die Sie dann gemeinsam in Silben teilen. Suchen Sie auch nach längeren Worten mit 3 und 4 Silben, z. B. „Kro-ko-dil“, „Feu-er-wehr“, „Luft-bal-lon“ oder auch „Sup-pen-löf-fel“ oder „Wasch-ma-schi-ne“.

Wenn sich die Kinder mit weniger Deutschkenntnissen zurückhalten und von sich aus nichts äußern, fragen Sie sie direkt nach einfachen Begriffen, die sie im Umfeld sehen, z. B. „Kin-der“ oder „Ho-se“.

Im nächsten Schritt sucht sich jedes Kind mehrere Zettel mit Worten aus, die es auf die Spielkarten überträgt. Dabei werden die Silben einzeln getrennt auf Karten geschrieben, also eine Karte für „NA“ und eine weitere für „SE“. Alle Worte sollten in Großbuchstaben notiert werden.

Praxis-Tipp: Spielen Kinder mit, die noch kaum Deutsch sprechen oder lesen, können Sie die zusammengehörenden Silben zusätzlich kennzeichnen, z. B. mit gleichen Farben oder Bildern.

1. Spielidee: Wörter einsammeln

Spielen Sie zunächst nur mit den 2-silbigen Wörtern. Die Anfangssilben werden zu einem Stapel gelegt und die Endsilben offen in die Mitte. Das 1. Kind zieht eine Karte vom Stapel und sucht in der Mitte die passende Silbe. Dann ist das nächste Kind dran. Sind die Kinder in der Wörterbildung sicher, gestalten Sie das Spiel spannender: Sie zeigen allen Kindern eine Karte vom Stapel. Wer die passende Silbe in der Tischmitte findet, klatscht auf die Karte und darf beide Worthälften vor sich ablegen.

2. Spielidee: Wörter legen

Alle Karten werden verdeckt auf den Tisch gelegt und gut gemischt. Jeder Mitspieler bekommt 8 Karten ausgeteilt, die restlichen bilden einen Stapel. 5 Silben- Karten davon werden in der Tischmitte offen untereinander aufgelegt. Jetzt beginnt der jüngste Mitspieler. Er legt aus seinen Handkarten eine passende Silben- Karte an. Hat das Kind keine passende Karte in der Hand, nimmt es eine vom Stapel. Stellt es aber ein Wort fertig, darf es dieses an sich nehmen und legt es als Stapel vor sich. Vom Nachziehstapel legt es eine neue Karte in die Tischmitte.

Wenn ein Kind seine Handkarten ausgespielt hat, ist das Spiel zu Ende. Jetzt werden die Worte gezählt, die jedes Kind aus der Mitte sammeln konnte.

3. Spielidee: Silben sammeln

Das Spiel beginnt wie „Wörter legen“. Jetzt darf jedes Kind aber nicht nur eine Karte, sondern so viele Karten legen, wie es passende auf der Hand hat. Beim Zählen werden zudem nicht nur die Worte, sondern die Silben, bzw. Karten gezählt. Mehrsilbige Worte haben somit einen höheren Wert.

Mit diesem Spiel erleben alle Kinder, wie viel Spaß es machen kann, mit Sprache und Worten zu spielen. Und ganz nebenbei festigen und erweitern Sie den Wortschatz der Kinder, ihre Lesekompetenz und ihre Fähigkeiten zur Silbentrennung.


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