Sie wissen ja – neben Ihnen als Bezugsperson der Kleinkinder sind es vor allem die von Ihnen individuell gestalteten Innen- und Außenräume, die Bildungsprozesse ermöglichen. Mehr denn je haben Erfahrungsmöglichkeiten im Freien eine immer größer werdende Bedeutung, da viele Kinder heute ohne direkten Zugang zu einem Garten aufwachsen. Ein lebendiges und auf die Bedürfnisse von Krippenkindern abgestimmtes Außengelände in der Kita ermöglicht einen Erfahrungs- und Lernschatz, der die Kinder altersgerecht fördert.
Im folgenden Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie Ihr Außengelände in der Kita zu einem anregungsreichen Lern- und Erfahrungsort für Ihre Krippenkinder machen. Gezielt stelle ich Ihnen die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen Ihrer Gruppe vor und gebe Gestaltungstipps, wie Sie diese in Ihrem Kita-Außengelände berücksichtigen können.
Ein optimal gestaltetes Außengelände in der Kita planen Sie so, dass es an eine der Natur ähnliche Umgebung erinnert. Diese sollte jedoch so viel Struktur enthalten, dass Kleinkinder sich darin sicher bewegen können. Das ermöglicht Ihren Gruppenkindern fantasiereiche Spiele und Erfahrungen mit der Natur – ohne allzu viele vorgegebene Bewegungsmöglichkeiten.
Sand, Kies, Pflanzen, Erde, Holz und Rinde sind naturnahe Gestaltungselemente, an denen Ihre Krippenkinder jahreszeitliche Veränderungen erleben können. Im Spiel mit Kastanien, Eicheln, Stöckchen und Steinen können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Büsche und Bäume laden zum Verstecken ein.
Babys, Krabbelkinder und Kleinkinder – diese Altersgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Damit Sie die psychischen Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit sowie die Bewegungsvoraussetzungen in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen von Kleinkindern berücksichtigen können, gliedern Sie das Außengelände in der Kita in 3 Spielabschnitte ein.
Arbeiten Sie in Ihrer Einrichtung ausschließlich mit Krippenkindern, können Sie das komplette Außengelände in der Kita für die 3 Altersgruppen aufteilen und thematisch gestalten. Wenn Sie auch Kinder über 3 Jahren betreuen, sollten Sie 4 Bereiche schaffen.
Der Bereich für Ihre jüngste Kindergruppe, die Babys, sollte direkt an den Gruppenraum angrenzen und eine Erweiterung des Spielbereichs im Inneren sein. Hier bietet sich eine überdachte Terrasse an. Auf diese Weise können Sie die Babys beispielsweise auch bei Regen etwas Zeit im Kinderwagen auf der Terrasse verbringen lassen. An diesen Teil sollte sich ein naturnaher Bereich anschließen. Besonders gelungen ist es, wenn hier keine Stufe den Übergang zwischen Terrasse und Garten markiert. So vermeiden Sie Stürze der Kleinsten, bei ersten Krabbelversuchen.
Im Anschluss an den Babybereich gestalten Sie den Teil für die Krabbelkinder und daran anknüpfend den Bereich für die Kleinkinder. Trennen Sie die Bereiche voneinander ab, beispielsweise durch klare Bepflanzungen.
Damit schaffen Sie einen geschützten Bereich für die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder unter 3 Jahren.
Tipp für Ihre Praxis: Bauen Sie im Krabbel- und Kleinkinderbereich auch eine Sitzmöglichkeit für die Kindergruppe ein, beispielsweise ein Atrium. Wenn im Sommer viel Zeit draußen verbracht wird, benötigen Sie diesen Platz, um dort mehrmals täglich die Zwischenmahlzeiten einzunehmen.
Fördern Sie die taktile Wahrnehmung der Kleinkinder, indem Sie einen Barfußpfad anlegen. Nutzen Sie dazu beispielsweise folgende Naturmaterialien: Fußmatten aus Bast, Kies, Stroh, Steine, kleine Erhebungen aus Baumstümpfen. Achten Sie darauf, dass nichts verschluckt werden kann. Damit fördern Sie die taktile Wahrnehmung.
Lassen Sie auf dem Außengelände in der Kita eine Waschgelegenheit anbringen. So können Sie und die Kinder jederzeit ihre Hände waschen, ohne das Außengelände verlassen zu müssen. Es ist lästig für Sie, wenn Sie nach einem Spiel mit Sand und Wasser, mit 10 oder mehr Kindern ins Haus gehen müssen. Die anderen Kinder vermissen Sie in dieser Zeit als Bezugsperson und können nicht konzentriert weiterspielen, bis Sie zurück sind.
Ab dem Kleinkindalter zeigen die Kinder auch schon ein Interesse für Spielgeräte, die Sie in ihren Spielbereich integrieren können. Um die Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu halten, sollten Sie grundsätzlich die Empfehlungen der DIN EN 1176 „Spielplatzgeräte und Spielplatzböden“ der gesetzlichen Unfallversicherungen einhalten. Bisher existieren in Deutschland noch keine gesonderten Angaben für Kinder unter 3 Jahren. Die Mindestvorgaben beziehen sich bisher nur auf Kinder ab dem 3. Lebensjahr.
Empfehlungen für den Fallschutz und die Fallhöhe bei Spielgeräten
Wichtiger Hinweis: Die fehlenden Vorschriften für den U3-Bereich bedeuten für Ihre Praxis, dass Sie den Kindern beim Bespielen der Geräte ggf. gesonderte Hilfestellung geben müssen. Außerdem sollten Sie intensiver beobachten. Bringen Sie daher Ihre Erfahrungen beim Bau der Spielgeräte mit ein, um die Unfallgefahr für die Kleinkinder so gering wie möglich zu halten und die Selbstständigkeit zu erhöhen.
Der Bereich für Babys sollte durch Baumbestand, Sonnensegel, Sonnenschirme oder eine Pergola vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Mit Sträuchern können Sie den Bereich abtrennen, um die Babys vor Wind zu schützen. Um Stürze zu vermeiden, sollten in diesem Bereich keine Stufen oder verschieden hohe Ebenen sein.
Fazit: Das Spiel im Freien ist für die Jüngsten ein großartiges Erlebnis. Wenn sie sich sicher und geborgen fühlen, beobachten sie Blätter, die zu Boden fallen, hören den Wind in den Bäumen rauschen, schauen einem Käfer beim Krabbeln zu, graben in Sand und Erde, matschen mit Sand, Erde und Wasser, toben umher, gehen auf Stocksuche u. v. m. Dabei sammeln sie wichtige sinnliche und körperliche Erfahrungen für ihre Entwicklung.
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