Kleinkinder sind bereits ab dem 2. Lebensjahr in der Lage, anderen Menschen zu helfen. Helfen gehört wie Teilen und Trösten zu den prosozialen Verhaltensweisen. Diese lernen Kleinkinder durch Vorbilder. Ich zeige Ihnen, wie Sie dieses Verhalten bei Kleinkindern fördern und wie wichtig es ist, kulturelle Besonderheiten zu kennen, denn diese haben einen Einfluss darauf, warum Kleinkinder helfen.
Wenn Sie möchten, dass Kleinkinder hilfsbereit sind, zeigen Sie sich genauso hilfsbereit. Begleiten Sie das durch Sprache, denn so sensibilisieren Sie die Kleinkinder für die Situation. So lernen die Kleinkinder, wie man sich in einer Situation, in der jemand Unterstützung benötigt, angemessen verhält und was soziales Handeln bedeutet.
Loben Sie, wenn Kleinkinder anderen Menschen helfen. Hierzu gehören auch kleine Dinge, wie das Aufheben eines Gegenstandes, der heruntergefallen ist, oder die Hilfe beim Tischdecken. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Kleinkinder wahrnehmen, wenn jemand Unterstützung benötigt, und diese von selbst anbieten.
Wahre Hilfsbereitschaft lässt sich nicht durch Strafen oder Schimpfen erzwingen. Verzichten Sie darauf, ein Kleinkind zu rügen, weil es nicht von sich aus geholfen hat. Loben Sie vielmehr die Kleinkinder, die sich prosozial verhalten haben. Manchmal reicht schon ein Satz wie: „Toll, dass du geholfen hast“, um Kleinkinder zu motivieren, sich beim nächsten Mal ebenso zu verhalten.
Übertragen Sie den Kleinkindern überschaubare Aufgaben wie beim Tischdecken zu helfen oder einen Gegenstand der Kollegin zu überbringen. Solche Aufgaben haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von prosozialen Verhaltensweisen.
Fragen Sie direkt: „Kannst du mir bitte helfen?“ Loben Sie das Kleinkind für seine Unterstützung.
Sagen Sie nicht zu einem Kleinkind, das helfen möchte: „Das kannst du nicht“, oder „Dafür bist du noch viel zu klein“, sondern beziehen Sie die Kleinkinder mit ein, indem Sie ihnen kleine Aufgaben übertragen, die sie schon erledigen können, oder indem Sie gemeinsam etwas machen.
Dass wir anderen Menschen helfen, wird in allen Kulturen als wichtig erachtet. Das steht außer Frage. Dennoch sind die Art und Weise sowie der Hintergrund, warum wir Menschen helfen, zum Teil sehr unterschiedlich. Diese Tatsache sollen Sie immer im Hinterkopf haben. Sie wird Ihnen in manchen Situationen ein „Aha-Erlebnis“ bereiten. So wie in der folgenden Übersicht dargestellt, hat es einen großen Einfluss auf das Verhalten der Kleinkinder.
Kultureller Unterschied | So zeigt es sich z. B. im Alltag |
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In westlichen Kulturen nimmt die Autonomie des Kindes einen bedeutenden Stellenwert ein. Daher ist es uns wichtig, dass das Helfen aus freien Stücken geschieht und nicht aus einer gesellschaftlichen Verpflichtung heraus | Familie Maier stammt aus Deutschland. Herr und Frau Maier erzählen im Elterngespräch, dass es ihnen in der Erziehung wichtig ist, dass ihre Tochter Lena möglichst selbstbestimmt aufwächst. Sie möchten, dass Lena lernt, anderen Menschen zu helfen. Dies soll aber aus freien Stücken geschehen und nicht aus Zwang oder durch Druck. Wenn Lena im Kita-Alltag bemerkt, dass ein Kleinkind Hilfe braucht und selbst beschäftigt ist, reagiert sie unterschiedlich. Manchmal wartet sie ab, ob eine andere Person hilft, und manchmal läuft sie sofort los, um dem Kind zu helfen. |
In nicht westlichen Kulturen wird das Helfen durch die sozialen Strukturen bestimmt. Man ist quasi verpflichtet, einer sozial höher gestellten Person (z. B. aufgrund des Alters oder des Status) zu helfen und so seinen Gehorsam zu zeigen. | Familie Mensah stammt aus Afrika. Die Eltern erklären im Elterngespräch, dass es ihnen wichtig ist, dass Samira Respekt und Wertschätzung gegenüber Erwachsenen zeigt und allen Menschen gegenüber stets hilfsbereit ist. Dies sind für sie wichtige Werte in der Erziehung, und sie bitten, darauf zu achten, dass Samira dies lernt. Sie merken im Gruppenalltag, dass Samira immer die Erste ist, die Ihnen hilft und dabei oftmals ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigt. |
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