Auswahl des Mittagessens: Darauf sollten Sie unbedingt achten


13.03.2017

Vor Kurzem ist die Verpflegung in Kitas sehr in Verruf geraten. Zu viel Fleisch, zu viel Zucker, zu wenig Obst und Gemüse. Dabei gibt es offizielle Standards für die Verpflegung von Kindern. Diese werden von den Caterern oftmals unberücksichtigt gelassen. Das zeigt eine Studie der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ (DGE). Nur in jeder 3. Kita werden frische Mahlzeiten zubereitet. In vielen Kitas wird das Essen von einem Caterer geliefert. Da bleibt wenig Spielraum für individuelle Wünsche. Hochwertige und ausgewogene Ernährung ist aber ein Merkmal von guter Qualität in der Kita.

 

 

Dabei soll das Essen und Trinken nicht nur gesund sein und satt machen. Essen soll den Kleinkindern die Lebensmittel in ihrer Vielseitigkeit nahebringen, Genuss bieten und Körper und Sinne gleichermaßen ansprechen. Worauf Sie bei der Auswahl der Mittagsverpflegung achten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wichtige Punkte für ein gesundes Mittagessen

Viele Kitas werden von einem Caterer beliefert. Trotzdem sollten Sie auf die Qualität und Auswahl der Speisen achten. Zudem ist es wichtig, dass Sie in der Kita die Hygienestandards einhalten. Die Checkliste hilft Ihnen dabei zu überprüfen, ob Ihre Mittagsverpflegung qualitativ hochwertig ist.

Checkliste: Hierauf müssen Sie bei der Mittagsverpflegung achten:

Auswahl der Speisen

  • Gibt es jeden Tag frisches Obst und Gemüse?
  • Werden höchstens 2-mal in der Woche Fleisch oder Wurstwaren angeboten?
  • Ist mindestens einmal in der Woche Fisch auf Ihrem Speiseplan zu finden?
  • Achten Sie bei der Auswahl der Mahlzeiten auf eine abwechslungsreiche Ernährung?

Verwendete Lebensmittel

  • Werden die Speisen hauptsächlich mit frischen Kräutern und mit nur wenig jodhaltigem Salz gewürzt?
  • Verwendet der Caterer hochwertige Öle wie Rapsöl (alternativ Soja-, Oliven-, Weizenkeim- oder Walnussöl)?
  • Werden regionale Produkte bevorzugt?
  • Entspricht das verwendete Obst und Gemüse der Saison?
  • Bio-Essen ist kein Muss. Setzt der Caterer wenigstens dort Bio ein, wo es sinnvoll ist?

Zubereitungsmethoden

  • Ist das Essen frisch gekocht?
  • Werden wenig frittierte Speisen angeboten?
  • Werden Gemüse und Fisch schonend im Dampfgarer zubereitet?

Qualität und Hygiene

  • Hat Ihr Caterer kurze Transportwege?
  • Übersteigt die Warmhaltezeit der Speisen nicht mehr als 3 Stunden (inkl. der Lagerzeit beim Zulieferer, die Zeit für den Transport und die Lagerung bei Ihnen in der Kita)?
  • Wird während der Warmhaltezeit niemals eine Temperatur von 65 °C unterschritten?
  • Haben alle Mitarbeiterinnen, die mit den Speisen umgehen, eine Schulung zur Lebensmittelhygiene erhalten?
  • Wird diese Schulung alle 2 Jahre aufgefrischt?

Pädagogische Arbeit

  • Bekommen die Kleinkinder die einzelnen Speisenkomponenten einzeln angeboten?
  • Können die Kinder selbst entscheiden, was und wie viel sie essen möchten?
  • Besprechen Sie mit den Kindern die Speisen, deren Aussehen, den Geschmack und welche Lebensmittel die Kinder gerade essen?
  • Drücken Sie Ihre Empfindungen zum Essen verbal und körpersprachlich aus? Beispielsweise sagen Sie mit einem lachenden Gesicht: „Mmh, der Fisch ist lecker.“
  • Regen Sie die Kinder an, die Speisen mit all ihren Sinnen wahrzunehmen?
  • Essen Sie gemeinsam mit den Kindern?

Viele dieser Fragen lassen sich nur durch ein Gespräch mit dem Caterer beantworten. Ein guter Caterer wird Ihnen gern dafür zur Verfügung stehen. Betrachten Sie Ihren Speiseplan über einen Zeitraum von 4 Wochen entsprechend der Auswahl. Wenn Sie bei mehreren Punkten nicht mit Ja antworten konnten, müssen Sie unbedingt mit Ihrer Kita-Leitung bzw. dem Träger sprechen. Diese sollten ein Gespräch mit Ihrem Caterer führen. Zur Not hilft es nur, den Caterer zu wechseln.

Wichtiger Hinweis:

Dauer und Temperatur der Warmhalte- bzw. Heißhaltezeit müssen eingehalten werden, damit es nicht zur Vermehrung von Keimen kommt, und auch um Nachgareffekte zu vermeiden.

Berücksichtigen Sie Besonderheiten

Ein guter Caterer berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse von Kleinkindern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie kulturelle, religiöse und medizinische Besonderheiten beachten. Für einen guten Caterer ist dies Standard und er wird Ihnen problemlos ein entsprechendes Ersatzmenü anbieten können. Hierzu gehören z. B. vegetarische Menüs, der Verzicht auf Schweinefleisch, Essen für Allergiker.


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