Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter/innen – So erleichtern Sie den Einstieg


25.05.2020

Wenn Sie neue Mitarbeiterinnen beschäftigen, gehört es zu Ihren Aufgaben als Leitung, sich um deren Einarbeitung zu kümmern. Um sich zu entlasten und der „Neuen“ den Einstieg zu erleichtern, sollten Sie bei der Einarbeitung nichts dem Zufall überlassen, sondern ein Einarbeitungskonzept erstellen, an dem Sie und Ihre Mitarbeiterinnen sich orientieren können.

 

Praxisbeispiel: Hannah Schneider ist Leiterin der Kita „Silberberg“. Zum 01.09.2016 werden – wegen Krankheits- und Elternzeitvertretung – 3 neue Mitarbeiterinnen in der Kita anfangen. Frau Schneider befürchtet, dass die Einarbeitung viel Zeit in Anspruch nehmen und Unruhe in die Kita bringen wird. Sie überlegt, was sie tun kann, um die Einarbeitung effizienter zu gestalten und sich auch selbst rechtlich abzusichern.

Rechtlicher Hintergrund bei neuen Mitarbeiter/innen in der Kita

Sie als Kita-Leitung tragen in Ihrer Kita die sogenannte Organisationsverantwortung. Sie sind verpflichtet, die Abläufe im Kita-Alltag so zu organisieren und zu gestalten, dass die Kinder keinen unnötigen Gefahren ausgesetzt sind und von allen Mitarbeiterinnen die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Zu Ihren Aufgaben als direkte Vorgesetzte gehört es auch, neue Mitarbeiterinnen sorgfältig einzuarbeiten.

 

Entwickeln Sie ein Einarbeitungskonzept für die Kita

 Entwickeln Sie ein detailliertes und strukturiertes Einarbeitungskonzept für Ihre Einrichtung. Darin sollten Sie die Verantwortlichkeiten klar festlegen. Denn Sie müssen die Einarbeitung nicht vollständig selbst übernehmen, sondern sollten auch Ihre Mitarbeiterinnen mit ins Boot holen und einen Teil der Verantwortung auf diese übertragen.

Neue Mitarbeiterin ist nicht voll verantwortlich

Machen Sie als Kita-Leitung sich  aber bewusst, dass die neue Mitarbeiterin zu Beginn ihrer Einarbeitungszeit noch nicht die volle Verantwortung für die ihranvertrauten Kinder übernehmen kann. Denn sie kennt naturgemäß die Abläufe in Ihrer Kita noch nicht. Bedenken Sie: Unterlaufen ihr aufgrund mangelnder Einarbeitung Fehler, fällt das letztlich auf Sie als Gesamtverantwortliche zurück, und Sie müssen vor allem mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen vonseiten Ihres

Trägers rechnen.

Stellen Sie der neuen Erzieherin einen Coach zur Seite

Gerade wenn Sie mehrere neue Mitarbeiterinnen in Ihrer Kita einarbeiten müssen, kommen Sie als Leitung mit der Bewältigung dieser Aufgabe an Ihre Grenzen. Daher sollten Sie jeder neuen Mitarbeiterin einen „alten Hasen“ als Coach zur Seite stellen, der sie in der Einarbeitungszeit begleitet, unterstützt und jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Dieser Coach kann Ihnen als Leitung viel von der alltäglichen Einarbeitung abnehmen und Sie deutlich entlasten. Wichtig ist aber, dass Sie sich untereinander absprechen und die Aufgaben klar verteilen. Hierbei hilft Ihnen unser Einarbeitungskonzept, welches Sie in unserem Gratis Bereich herunterladen können. Dieses können Sie dann auch die Besonderheiten in Ihrer Kita anpassen.

Machen Sie sich selbst ein Bild von der neuen Kita-Mitarbeiterin

Während der Einarbeitungszeit befindet sich die Mitarbeiterin in aller Regel in der Probezeit. Sie sollten sich daher im Rahmen der Einarbeitung ein Bild von den Leistungen und vom Verhalten der Mitarbeiterin machen und auch die Meinung der übrigen Mitarbeiterinnen, insbesondere des Coaches, aber auch der Eltern und Kinder berücksichtigen. Am Ende des Einarbeitungsprozesses steht letztlich auch die Entscheidung an, ob Sie die Mitarbeiterin auf Dauer beschäftigen oder ob sich Ihre Wege wieder trennen. Schieben Sie den Zeitpunkt, an dem Sie ein „abschließendes Urteil“ über eine neue Mitarbeiterin fällen, aber nicht zu lange auf. Die Erfahrung zeigt: Was nach 4 Monaten nicht funktioniert, wird auch im 5. und 6. Monat nicht besser. Informieren Sie Ihren Träger lieber frühzeitig von der Entwicklung, damit dieser ggf. schnell eine Entscheidung treffen und sich auf die Suche nach Ersatz machen kann.

 

Unser Rat: Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen gehört ganz klar zu Ihren Aufgaben als Vorgesetzte. Denn auch wenn Sie manche Aufgaben im Einarbeitungsprozess an Mitarbeiterinnen delegieren können, bleiben letztlich Sie verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass Sie diese Aufgabe ernst nehmen und die Einarbeitung klar strukturieren. Denn nur so haben Sie die Gewissheit, dass Sie an alles gedacht und alle wichtigen Schritte dokumentiert haben. Dann kann Ihnen, wenn tatsächlich einmal etwas schiefgeht, niemand vorwerfen, dass Sie Ihren Aufgaben nicht nachgekommen sind.


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