Nikolaus im Hort – Ideen für eine gelungene Feier


01.12.2017

„Ach du lieber Nikolaus, lösch uns unsre Fünfen aus, mache lauter Einsen draus, bist ein braver Nikolaus.“ Die Nikolausfeier im Hort unterscheidet sich von der im Kindergarten ganz eklatant. Im Hort müssen Sie es schaffen, die Ansprüche von 6- bis 15-Jährigen unter einen Hut zu bringen. Während die Erstklässler teilweise noch an den Nikolaus glauben, sind ältere Kinder diesem Brauchtum mit religiösem Hintergrund bereits entwachsen. Mit diesen 4 Ideen wird Ihre Nikolausfeier ein Erfolg bei Groß und Klein.

Verlegen Sie die Feier ins Freie

Ganz anders verläuft Ihre Nikolausfeier, wenn Sie diese ins Freie verlegen. Jüngere wie ältere Kinder werden begeistert sein, wenn sie gegen 16 Uhr in der beginnenden Abenddämmerung um ein Lagerfeuer sitzen dürfen.

Die Wartezeit, bis der Nikolaus eintrifft, können Sie mit den Kindern kurzweilig gestalten, indem Sie

  • Nikolauslieder am Lagerfeuer singen,
  • Stockbrot grillen,
  • alkoholfreien Kinderpunsch trinken.

Pro Kind benötigen Sie für den alkoholfreien Kinderpunsch:

  • 100 ml Orangensaft,
  • 100 ml roten Tee,
  • Etwas Zitronensaft,
  • auf 1 l Flüssigkeit: 1 Beutel Glühweingewürz, Eventuell eine Zimtstange, Eventuell Mark einer Vanilleschote

Mischen Sie alle Zutaten und erhitzen Sie sie langsam. Bringen Sie das Gemisch zum Kochen und geben Sie den Beutel mit dem Glühweingewürz zu. Lassen Sie alles 15 Minuten ziehen.

Tipp für Ihre Praxis: Falls noch Kinderpunsch übrig bleibt, kann dieser auch noch am nächsten Tag kalt zum Mittagessen genossen werden. Das Stockbrot können Sie wie folgt zubereiten:

  • 400 g Mehl,
  • ½ TL Salz,
  • 2 TL Backpulver,
  • 50 g Margarine,
  • 1/8 l Milch.

Bereiten Sie aus den angegebenen Zutaten einen Grundteig für das Stockbrot zu. Die angegebene Menge reicht für mindestens 10 Kinder. Geben Sie das Mehl in eine Schüssel, fügen Sie Salz und Backpulver hinzu und kneten Sie die Margarine darunter, bis ein krümeliger Teig entsteht. Zum Schluss wird die Milch zugefügt und weitergearbeitet, bis ein fester, geschmeidiger Teig entsteht.

Sie können den Teig gemeinsam mit den Hortkindern mit weiteren Zutaten verfeinern. Besonders würzig wird der Teig, wenn Sie Zwiebeln, Schinkenwürfel oder Kräuter untermischen. Sie können den Teig mit den Kindern gemeinsam ganz bequem am Tag vor der Nikolausfeier vorbereiten. Bewahren Sie den Teig im Kühlschrank in Klarsichtfolie auf.

Teilen Sie den Teig am Lagerfeuer in golfballgroße Stücke. Die Kinder formen diese Teigstücke zu ca. 15 cm langen Würsten und wickeln diese spiralförmig um das vordere Ende eines Stockes. Achten Sie darauf, dass die Stöcke mindestens 1 m lang sind, und stellen Sie sie mit dem vorderen Ende, das über das Feuer gehalten wird, über Nacht ins Wasser. Sehr gut eignen sich dicke Holunderzweige als Stockbrotstäbe.

Zeigen Sie den Kindern den richtigen Sicherheitsabstand zum Feuer und erklären Sie ihnen, dass sie ihr Stockbrot etwas über die Flamme halten sollen. Nach ca. 5 Minuten ist das Brot knusprig gebacken. Die Kinder können das Brot nach einer kurzen Abkühlzeit direkt vom Stock abknabbern oder sich kleine Stücke abbrechen.

Halten Sie direkt am Lagerfeuer mehrere Eimer mit kaltem Wasser bereit. Für den Fall, dass ein Stock in Flammen aufgeht, können Sie ihn in den Wassereimer stecken.

Informieren Sie die Feuerwehr im Vorfeld über Ihr Lagerfeuer und sprechen Sie über die vorbeugenden Maßnahmen zum Brandschutz.

Initiieren Sie mit den Kindern ein Rollenspiel

Warum eigentlich soll der Nikolaus immer selbst erzählen, woher er kommt und was er bewirkt hat? Bereiten Sie die Nikolauslegende doch einmal zusammen mit den Hortkindern auf. Ein Rollenspiel über den heiligen Nikolaus wirkt am Lagerfeuer besonders intensiv und auch der Nikolaus sieht sich ein solches sicher gerne mit an.

Lobeshymnen in Rätselform hören Hortkinder gerne

Wer wird schon gerne vom Nikolaus gerügt oder gar ausgeschimpft? Eine solche Situation gilt es bei der Nikolausfeier zu vermeiden. Dennoch nehmen die Hortkinder vom Nikolaus natürlich gerne ein Geschenk an. Sehr individuell und mit besonderer Note für jedes Kind kommen Rätsel an.

Bereiten Sie mit Ihren Mitarbeiterinnen für jedes Kind ein individuelles Rätsel vor. Das Rätsel wird vom Nikolaus vorgetragen: „Jetzt darf das Kind zu mir kommen, das immer das Buch ,Die kleine Hexe’ bei sich hat. Das Kind, das ich meine, besucht die 1. Klasse. Es kann schon ganz toll aus seinem Lieblingsbuch vorlesen.“

Alle Hortkinder dürfen so lange mitraten, bis das betreffende Kind aus dem Nikolausrätsel erkannt ist. Dieses Kind darf dann nach vorne treten und sein kleines Geschenk abholen.

Tipp für Ihre Praxis: Legen Sie mit Ihren Mitarbeiterinnen fest, dass die Kinderrätsel nur positive Aspekte enthalten dürfen. Kritische oder gar negative Inhalte würden das Kind vor allen anderen bloßstellen.

Eine Talentshow stimmt jeden Nikolaus gütig

Wenn der Nikolaus seine Präsente überreicht hat, ist es an der Zeit, dem „hohen Herrn“ eine Freude zu machen. Besprechen Sie mit den Hortkindern in einer Kinderkonferenz vor der Nikolausfeier, was sie bei der Feier zum Besten geben könnten. Stellen Sie den Kindern frei, ob sie alleine oder in Gruppen etwas vorführen möchten. Natürlich sollte jede Vorführung freiwillig sein. Wenn Kinder keinen Beitrag leisten möchten, ist dies auch in Ordnung.

Als mögliche Darbietungen kommen in Betracht:

  • Vorsingen von Nikolaus- oder Weihnachtsliedern,
  • Vorlesen einer Nikolausgeschichte,
  • Aufsagen von Nikolausgedichten,
  • Gemeinsame Tänze, wie z. B. Jazz-, Breakdance oder Hiphop,
  • Akrobatik, Pantomine und Jonglage,
  • Zaubertricks,
  • Darbieten eines Nikolaus-Rap.

Bitten Sie die Kinder, Ihnen ungefähr eine Woche vor der Nikolausfeier den Beitrag zu nennen, den sie leisten möchten. Wählen Sie mit den Hortkindern einen oder mehrere Moderatoren aus, die die Vorführungen der Kinder bei der Nikolausfeier ankündigen. Es kommt sicher gut an, wenn die Vorführungen für den Nikolaus als Talentshow moderiert werden.

Machen Sie Ihre Nikolausfeier im Hort zum Erlebnis. Mit diesen Ideen wird sicher keine Langeweile aufkommen – ganz egal, ob ein Kind 6 oder 15 Jahre alt ist.


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