1, 2 oder 3: Mathematik für Ihre Jüngsten


09.09.2015
Zahlen begleiten die Kinder überall im Alltag: Hausnummern, Telefonnummern, Altersangaben etc. Wichtig ist es, bereits bei
den Jüngsten die Lust an Zahlen und geometrischen Figuren zu wecken. Alles, was die Kinder von klein auf begeistert, wird sie ihr Leben lang. positiv begleiten und weiterhin mit Freude erfüllen. Nachfolgend lesen Sie 3 Tipps, wie Mathematik zum Anfassen auch in der Krippe lustvoll umgesetzt werden kann.

 

Bereiten Sie die Kinder vor

Erwarten Sie trotz der nachfolgenden Tipps von den Krippenkindern im mathematischen Bereich keine Wunder. Es geht nicht darum, den Kindern so früh wie möglich so viel wie möglich anzutrainieren. Es geht vielmehr darum, das Interesse der Kinder und die Lust an Zahlen und Formen zu wecken. Zudem ist dieser Bereich auch ohne spezielle Förderung bei den Kleinkindern zu entdecken. Mit viel Eifer sortieren sie im Alltag Gegenstände, sie benutzen die Finger beim Zählen etc. Mit ein paar einfachen Angeboten und Tipps kommen Sie diesem natürlichen Interesse entgegen. Sie geben den Kindern dadurch die Möglichkeit, einen Grundstock aufzubauen. Bereits mit 3 Jahren sind die Kinder beispielsweise zu den folgenden Leistungen in der Lage:
  • Die Kinder können nach Farbe, Größe und Länge sortieren.
  • Das Kind kennt die Zahlen von 1 bis 10, auch wenn es die Begriffe noch nicht den entsprechenden Mengen zuordnen kann.
  • Das Kind unterscheidet zwischen kleiner und größer.
  • Das Kind kann gleiche Mengen als solche erkennen, z. B. Anzahl an Legosteinen oder Bauklötzen.
Die nachfolgenden 3 Tipps beinhalten spielerische Anregungen zu all diesen Fähigkeiten.

 

Tipp 1: Nutzen Sie die Aufmerksamkeit für den Raum

Kinder gleich welchen Alters haben bereits sehr früh ein Gespür dafür, ob sie sich in einem Raum wohl fühlen oder nicht. Eine anregende Umgebung mit vielfältigen, ansprechenden und schönen Materialien regt sowohl die Neugierde als auch die Fantasie an. Beides sind wichtige Elemente für eine gesunde und altersentsprechende Entwicklung. Das Interesse für Zahlen und mathematische Formen können Sie mit ein paar einfachen Materialien bereits im Krippenalter fördern und unterstützen, ohne die Kinder dabei zu überfordern. Die nachfolgenden Beispiele können Sie ohne großen Finanz- oder Arbeitsaufwand ganz normal im Alltag einsetzen. Sie bieten den Kindern damit die Chance, bereits früh Zahlen zu sehen, eine Verbindung zu mathematischen Grundbereichen herzustellen und durch die ansprechende Art der Präsentation – schöner weicher Spielteppich oder farbenfrohe Stoffwürfel – die Lust und Freude an der Mathematik zu wecken und zu erweitern.

 

Folgende einfache Materialien sind in der Krippe geeignet:

  • Zahlenmobiles an der Decke,
  • Spielteppiche mit Zahlen,
  • Große Stoffzahlen zum Knuddeln,
  • Sortierkästen mit klaren Zuordnungen, welche Materialien wo einsortiert werden können,
  • Teppichfliesen zum Hüpfen mit Zahlen von 1 bis 10 darauf,
  • Messleiste zum Messen der Körpergröße.

 

Tipp 2: Abzählverse von klein auf

„Ene, mene, miste …“ Kinder lieben Abzählverse. Voller Spannung erwarten sie, welches Kind nach dem Vers das Auserwählte ist. Natürlich sind Krippenkinder aufgrund der Entwicklung noch nicht in der Lage, sofort gezielt
und selbstständig bei Abzählversen mitzumachen. Aber allein das Ritual, bei bestimmten Abläufen einen Abzählvers einzusetzen,
gefällt den Kindern. Die Wiederholung prägt sich ein, ebenso der Klang der gesprochenen Zahlen in Verbindung mit dem Zeigen
der Finger. Ein Abzählvers verbindet kindgerecht mehrere Punkte: Er benennt je nach Reim die Zahlen, die Fingernamen oder sonstige Alltagsgegenstände, er benutzt Folgen oder auch Reihen und er bezieht alle Kinder mit ein. Nachfolgend finden Sie Beispiele, wie und wann Sie Abzählverse in der Krippe einsetzen können:
  • Kinder zählen gemeinsam für die Anwesenheitsliste.
  • Immer wieder die Finger abzählen, die beim Spielen benutzt werden.
  • Abzählverse mit Zahlen im Spielkreis oder bei kleinen Spielrunden.

Tipp 3: Geometrische Figuren zum Anfassen

Würfel, Ball, Treppenstufen, Matratzen – der ganze Tag eines Krippenkindes ist voll mit geometrischen Figuren. Der runde Teller, die Dreieckspyramide als Spiegelhaus zum Hineinkriechen, der rote Ball und vieles mehr begleiten die Kinder während ihrer Entwicklung. Die natürliche Neugierde der Kinder führt dazu, dass sie alles in den Mund nehmen, anfassen, werfen etc., um die Eigenschaften des Gegenstandes vollständig in sich aufzunehmen und zu erfassen. Setzen Sie aus diesem Grund ganz gezielt verschiedene geometrische Figuren in verschiedenen Farben, Materialien und Größen ein und nutzen Sie die Neugierde der Kinder im Umgang damit. Die Kinder „lernen“ dabei sicher nicht die korrekten Bezeichnungen oder Eigenschaften, sie bauen vielmehr beim Spielen und Ergreifen eine lustvolle Beziehung zu den Formen auf, die sich später positiv auf den mathematischen Bereich auswirken kann. Nachfolgend finden Sie Ideen und Anregungen für den Einsatz von geometrischen Figuren und Materialien:
  • Würfel, Quader, Rechtecke aus Schaumstoff zum Werfen, Fangen, Spielen etc.
  • Große Bauklötze aus Holz in allen verschiedenen geometrischen Formen und in ansprechenden Farben,
  • Kugeln in verschiedenen Größen und aus verschiedenen Materialien,
  • Schräge Ebenen, um daran das Rollverhalten von Gegenständen zu testen,
  • Kunststoff-Gefäße und Materialien wie Sand oder Kiesel, die die Kinder ein- und umfüllen können.

 


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