Zahngesundheit: Das sollten Sie zur Mund- und Zahnpflege der Kinder beachten


25.09.2017

Sie alle wissen, dass die Zahnpflege bereits nach der Geburt eines Kindes bedeutend ist – bevor der 1. Zahn ans Licht kommt. Die Kinder unter 3 Jahren benötigen zur Mund- und Zahnpflege vor allem die Hilfe ihrer Eltern.

In der Kindertagesstätte können aber auch Sie als Erzieherin die Zahngesundheit der Kinder positiv beeinflussen. In diesem Beitrag finden Sie daher die wichtigsten Informationen rund um die Mund- und Zahnpflege bei Kleinst-und Kleinkindern.

Die Mundpflege beginnt schon direkt nach der Geburt

Die ersten Zähne benötigen bereits Pflege, wenn sie noch unsichtbar im Kiefer liegen. Nur mit der richtigen Pflege kann sich eine widerstandsfähige Zahnsubstanz bilden. Diese bildet sich nur bei einem ausreichenden Angebot an Mineralien in Blut und Körperflüssigkeiten. Einer mineralstoffhaltigen
Ernährung kommt somit eine hohe Bedeutung zu.

Welche Ernährung beeinflusst die Mund und Zahnhygiene positiv?

Für Säuglinge ist Muttermilch das Richtige. Falls neben der Muttermilch auch Flaschennahrung verwendet wird, sollte diese nicht zu süß sein. So lässt sich vermeiden, dass Kinder sich schon früh an den süßen Geschmack gewöhnen und im späteren Leben süße Nahrungsmittel bevorzugen.

Kleinkinder, die bereits feste Nahrung zu sich nehmen können, sollten Gemüse-, Reis-, Kartoffel- und Fleischgerichte zu sich nehmen. Je mehr Zähne hinzukommen, desto mehr Lebensmittel mit hohem Kauanteil sollten angeboten werden, wie beispielsweise rohes Obst und Gemüse.

Bieten Sie in der Kindertagesstätte grundsätzlich Wasser als Getränk an, und verzichten Sie auf Säfte oder gesüßte Tees.

Der 1. Zahn ist da – was nun?

Sobald der 1. Zahn durchgebrochen ist, wird eine regelmäßige Reinigung (mindestens 1-mal täglich) des kleinen Beißers empfohlen. Es ist besonders wichtig, sofort mit der Zahnpflege zu beginnen, da Milchzähne einen weichen, noch nicht ausgereiften Zahnschmelz haben und somit besonders gefährdet sind.

Bei nur einem Zahn ist die Zahnbürste zum Putzen noch nicht geeignet, nutzen Sie deshalb ein feuchtes
Wattestäbchen oder einen Mulltupfer. Damit reiben Sie am Zahnfleischrand entlang und von dort hinab zur Zahnkrone. So können Sie den Belag entfernen und gewöhnen das Kind gleichzeitig an die tägliche Zahnpflege.

Was tun Sie ab dem 2. Zahn?

Ab dem 2. Zahn kann auch schon eine Zahnbürste zur Reinigung genutzt werden. Im 1. Lebensjahr sollten die Zähne mindestens 1-mal pro Tag geputzt werden.

Welche Zahnbürste sollten Sie verwenden?

Nutzen Sie eine Kinderzahnbürste mit einem kurzen Kopf und weichen bis mittelharten Kunststoffborsten. Achten Sie auch darauf, dass der Griff der Zahnbürste für Kinderhände geeignet
ist. Dann können sie das Putzen auch selbst üben.

Sollten Sie Zahnpasta verwenden?

Bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres sollten Sie nur eine ganz geringe Menge an Zahnpasta verwenden, um zu vermeiden, dass das Kind sich daran verschluckt. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass es sich um Kinderzahnpasta mit max. 500 ppm Fluorid handelt. Außerdem sollte die Zahnpasta
geschmacksneutral und weder zu scharf noch zu süß sein. Zu viel Schärfe wird dem Kind nicht gefallen, und süße Zahnpasta macht Appetit auf süße Lebensmittel.

Wie putzen Sie die Kinderzähne gründlich?

Bei vereinzelten Zähnen putzen Sie jeden Zahn für sich allein. Dabei vollziehen Sie kreisende Bewegungen mit der Zahnbürste. Wichtig dabei ist, dass Sie die Innenseite der Zähne im Ober- und Unterkiefer reinigen. Auch hier machen Sie kreisende Bewegungen mit der Zahnbürste.

Während des Zähneputzens üben Sie nur leichten Druck auf die Zähne aus,
das ist ausreichend zur Reinigung. Wenn die Borsten beginnen, sich nach außen zu biegen, könnte das Zahnfleisch verletzt werden. Daher müssen Sie die Bürste dann austauschen. Putzen Sie auch vorsichtig über die Zunge, um dort angesiedelte Bakterien zu beseitigen.

Sie als positives Vorbild

Es hat einen positiven Einfluss auf die Kinder, wenn sie sehen, dass Sie als erwachsene Person sich ebenfalls die Zähne putzen.

Informieren Sie die Eltern über …

  • die Bedeutung von Mundhygiene und Fluoridierung.
  • einen 1. Zahnarztbesuch des Kindes,spätestens vor Vollendung des 1. Lebensjahres und dann halbjährlich.
  • den positiven Einfluss gesunder Ernährung und Getränke auf die Mund-und Zahnhygiene.
  • den Umgang mit Nuckelflaschen und Schnullern.
  • die Bedeutung zahnärztlicher Gruppenprophylaxen.
  • die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen vom Gesundheitsamt.
  • den zahnärztlichen Kinderpass, den es in einigen Bundesländern gemeinsam mit dem U-Heft gibt.

Die Hauptverantwortung für die Mund- und Zahnpflege der Jüngsten liegt bei den Eltern. Dennoch können Ihr guter Einfluss und Ihr Fachwissen die Eltern und Kinder positiv im Hinblick auf die Mund- und Zahnpflege prägen.


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