Mitbestimmung und Partizipation lernen Kinder vor allem in Kitas, in denen regelmäßig Kinderkonferenzen durchgeführt und Kinder bewusst in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Lesen Sie hier, wie die Kinder Ihrer Kita durch Kinderkonferenzen in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Sabina ist ein schüchternes 5-jähriges Mädchen. Bisher hat sie die Kinderkonferenzen mit wachem Blick verfolgt, doch selbst beteiligt hat sich Sabina daran noch nicht. Als die Kinder gefragt werden, wie sie sich den neuen Kita-Spielplatz wünschen, meldet sich Sabina. Sie sagt: „Ich wünsche mir einen kleinen Bach, an dem ich Staudämme mit Steinen bauen kann, so wie bei meiner Oma. Und eine große Hängematte wäre toll.“ Sabinas Erzieher, Roland Heeg, nickt Sabina nach ihrem Redebeitrag aufmunternd zu. Er kann deutlich sehen, wie stolz Sabina auf sich selbst ist.
Ihre Mitarbeiter sollten über das Erziehungsziel „Selbstbewusstsein fördern durch Kinderkonferenzen“ im Bilde sein. So können Sie alle gemeinsam nach geeigneten Inhalten für Mitbestimmung und Beteiligung durch die Kinder suchen.
Wenn Sie Kinderkonferenzen einführen möchten, sollten Sie sich gemeinsam mit Ihrem Team ein Thema überlegen, das die Kinder berührt und stark interessiert. Auch Inhalte, bei denen die Kinder mitgestalten oder abstimmen dürfen, eignen sich sehr gut. Denn durch eine Abstimmung erleben die Kinder Demokratie im Kleinen und damit ihre eigene Selbstwirksamkeit.
Wählen Sie z. B. mit den Kindern ein Ausflugsziel oder Ihre nächste gemeinsame Aktion aus. Oder überlegen Sie mit den Kindern, welches Spielmaterial Sie als Nächstes für die Gruppe anschaffen.
Ihre Konferenzen sollten so strukturiert sein, dass die Kinder sich sicher fühlen. Herrscht ein Durcheinander und halten sich die Kinder nicht an bekannte und fest vereinbarte Gesprächsregeln, wirkt das kontraproduktiv. Besonders eher introvertierte Kinder sind dann verunsichert und trauen sich in den Kinderkonferenzen nicht, auch ihre Meinung zu äußern. Bieten Sie für diese Kinder sichere Strukturen und gemeinsam vereinbarte Gesprächsregeln in der Kita an. Das gelingt am besten, wenn die Erzieher und Kinder in einer Konferenz gemeinsam sinnvolle Regeln festhalten.
Tipp für Ihre Praxis: Die Mitarbeiterinnen sollten sich beim Vereinbaren der Regeln immer am Entwicklungsstand, am Alter und an den Fähigkeiten derjenigen Kinder orientieren, die aktuell die Kita besuchen. Das bedeutet auch, dass die Regeln sich jährlich ändern können. Sie müssen immer wieder neu überprüft werden, ob sie noch stimmig sind und für die Kinder passen.
Legen Sie gemeinsam mit den Kindern und Ihren Erziehern Regeln für eine gelingende Kinderkonferenz fest. Berücksichtigen Sie bei den Regeln unbedingt solche, die die Kinder auch in den Mittelpunkt stellen. Damit werden die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. 12 exemplarische Musterregeln sehen Sie unten.
Wählen Sie die Zeit für die Kinderkonferenz so aus, dass alle Kinder teilnehmen können. Störungen z. B. durch abholende Eltern sollten so gut es geht vermieden werden.
Die Kinder müssen vor jeder Konferenz immer Gelegenheit zum bewegungsintensiven freien Spiel haben, denn danach können sie sich besser konzentrieren. So können sich alle Kinder wirklich intensiv auf die Kinderkonferenz einlassen, mitdenken und sich äußern.
Die Kinderkonferenz sollte niemals länger dauern als 15–20 Minuten. Bei Kindern im Alter von 3–6 Jahren reichen auch 10–15 Minuten.
Kinderkonferenzen zeigen den Kindern, wie wichtig ihr Urteil und ihre Meinung in der Kita sind. Sie werden in höchstem Maße ernst genommen. Sinnbildlich heißt es dann auch in Ihrer Kita: „Kinder an die Macht!“ So stärken Sie im höchsten Maße das Selbstbewusstsein Ihrer Kita-Kinder durch Kinderkonferenzen.
Regeln für die Kinderkonferenz, die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein stärken
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