„Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält“, hat der römische Philosoph Lucius Annaeus Seneca einmal gesagt. Jeder Mensch, ob jung oder alt, ist auf der Suche nach Glück. Diese Tatsache können Sie mit den Kindern im Rahmen eines Projekts aufgreifen. Mit 8 Projektschritten kommen Sie mit den Kindern dem Glück auf die Spur.
Praxistipp: Begleiten Sie die Kinder während des gesamten Projekts mit der Kamera und einem Tonaufnahmegerät. Fotografieren Sie auch ihre Bilder und Werke. Nehmen Sie Meinungen und Äußerungen der Kinder auf. So können Sie nach Projektabschluss alle Schritte ausreichend dokumentieren. Es empfiehlt sich, dass Sie während der ganzen Zeit Kamera und Aufnahmegerät zur Hand haben und mit Ihrer Kollegin absprechen, wer durch die jeweilige Einheit führt und wer fotografiert oder aufnimmt.
1. Schritt: Über Glück philosophieren
Treffen Sie sich mit den Kindern zu einer wöchentlichen Philosophier-Runde. Legen Sie dazu einen geeigneten Tag und einen Zeitrahmen von ca. 45 Minuten fest. Am besten versammeln Sie sich in einem Sitzkreis auf Kissen am Boden. Gestalten Sie die Mitte passend zum Thema, z. B. mit einer schönen Decke, einem Hufeisen, einer schönen Blume usw.
Beginnen Sie die Philosophier-Runde mit einem gemeinsamen Nachdenken. Dazu können Sie leise Meditationsmusik einschalten und Impulsfragen stellen, z. B.
Fragen Sie die Kinder: „Was denkst du darüber?“ Moderieren Sie die Antworten, indem Sie sie kurz zusammenfassen. Wichtig ist: Es gibt kein „Richtig“ oder „Falsch“. Jede Antwort hat seine Berechtigung.
Erkundigen Sie sich anschließend nach persönlichen Erfahrungen der Kinder mit Glück, z. B.
Halten Sie alle Äußerungen der Kinder als Tonaufnahme oder schriftlich fest. Schließen Sie die Philosophie-Runde mit einem kleinen Ritual ab, z. B. mit einem Lied, das alle Kinder mit Glück verbinden.
2. Schritt: Bringen Glücksbringer Glück?
Gehen Sie mit den Kindern dieser Frage auf den Grund. Sammeln Sie gemeinsam vielerlei persönliche Glücksbringer, z. B. von den Kindern, Eltern, Großeltern. Gestalten Sie einen Tisch im Gruppenraum, auf dem Sie alle Glücksbringer ausstellen. Legen Sie dazu noch Bilder von typischen Glückssymbolen, wie Hufeisen, Fliegenpilz oder Glücksklee.
Bitten Sie die Kinder, bei den Eltern oder Großeltern nachzufragen, wann ihnen ein Gegenstand Glück gebracht hat und warum. Sammeln Sie alle Aussagen als Tonaufnahme oder notieren Sie sie auf einem Plakat. Diese Aussagen und Erkenntnisse stellen Sie den Kindern zum Anhören oder Anschauen am „Glückstisch“ zur Verfügung.
3. Schritt: Vom Glück träumen
Erkunden Sie mit den Kindern, was für wen Glück ist und von welchem Glück die Kinder träumen. Aus diesen Wünschen erstellen die Kinder eine „Glückslandkarte“. Dazu legt sich jedes Kind auf ein ausreichend großen Bogen Papier oder Karton. Sie zeichnen seine Umrisse ab und die Kinder schneiden „sich“ aus. Nun liegt ein großes weißes „Ich“ vor jedem Kind, das mit Vorstellungen von Glück gefüllt werden kann.
Laden Sie die Kinder ein, ihre Glücksvorstellung durch eine Imagination zu finden. Dazu können sie die Augen schließen und anhand folgender Fragen nachdenken, z. B.:
All ihre Einfälle können die Kinder auf ihrer weiße „Glückslandkarte“ zu Papier bringen. Das kann über mehrere Tage geschehen, an denen Sie die Blätter immer wieder auslegen und die Kinder sie ergänzen können. Suchen Sie eine große freie Wandfläche, an der Sie die „Glückslandkarten“ der Kinder aufhängen können.
4. Schritt: Glück naschen
Backen und Kochen Sie mit den Kindern Glück. Das können Sie z. B. indem Sie
5. Schritt: Von Glück hören und singen
Geschichten und Lieder von und über das Glück gibt es einige. Greifen Sie darauf zurück und singen und erzählen Sie mit den Kindern. Hier finden Sie eine kleine Auswahl, was Sie dazu verwenden können:
Oder erfinden Sie selbst eine Geschichte vom Glück. Sie können auch auf eine bekannte Melodie, z. B. „Alle meine Entchen“ einen neuen Text mit den Kindern machen, der sich um Glück dreht.
Praxistipp: Denken Sie hier besonders an Tonaufnahmen von den Liedern und Geschichten.
6. Schritt: Glück verschenken
Jemandem Glück wünschen bringt für einen selbst meist kleine „Glücksmomente“ mit sich. So können Kinder Glück sozusagen „verschenken“:
7. Schritt: Ein Glückstagebuch führen
Wer Glück sucht, sollte sich seines Glückes auch bewusst sein. Hier hilft es schon Kindern, sich auf die Suche nach Glücksmomenten zu machen und diese festzuhalten. Bereiten Sie für jedes Kind ein Blanko-Heft DIN A 5 vor. Die Kinder können den Umschlag des Heftes individuell mit Farben oder Buntpapier-Resten gestalten. In dieses Heft malen die Kinder mindestens 1x pro Woche ein Erlebnis, das sie glücklich gemacht hat. Das Glückstagebuch können Sie nach dem Projekt weiterführen oder ins persönliche Portfolio des Kindes heften.
8. Schritt: Ein Glücksfest als Abschluss
Gemeinsam feiern macht glücklich! Beenden Sie Ihr Glücksprojekt mit den Kindern mit einem gemeinsamen Fest mit den Eltern. Gestalten Sie mit den Kindern Einladungskarten mit Glückssymbolen. Wählen Sie zusammen Musik und Speisen aus, die die Kinder mit Glück verbinden. Planen Sie für die Feier eine Mitmach-Aktion für Eltern und Kinder, z. B. ein Spiel, bei dem es um Teilen geht. Oder eine Sonne mit Glücksbotschaften, die Sie gemeinsam gestalten und an die Wand im Gruppenraum hängen. Jeder Gast bemalt oder beschriftet einen Sonnenstrahl mit einer Glücksbotschaft. Diese Strahlen werden an einen großen gelben Kreis geklebt. Nach und nach „erstrahlt“ die Glückssonne aller Festteilnehmer immer größer.
Praxistipp: Präsentieren Sie im Rahmen dieses Glücksfestes alle Ergebnisse, Erkenntnisse und Erlebnisse, die die Kinder während des Projekts gemacht und gesammelt haben. Die Eltern werden staunen. Und für die Kinder ist es ein Glücksmoment, wenn die Eltern stolz auf sie sind.
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