Während manche Kinder ohne Scheu auf Menschen zugehen, sind andere deutlich zurückhaltender. Der Hintergrund ist dabei nicht nur Temperament, sondern auch das Selbstbewusstsein, das sie durch die Erziehung und Beziehung mit Erwachsenen bekommen. Insbesondere den Eltern kommt eine besondere Rolle zu, wenn es darum geht, das Selbstbewusstsein bei Kindern zu stärken, schließlich sind sie die engsten Bezugspersonen.
Doch auch als Erzieher können Sie Einfluss auf das Selbstbewusstsein der Kinder nehmen, je nachdem, wie sie mit ihnen umgehen. Das Selbstbewusstsein kann gezielt gestärkt werden, wenn Sie sich darüber klar werden, wie es entsteht und in welchen Situationen Sie es bewusst fördern können.
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist eine der wichtigsten Grundlagen, die Sie Ihren Kindern mitgeben können. Selbstbewusste Kinder, die mit einem guten Selbstwertgefühl ausgestattet sind, haben es im Leben meist leichter. Ihr Selbstbewusstsein hilft ihnen im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter bei sich zu bleiben und die Herausforderungen des Lebens besser meistern zu können. Sie wissen, wer sie sind und können ihre Stärken und Schwächen akzeptieren.
Selbstbewusstsein ist nicht angeboren, sondern kann erlernt werden. Eltern und Erzieher können einen großen Einfluss darauf haben, wie stark das Selbstbewusstsein ausgeprägt ist.
Ein gesundes Selbstbewusstsein hilft Kindern dabei,
Selbstbewusste Kinder sind in der Regel auch zufriedene Erwachsene, die im Leben gut zurechtkommen.
Die Grundlagen, die in der Kindheit in Sachen Selbstbewusstsein gelegt werden, ziehen sich durch das ganze Leben. Selbstbewusste Menschen…
Natürlich kann es im Leben immer Situationen geben, die das Selbstbewusstsein erschüttern. Entscheidend ist daher, es schon im Kindesalter zu stärken und zu festigen, um den Kindern das Rüstzeug für später mitzugeben.
Eine entscheidende Grundlage des Selbstbewusstseins bei Kindern ist, dass sie sich geliebt fühlen. Diese Rolle kommt in erster Linie den Eltern zu. Schon im Babyalter beginnen Kinder, ein Selbstwertgefühl zu entwickeln, zu Beginn natürlich noch unterbewusst. Mit den Jahren verstärkt sich dieses Gefühl, wenn Kinder immer wieder das Gefühl zu spüren bekommen, dass sie wichtig und bedeutsam sind.
Dabei geht es nicht darum, Kinder übermäßig zu loben, sondern vielmehr sie ernst zu nehmen, ihre Wünsche zu respektieren und sie in ihrem Verhalten zu bestärken. Das können nicht nur die Eltern, sondern auch Erzieher können dazu beitragen.
Als Erzieher haben Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie am besten mit schüchternen (Kita)-Kindern umgehen. Sie einzubinden und ihre individuellen Bedürfnisse zu sehen, ist herausfordernd. Doch es gibt Möglichkeiten:
Schüchternheit und Introvertiertheit werden oft verwechselt. Dabei meinen die Begriffe zwei unterschiedliche Dinge. Wer schüchtern ist, ist insbesondere in neuen Situationen vorsichtig und zögert länger. Schüchterne Kinder haben Schwierigkeiten, schnell und offen auf neue Leute oder neue Herausforderungen zuzugehen und fühlen sich bei sozialer Interaktion oft unwohl – sie machen lieber kleinere Schritte. Schüchterne Kinder können trotz ihrer Ängste aber dennoch selbstbewusst sein und Schüchternheit lässt sich überwinden, indem die sozialen Ängste überwunden werden.
Introvertiertheit ist keine Frage des Temperamentes, sondern bezieht sich darauf, woher jemand seine Energie zieht. Introvertiertheit bezeichnet eine nach innen gewandte Haltung. Während extrovertierte Menschen Kraft daraus ziehen, sich mit vielen Menschen zu umgeben, so gewinnen Introvertierte mehr Energie, wenn sie für sich sind, ein Buch lesen und wenig Reize von außen haben. Doch auch introvertierte Charaktere können selbstbewusst sein und sind nicht zwingend schüchtern. Vielmehr geht es darum, dass sie ihre Akkus mit Ruhe besser aufladen können als mit Trubel um sich herum.
Setzen Sie auf ausgewählte Übungen, um das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken.
Übung 1 – Komplimente: Lassen Sie die Kinder in Ihrer Kita einander Komplimente machen. Setzen Sie sich in einen Kreis und anschließend soll jedes Kind einem anderen Kind etwas Positives sagen und etwas Nettes hervorheben, was diese Person heute gut gemacht hat. Anschließend sagt jedes Kind auch einen positiven Satz über sich selbst. Selbstbewusste Sprüche über sich zu äußern, ist für die meisten Kinder erst einmal ungewohnt, steigert aber das Selbstbewusstsein und lässt die Kinder sich innerhalb der Gruppe wohlfühlen. Das tut auch schüchternen Kindern gut und lässt sensible Kinder stärker werden.
Übung 2 – Sternenposter: Gestalten Sie mit den Kindern in der Kita Poster, in denen ihre positiven Eigenschaften eingetragen werden. Malen Sie in die Mitte einen großen Stern und lassen Sie das Kind die Eigenschaften aufzählen, die es selbst gut kann. Ergänzen Sie um Eigenschaften, die es aus Ihrer Sicht gut kann und tragen Sie alles ein. Malen Sie rund um den großen Stern lauter kleine Sterne, in die Sie eintragen, was das Kind gerne noch alles können würde. Hängen Sie diese Poster auf. Jedes Mal, wenn wieder eine neue Fähigkeit erlernt wurde, schreiben Sie diese mit einer anderen Farbe in den großen Stern, sodass das Kind sehen kann, wie dieser immer voller wird.
Übung 3 – Körperbild: Arbeiten Sie mit einer Malvorlage des menschlichen Körpers und geben Sie jedem Kind zwei verschiedenfarbige Stifte. Lassen Sie die Kinder zunächst alle Körperstellen ausmalen, die Sie an sich mögen. Anschließend werden mit der anderen Farbe die Stellen ausgemalt, die die Kinder nicht an sich mögen. Nun wird darüber gesprochen, warum das Kind eventuell Stellen an sich nicht mag. Legen Sie insbesondere den Fokus darauf über die Stellen zu sprechen, die das Kind mag. Bestärken Sie und konzentrieren Sie sich auf das Positive, denn das hilft dabei, Selbstbewusstsein aufzubauen.
Als Erzieher können Sie entscheidend dazu beitragen, Selbstbewusstsein von Kindern aufzubauen und zu steigern. Mit gezielten Übungen, aber auch mit Ihrem alltäglichen Verhalten den Kindern gegenüber können Sie die Kinder bestärken und das Selbstbewusstsein trainieren. Besonders herausfordernd ist der Umgang mit schüchternen Kindern, doch auch dafür gibt es Methoden, mit welchem Verhalten Sie die Kinder bestärken können.
Entscheidend ist, dass Sie Schüchternheit nicht mit Introvertiertheit verwechseln, denn dabei geht es nur darum, wie Kinder neue Energie schöpfen. Doch auch schüchterne Kinder können selbstbewusst sein – entscheidend ist, Ihr Selbstbewusstsein zu trainieren. Mit verschiedenen Übungen in der Kita haben Sie Methoden an der Hand, die auf den Aufbau von Selbstbewusstsein abzielen. Bauen Sie diese regelmäßig ein und unterstützen Sie die Kinder so in Ihrem Wachstum.
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