Wenn Ihr Kind plötzlich auf vermeintliche Kleinigkeiten mit Schreien, Weinen oder Wutanfällen reagiert, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass die Trotzphase losgeht. Die Trotzphase wird auch Autonomiephase genannt und ist für Eltern und Erzieher herausfordernd.
Die Trotzphase beginnt bei Kindern üblicherweise mit etwa zwei Jahren. Sie kann auch schon mit 18 Monaten beginnen oder etwas später als mit zwei Jahren. Das typische Trotzalter geht aber von zwei bis vier Jahren. Bei manchen Kindern hält die Trotzphase sogar bis zum sechsten Lebensjahr an – von Kind zu Kind ist das genaue Trotzalter aber verschieden.
Nicht nur wann sie beginnt, sondern auch wie lange sie anhält, ist je nach Kind unterschiedlich. Sie kann aber bis zu drei Jahre andauern, weshalb es für Eltern und Erzieher wichtig ist, diese Phase zu verstehen und die Kinder in dieser Zeit gut zu begleiten. Schließlich handelt es sich nicht nur um eine kurze Laune, sondern um eine wichtige Entwicklungsphase, in der Kinder ihre Autonomie entdecken.
Während der Trotzphase entdeckt das Kind seine Selbstständigkeit sowie seinen eigenen Willen. Plötzlich will es sich selbst die Schuhe ausziehen, verweigert den Mittagsschlaf oder bekommt einen Wutfanfall, wenn sie ihm nicht die Schokolade geben, die es gerne haben will. Kinder erfahren in diesem Alter, dass es Grenzen und Regeln gibt und müssen erst lernen, damit umzugehen. Auch stoßen sie an ihre eigenen Grenzen, wenn etwas nicht so klappt, wie sie sich das vorstellen, weil zum Beispiel ihre motorischen Fähigkeiten noch nicht ausreichen. Der Trotz ist für die Kinder der Weg, Enttäuschung oder Frust auszudrücken. Andere Reaktionen müssen sie erst noch lernen.
Die Trotzphase ist eine wichtige Phase, da die Kinder durch sie erfahren, wie sie ihre Gefühle regulieren und äußern können. Bis zum sechsten Lebensjahr vollzieht sich ein Großteil der emotionalen Entwicklung von Kindern. Trotzreaktionen können ein Zeichen dafür sein, dass in einigen Bereichen noch keine ausreichenden Kompetenzen erworben wurden, um Gefühle zu regulieren oder anders zu äußern als mit Wut und Trotz. Im Laufe der Trotzphase lernen sie, innere Spannung konstruktiver auszudrücken, sodass diese besser gelöst werden können.
Die kleinsten Kleinigkeiten können bei Kindern in dem Alter Trotz auslösen, darunter:
Auch Hunger, Durst oder Müdigkeit können zu Trotzreaktionen führen.
Typische Verhaltensweisen in der Trotzphase sind:
Für Eltern und Erzieher sind diese Verhaltensweisen herausfordernd. Am Ende sind sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen nach solchen Gefühlsausbrüchen häufig erschöpft und insbesondere für die Erwachsenen stellt sich in solchen Situationen oft die Frage, ob sie etwas falsch gemacht haben.
Um die Trotzanfälle des Kindes zu begleiten, sollten Sie dem Kind mit Empathie begegnen. So bestärken Sie das Kind, geben ihm das Gefühl auch mit seinen Gefühlen gut aufgehoben zu sein und fördern Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft.
In der Praxis richtig zu reagieren, ist im Überschwang der Emotionen oft gar nicht so leicht. Mit etwas Übung erkennen Sie aber die Situationen und können Ihre Reaktion daran anpassen:
Die Trotzphase ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben der Kinder. Verläuft die Trotzphase eines Kindes gut, lernt es in dieser Zeit viele wichtige Dinge im Rahmen der emotionalen Entwicklung:
Die Trotzphase ist herausfordernd. Wichtig ist, dass Sie wissen, dass Wutanfälle von Kindern zwischen zwei und vier normal sind und nicht an Ihnen liegen. Begleiten Sie die Kinder in Ihren Emotionen, zeigen Sie Grenzen auf, aber bieten Sie auch Alternativen an und geben Sie den Kindern Freiraum. So lernen Sie mit der Zeit, dass Spannungen ausgehalten werden können und auch auf andere Weise als mit Geschrei und Weinen gelöst werden können.
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