Jedes Jahr wird am 11. November Martinstag (auch „Fest des heiligen Martins“) gefeiert. Insbesondere Kinder kennen die Tradition des Laternenfestes; Erwachsene sind mit der berühmten Martinsgans vertraut. Doch wer war Sankt Martin und was hat es mit dem Laternenumzug auf sich? Wie können Sie Sankt Martin in der Kita und im Kindergarten erlebbar machen und den Brauch weiterführen? Diese und weitere Fragen, werden im folgenden Beitrag beantwortet – inkl. Umsetzungsideen für Ihre Kita!
Die am weitesten verbreitete Geschichte des Sankt Martin dreht sich um seine Mantelteilung: Sankt Martin, bürgerlich Martin von Tours wurde um 316 n. Chr. im heutigen Ungarn geboren und war ein römischer Soldat. Er ritt an einem kalten Wintertag an einem frierenden Bettler vorbei. Der Bettler flehte Martin um eine Gabe an. Er hatte so viel Mitleid mit dem Bettler, dass er seinen Mantel mit dem Schwert teilte und dem Bettler eine Hälfte gab. In der folgenden Nacht erschien Sankt Martin Jesus Christus, woraufhin sich Martin taufen ließ und seinen Soldatendienst aufgab.
Später wurde Martin Bischof von Tours – nach seinem Tod wurde er vom Papst heilig gesprochen: Seither gilt Sankt Martin als Schutzpatron der Soldaten und Bettler.
Die Laternenumzüge gehen vorwiegend auf die Lichterprozessionen zurück, die am Vorabend von wichtigen Festen stattfanden. Außerdem lösten die Laternenzüge die Martinsfeuer ab. Im Christentum steht Licht für die Heiligkeit Gottes.
Laden Sie die Eltern Ihrer Einrichtung ein, sich aktiv im Planungskomitee Ihrer Einrichtung zu beteiligen. Dazu hängen Sie im Eingangsbereich Ihrer Kita ein Plakat mit folgendem Inhalt auf:
Einladung zum Planungskomitee
Liebe Eltern,
wir würden uns freuen, wenn wir das diesjährige Laternenfest mit Ihnen gemeinsam planen könnten. Wir möchten Ihre Ideen und Wünsche möglichst konkret mit einbeziehen und ein Fest gestalten, das allen gefällt. Es wäre schön, wenn sich mindestens 2 Eltern pro Gruppe als Planungskomitee in die unten stehende Liste eintragen würden.
Wann? Freitag, den 28.10.2022, 16:00–17:00 Uhr
Wo? Im Leitungsbüro
Wir freuen uns über Ihre rege Teilnahme.
Ihr Team der Kita „Schatzinsel“ e. V.
In Ihrer Teamsitzung, vor dem Planungstreffen mit den Eltern, überlegen Sie gemeinsam, wie ergebnisoffen Sie mit den Eltern diskutieren möchten.
Möglichkeit a: Wollen Sie die Interessen der Eltern erfahren und dann zum Ende des Treffens, unter Einbeziehung der Eltern-Information, Ihre Entscheidungen verkünden?
Möglichkeit b: Oder möchten Sie einen Konsens erarbeiten, mit dem Eltern und Erzieher zufrieden sind?
Halten Sie alle Fragen, die Sie im Team festlegen, schriftlich fest und notieren Sie auch, welcher Elternteil welche Aufgabe übernimmt. Beispielsweise: Feiern wir ein Laternenfest oder ein traditionelles St. Martinsfest? Wer organisiert ggf. das Pferd? Wer spielt den St. Martin oder kennt jemanden, der den St. Martin spielen möchte? Gibt es ein Lagerfeuer? Wenn ja, wer übernimmt die Absprachen mit der Feuerwehr? Wenn wir das Kita-Gelände verlassen, müssen wir den Zug offiziell anmelden.
Wer übernimmt das? Überraschen wir die Kinder mit einem Puppenspiel, o. Ä.? Wer wird eingeladen? Wann beginnt und endet das Fest? Was bieten wir an Speisen und Getränken an? Möchten wir, dass die Kinder Laternen basteln? Wer bastelt mit den Kindern die Laternen? Die Erzieherinnen? Die Eltern? Erzieherinnen und Eltern zusammen? Wer baut Tische und Bänke im Garten auf? Wann treffen wir uns vor Festbeginn zum Dekorieren? Wie möchten wir dekorieren?
Sie und die Eltern kennen Ihre Aufgaben aus dem vorangegangenen Planungstreffen und wissen, bis wann sie diese umgesetzt haben sollten. Gegebenenfalls finden vor dem eigentlichen Fest
auch gemeinsame Aktionen wie Laternenbasteln oder Gartenaufräumen statt. Dann kann der Festtag kommen. Mein Fazit: Wenn die Elternbeteiligung Ihrer Einrichtung am Planungskomitee
zuverlässig ist, kann diese Elterngruppe zu einer verbindlichen „Feste-Planungs-AG“ werden.
Ein möglicher Ablauf des Sankt Martins in der Kita oder im Kindergarten könnte wie folgt aussehen:
Die Kinder erleben und spüren die Geschichte so viel intensiver nach. Sie sehen den spärlich bekleideten Bettler in der dunklen Ecke und die Lumpen, die der arme Mann trägt. Sie sehen, wie er auf dem schmutzigen Boden kauert, ohne Dach über dem Kopf. Sicherlich wird ihnen dieses Bild noch lange im Gedächtnis bleiben. Natürlich wird vor Ort noch das dazu passende Lied, z. B. „Sankt Martin“ oder „Ein armer Mann“ gesungen!
Um den Kindern die Geschichte in entsprechender Atmosphäre am Laternenfest zu präsentieren, bitten Sie die Eltern um Mithilfe. Sie benötigen neben der Unterstützung während des Festes 2 schauspielernde Elternteile: Sankt Martin und den Bettler. Diese werden beim Laternenumzug die Geschichte für die Kinder vorspielen. Als Requisiten wird lediglich ein alter Mantel und (falls vorhanden) ein Spielzeug-Schwert benötigt.
1. Ich gehe mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne,
hier unten leuchten wir.
>> Ein Lichtermeer zu Martins Ehr,
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
2. (…) >> Der Martinsmann, der zieht voran.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
3. (…) >> Wie schön das klingt, wenn jeder singt.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
4. (…) >> Ein Kuchenduft liegt in der Luft.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
5. (…) >> Beschenkt uns heut, Ihr lieben Leut.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
6. (…) >> Mein Licht ist schön, könnt Ihr es sehn.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
7. (…) >> Ich trag mein Licht und fürcht mich nicht.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
8. (…) >> Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus.
Rabimmel, Rabammel, Rabumm. <<
1) Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Brenne auf, mein Licht, brenne auf, mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht.
2) Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Wenn es dunkel ist, wenn es dunkel ist,
Ja, dann seht ihr erst, wie schön das ist.
3) Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Geh nicht aus mein Licht, geh nicht aus mein Licht,
Denn ich will es sehn, dein Angesicht.
4) Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Und die Winde wehn, und die Winde wehn,
Lasst uns weiter, weiter, weitergehn.
5) Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Und ein heller Schein, und ein heller Schein,
Ja, der soll für immer bei uns sein.
Auf folgende Punkte sollten Sie achten, damit das Laternenfest unfallfrei verläuft:
Das ArbZG setzt Ihnen Grenzen, wenn es um die Teilnahme Ihrer pädagogischen Fachkräfte an Veranstaltungen außerhalb der regulären Arbeitszeiten geht. So müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes im Hinblick auf Höchstarbeitsstunden aber auch im Hinblick auf die Ruhezeiten eingehalten werden.
Welche dies sind, können Sie folgender Übersicht entnehmen:
Tag | Woche | |
---|---|---|
Regel | 8 Stunden | 48 Stunden |
Ausnahme | 10 Stunden, allerdings müssen Sie darauf achten, dass innerhalb von 6 Monaten bzw. 24 Wochen die jeweilige Fachkraft im Schnitt nicht mehr als 8 Stunden täglich arbeitet. |
60 Stunden, allerdings müssen Sie darauf achten, dass innerhalb von 6 Monaten bzw. 24 Wochen die jeweilige Fachkraft im Schnitt nicht mehr als 48 Stunden in der Woche arbeitet. |
Übrigens: Achten Sie außerdem darauf, dass die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit von 11 Stunden eingehalten wird. Endet Ihr St. Martins-Umzug z. B. um 20.00 Uhr, dürfen die Mitarbeiter am nächsten Tag ihren Dienst nicht vor 7.00 Uhr beginnen.
Zum Schluss treffen sich alle wieder im oder vor dem Kindergarten, um sich mit warmen Getränken und mit den selbst gebackenen Gänsen zu stärken. Wenn Sie die Thematik des Teilens noch stärker hervorheben möchten, können Sie auch immer nur 1 Backwerk für 2 Kinder berechnen. Das heißt, die Kinder suchen sich jemanden aus, mit dem sie teilen möchten. Vielleicht findet sich nun für den Abschluss auch noch ein Elternteil, das in gemütlicher Runde die Geschichte von Martin und den Gänsen erzählt. Mit dieser Art des Feierns erleben die Kinder die Geschichte noch viel intensiver als üblich.
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