Je besser die Eltern die Abläufe in Ihrer Kita kennen, je genauer sie über Geschehnisse, Inhalte und Hintergründe informiert sind, desto weniger treten Konflikte und Missverständnisse auf. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie die Eltern stets angemessen informieren. Lesen Sie hier, welche Informationskanäle Sie wann nutzen sollten, um die Eltern zu erreichen. Informieren Sie die Eltern konsequent und transparent – dann gehen Sie Missverständnissen aus dem Weg und pflegen ein gutes Erzieher-Eltern-Verhältnis. Wir zeigen Ihnen, welche 4 Kommunikationswege sich bewährt haben und wann Sie welchen wählen sollten.
Praxisbeispiel: Frau Sommer hat von ihrer Tochter erfahren, dass diese übermorgen mit ihrer Kita-Gruppe einen ganzen Tag in der Natur verbringen wird. Frau Sommer ist unschlüssig, was sie ihrer Tochter in den Rucksack packen soll. Sie ärgert sich darüber, dass die Kita sie nicht schriftlich informiert hat.
So gehen Sie vor: Nicht für alle Eltern sind die gleichen Informationswege gleich gut geeignet. Betrachten Sie die Eltern ganz genau und bedienen Sie sich verschiedener und vor allem passender Informationskanäle. Setzen Sie auf unterschiedliche Informationswege.
Schriftlich können Sie die Eltern gründlich und umfassend informieren. Elternbriefe eignen sich dazu, die Eltern über Zusammenhänge genau zu informieren und in neue pädagogische Themen ein- zuführen. Besonders für Eltern mit mittlerem und höherem Bildungsniveau eignen sich Elternbriefe. Für Eltern mit niedrigem Bildungsniveau oder Eltern mit Migrationshintergrund und Sprachverständnisproblemen eignet sich dieses Medium nicht so gut. Verwenden Sie für diese Eltern begleitend das persönliche Gespräch und erklären Sie den Eltern, was sie nicht verstehen können.
So gestalten Sie lesefreundlicher:
Für Ihre Praxis: Fügen Sie immer einen Abschnitt am Ende des Elternbriefs an, den die Eltern unterschreiben und damit dokumentieren, dass sie den Brief gelesen haben.
Aushänge sind ein beliebtes Medium, um Eltern rasch über etwas Wichtiges zu informieren. Doch einige Eltern lesen Aushänge gar nicht. Und die Eltern, die einige Tage nicht in der Kita gewesen sind, können den Aushang gar nicht registrieren.
So optimieren Sie Ihre Aushänge für bessere Aufmerksamkeit: Verwenden Sie eine Schriftgröße, die sich aus mehreren Metern Entfernung noch gut lesen lässt. Ab Schriftgröße 48 ist diese Lesbarkeit gewahrt.
Versenden Sie Rundmails oder Newsletter an alle Eltern, die ihre E-Mail-Adresse angegeben haben. Informieren Sie kurz und bündig z. B. über bevorstehende Waldtage, Ausflüge oder Elternabende. Wenn Sie sichergehen wollen, dass die Eltern die Mail auch geöffnet haben, können Sie eine Lesebestätigung einfordern.
Unersetzlich bleiben jedoch die persönlichen Kontakte mit den Eltern. Veranstalten Sie daher regelmäßig Elternabende, bei denen die Eltern viel Zeit zum Nachfragen haben. Auch Entwicklungsgespräche sollten immer einen Frageteil haben. Aktivieren Sie die Eltern, so lange nachzufragen, bis sie alles verstanden haben.
Auch das Telefonat bietet die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt. Rufen Sie Eltern an, die Sie längere Zeit nicht gesehen haben. Sprechen Sie mit ihnen und fragen Sie, ob sie mehr von der Kita wissen möchten.
Variieren Sie herkömmliche und eher ungewohnte Wege, um die Eltern zu informieren. Nur mit einer gewissen Bandbreite an Kanälen finden Sie Zugang zu den Eltern. Gestalten Sie Ihre Texte außerdem lesefreundlich, sowohl in der formalen Gestaltung als auch inhaltlich. Ein guter Mix ist das perfekte Rezept für eine optimale Kommunikation mit den Eltern.
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