Bei der Neueinstellung von Erzieherinnen lassen sich grundsätzlich 2 unterschiedliche Vorgehensweisen unterscheiden. Ich bezeichne sie als „aktiv“ und „reaktiv“. Was der Unterschied ist und welche Vorgehensweise für Sie die richtige ist, erfahren Sie hier.
„Reaktiv“ bedeutet, dass Sie eine Stelle ausschreiben, abwarten, welche Personen sich bewerben, und dann aus den Bewerbungen diejenige auswählen, von der das Bewerbungskomitee denkt, dass sie am besten zur Kita passt.
Bei einer aktiven Personalauswahl legen Sie im Vorfeld fest, auf welche Eigenschaten Sie besonderen Wert legen, und schreiben die Stelle entsprechend aus. Das Bewerbungskomitee entscheidet dann auf der Basis Ihres Anforderungsprofils, welche Bewerberin am besten zur Kita passt.
Die im vorherigen Beitrag beschriebene Veränderung der Situation auf dem Arbeitsmarkt darf nicht dazu führen, dass Sie bei der Neueinstellung von Mitarbeiterinnen Abstriche bei der Qualität machen. Wenn die Auswahl gering wird, wechseln manche Träger und Leitungen von der aktiven zur reaktiven Vorgehensweise. Weil sie der Meinung sind, sowieso keine Wahl zu haben, finden sie sich damit ab, diejenigen einzustellen, die sie bekommen können. Aber das ist der falsche Weg. Auch wenn es mehr Aufwand bedeutet, rate ich Ihnen: Gehen Sie aktiv vor.
Für eine aktive Personalauswahl ist es notwendig, dass Sie sich mit Ihrem Träger und Ihrem Team einigen, welche Eigenschaften Ihre Mitarbeiterinnen mitbringen sollten. Bei der Arbeit mit einem Qualitätsmanagementsystem bedeutet das, dass Sie Anforderungsprofile erstellen. Dort ist schriftlich festgelegt, auf welche Qualifikationen Sie bei der Personalauswahl Wert legen. Erarbeiten Sie für jede Stelle in Ihrer Kita ein Anforderungsprofil. Neben der Leitung und den pädagogischen Fachkräften betrifft das auch die Hauswirtschaftskräfte – insbesondere dann, wenn in Ihrer Kita frisch gekocht wird.
Unterscheiden Sie bei der Erarbeitung der Anforderungsprofile zwischen fachlichen und persönlichen Qualifikationen. Unter den fachlichen Qualifikationen fassen Sie die Aus- und Weiterbildungsanforderungen zusammen, die Sie erwarten. Orientieren Sie sich hinsichtlich der beruflichen Qualifikation am Fachkräftekatalog des Bundeslandes, in dem Ihre Kita eine Betriebserlaubnis hat. Dort sind die Mindestanforderungen des Gesetzgebers hin- sichtlich der fachlichen Qualifikation des Personals definiert. Unter den persönlichen Qualifikationen fassen Sie Eigenschaften wie beispielsweise Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit und Offenheit zusammen.
Neben den Anforderungen an die berufliche Qualifikation gibt es eventuell weitere fachliche Qualifikationen, die Sie aufgrund Ihrer konzeptionellen Ausrichtung oder Ihres trägerspezifischen Profils für erforderlich halten. So wird beispielsweise eine Montessori-Einrichtung eine Weiterbildung in Montessori-Pädagogik als Einstellungsvoraussetzung wünschen.
Das Anforderungsprofil für die pädagogischen Fachkräfte muss letztlich von Ihrem Träger genehmigt werden. Hier ist es jedoch sinnvoll, wenn Sie mit dem Träger vereinbaren, dass Sie und Ihr Team einen Entwurf erstellen und der Träger diesen ergänzt. Das folgende Muster gibt Ihnen ein Beispiel, wie ein solches Anforderungsprofil aussehen kann. Ergänzen und bearbeiten Sie es entsprechend Ihren Vorstellungen.
Fachliche Mindestvorbildung
Persönliche Eignung
Immer wieder gibt es Konflikte im Team, die aufgrund von unzureichender Kommunikation oder Interpretationen entstehen. Das muss nicht sein. Sorgen Sie vor und lesen Sie hier, wie Sie ein Kommunikationstraining für Ihre Erzieher...
So fördern Sie eine gute Kommunikation in Ihrem Team
Vieles haben Sie in Ihrem Team in den vergangenen Monaten miteinander geschafft! Deshalb wird es jetzt allerhöchste Zeit, dass Sie sich um sich selbst kümmern. Stärken Sie Ihr Team und nutzen Sie dafür den nächsten lauen...
Teambuilding: So stärkt eine Wanderung den Zusammenhalt
Zu Beginn jedes neuen Kita-Jahres stehen die Kita-Leitung und alle Erzieher:innen, Praktikanten und Azubis vor den gleichen Herausforderungen; darunter vor neuen Gruppendynamiken und Gruppenphasen. In jeder Gruppe herrschen eigene...
So begleiten Sie alle Prozesse des neuen Kita-Jahres