„Hugo, das Nachtgespenst“ – eine Klanggeschichte mit Alltagsgegenständen
Mit Klanggeschichten können sich Kinder kreativ mit Klängen auseinandersetzen. Laden Sie eine Gruppe von etwa 8 Kindern ein, die nachfolgende Geschichte mit Alltagsgegenständen zu vertonen. Denn mit den passenden Geräuschen und Tönen untermalt, klingt sie erst richtig schön schaurig!
Das wird gebraucht:
- 1 Kochtopf mit Löffel (Uhr)
- 1 dicke Metallkette
- 2 Holzstücke (für die Fensterläden)
- Metalldosen (Scheppern)
- Trichter zum hineinblasen (Wind)
So wird’s gemacht:
Die Erarbeitung der Grusel-Klanggeschichte
Lesen Sie den Kindern zunächst die Geschichte von „Hugo, dem Nachtgespenst“ vor. In einem 2. Schritt überlegen Sie gemeinsam, welche Begriffe und Textpassagen vertont werden sollen. Mögliche Stellen sind in der Geschichte kursiv gedruckt. Fragen Sie die Kinder, wie sich das entsprechende Geräusch anhören sollte. Welche Alltagsgegenstände oder Körpergeräusche sich dafür eignen.
Die Klanggeschichte „Hugo, das Nachtgespenst“
Es ist so weit – die Uhr schlägt 12. Hugo, das Nachtgespenst, räkelt sich und gähnt. Es öffnet das Visier der Ritterrüstung, in der es immer diese schrecklich hellen Tage verbringt, bis endlich dieGeisterstunde ruft. Hugo liebt das verfallene und verlassene Schloss, in dem er lebt. Er freut sich über das Kettenrasseln am Tor, über das Pfeifen des Windes durch die verlassenen Gänge und das Schlagen der Fensterläden. Am meisten freut sich Hugo darüber, dass au- ßer ihm niemand im Schloss lebt. Nur ein paar Fledermäuse leben im Turm.
Doch was ist das? Ein lautes Scheppern erschreckt Hugo. Das war im Speisesaal. Hugo beginnt, ein bisschen zu zittern. Wer ist hier? Leise quietschend öffnet er die Tür des Rittersaals. Er muss nachschauen, doch er fürchtet sich auch ein wenig. Die Tür des Speisesaals öffnet sich ebenfalls mit einem leisen Quietschen. Hugo schwebt den Gang entlang und duckt sich dabei in jede Nische. Er hört leise, ganz leise Schritte, die in seine Richtung laufen. Was soll Hugo tun? Ein Gespenst kann doch nicht einfach aus seinem Schloss flüchten! Und Gespenster fürchten sich auch nicht, aber Hugo fürchtet sich jetzt sehr! Er hält inne und lauscht.
Auch die leisen Schritte bleiben stehen. Jetzt kann Hugo um die Ecke des Ganges spähen. Und er sieht – 2 Gespensteraugen! Sofort versteckt er sich wieder hinter der Ecke. Er hat es genau gesehen – am Boden huscht ein anderes Gespenst entlang! Hugo schaut wieder um die Ecke herum. Das andere Gespenst schaut in seine Richtung. Jetzt lässt es ein leises Fauchen hören. Wie sollHugo das Gespenst aus seinem Schloss verjagen? Wieder späht Hugo um die Ecke. Er sieht das Gespenst jetzt genau. Es ist ganz schwarz und hat gelbe Gespensteraugen. Aber es schwebt nicht wie er, sondern läuft auf 4 Beinen und hat einen langen Schwanz. Und es ist viel kleiner als er.
Hugo wartet, bis sein Herzklopfen nachlässt, dann nimmt er all seinen Mut zusammen. Mit einem lauten und gruseligen „Huhuuuuu!“ schwebt er hinter der Ecke des Ganges hervor und stürzt sich auf das andere Gespenst. Das lässt ein erschrecktes „Miau!“ hö- ren und rennt auf seinen leisen Pfoten, so schnell es kann, den Gang hinunter und hinaus ins Freie. Das wäre geschafft. Erleichtert und voller Stolz, dass er das andere Gespenst verjagt hat, beginnt Hugo endlich seinen Rundgang durchs Schloss. Er lässt die Ketten rasseln, klappert an den Rüstungen und lässt die Türen schaurig knarzen. Danach macht er das Gleiche noch einmal, nur ein bisschen lauter, damit alle anderen Gespenster wissen, dass das sein Schloss ist!
Praxistipp
Nehmen Sie die Klanggeschichte auf einer Kassette auf. So bleibt sie auch als schöne Erinnerung erhalten.
Unser Rat:
Der Weg ist das Ziel – bei der Klanggeschichte ist der Entstehungsprozess ebenso wichtig wie das Ergebnis. Lassen Sie die Kinder mit unterschiedlichen Gegenständen experimentieren. So machen alle Erfahrungen rund um die Akustik und Musik.