In dem folgenden Artikel zeigen wir Ihnen in 5 Schritten, wie es Ihnen gelingt, auch in Ihrer Kita das Thema „Gesunde Ernährung“ aufzugreifen. Mit dieser wertvollen Arbeit tun Sie nicht nur etwas für die momentane Gesundheit Ihrer Kinder, sondern legen Grundsteine für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper. Die hier vorgeschlagenen Ideen sind ein erster Schritt für Ihren Einstieg ins Projekt.
Besprechen Sie mit den Kindern, dass Sie in den nächsten Wochen viele Bilder von Nahrungsmitteln benötigen. Mit Hilfe der Eltern sammeln die Kinder Prospekte von Supermärkten und / oder machen Fotos auf dem Markt. Die Kinder schneiden jeweils ihre mitgebrachten Bilder aus.
Stellen Sie im Gruppenraum Schuhkartons auf: einen für Gemüse, einen für Obst, einen für Backwaren, einen für Milch- und Eierprodukte, einen für Fleisch / Fisch und Wurst, einen für Süßigkeiten und Knabbergebäck und einen für alles, was sich hier nicht zuordnen lässt. Die Kinder versuchen selbstständig, ihre Bilder zuzuordnen und in die Kartons zu legen.
Nach einigen Wochen treffen Sie sich mit den Kindern zu mehreren Gesprächskreisen. Je Gesprächsrunde werden ein Karton und sein Inhalt bearbeitet:
Lassen Sie die Kinder die Bilder auf große Plakate kleben, jeweils wieder in den oben genannten Kategorien. Zudem erhält jedes Plakat einen Smiley, je nachdem, wie gesund oder ungesund die Lebensmittel sind: einen lachenden, einen traurigen oder einen neutralen Smiley, der Lebensmittel anzeigt, die in Maßen gegessen gesund, oder zumindest nicht schädlich, sind. Die Plakate werden an einer gut sichtbaren Stelle aufgehängt.
Fragen Sie die Kinder, ob sie wissen, was in den Nahrungsmitteln enthalten ist. Manche der Inhaltsstoffe kennen die Kinder bestimmt schon: Vitamine, Wasser, Calcium, Fett, Zucker. Wenn möglich visualisieren Sie die Inhaltsstoffe mit Bildern oder mit realen Lebensmitteln, z. B. mit einem Becher Margarine, der das Fett darstellt.
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Im Lexikon, im Internet und in Wissenssendungen können die Kinder nachforschen, wofür die einzelnen Bestandteile wichtig sind und worin sie viel oder wenig vorkommen.
Wichtig ist die Erkenntnis, dass all diese natürlichen Bestandteile für sich gesehen nicht schädlich für den Menschen sind. Erklären Sie den Kindern, dass die Menge es ausmacht. Schauen Sie aber auch auf Zutatenlisten von fertigen Produkten und erklären Sie mit einfachen Worten, dass es auch künstliche Dinge im Essen gibt, die für den Körper nicht so gesund sind.
Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, wie Sie das erworbene Wissen anschaulich darstellen. Eine Möglichkeit wären z. B. Plakate, auf denen mit Fotos und Bildern dargestellt wird, wofür der Inhaltsstoff wichtig ist – beim Calcium-Plakat wären dann z. B. Bilder von Zähnen und Knochen. Machen Sie aber auch Fotos, während die Kinder mit den Inhaltsstoffen experimentieren, und erinnern Sie die Kinder somit an ihre getane Arbeit.
Nachdem die Kinder nun einiges über die Nahrungsbestandteile wissen, ist es an der Zeit zu überlegen, was ein Kind eigentlich pro Tag braucht. Hier die Übersicht für Kinder im Kindergartenalter:
Lebensmittel (-art/ -gruppe) | Menge |
---|---|
Getränke | 800 ml |
Gemüse | 220 g |
Obst | 200 g |
Kartoffeln, Nudel, Reis | 140 g |
Brot, Getreide | 170 g |
Lebensmittel (-art/ -gruppe) | Menge |
---|---|
Milch und -produkte | 350 ml / g |
Fleisch, Wurst | 40 g |
Eier | 2 Stück / Woche |
Fisch | 75 g / Woche |
Lebensmittel (-art/ -gruppe) | Menge |
---|---|
Öl, Margarine, Butter | 25 g |
Süßigkeiten Limonade Salzgebäck | nicht mehr als 15% der täglichen Energiezufuhr |
Beispiel: Zeigen Sie den Kindern ein mit Wurst belegtes Brot. Nun wiegen Sie die einzelnen „Bestandteile“ dieser Mahlzeit: Die Scheibe Brot, die Butter und die Wurst darauf. Mit Hilfe der Angaben in der Tabelle errechnen Sie, wie viel vom jeweiligen Nahrungsmittel noch fehlt, um den Tagesbedarf zu decken.
Das heißt, Sie legen entsprechend viele Scheiben Brot oder andere Getreideprodukte wie Müsli oder Cornflakes dazu. Außerdem legen Sie ein Stück Butter hin oder stellen eine Schüssel mit Öl dazu sowie ein entsprechendes Stück Wurst oder Fleisch. So wird den Kindern deutlich, dass sie mit jeder Mahlzeit, die sie zu sich nehmen, einen Teil ihres Nahrungsbedarfs abdecken.
Sprechen Sie gemeinsam mit den Kindern über die verschiedenen Mahlzeiten eines Tags und lassen Sie sie berichten, was sie dann jeweils essen. Fassen Sie abschließend zusammen, was zu einer vollwertigen Ernährung pro Tag gehört.
Auf großen Scheiben in den 3 Ampelfarben werden die Lebensmittel aus der obigen Tabelle aufgeklebt. Die Ampelfarbe Grün steht für „reichlich“, Gelb für „mäßig“ und Rot für „sparsam“.
So haben die Kinder stets verständlich vor Augen, welche Lebensmittel in welchen Mengen für ihren Körper gesund sind.
Mit all diesem Wissen geht es nun ans Kochen: Lassen Sie die Kinder berichten, was ihre Lieblingsgerichte sind. Gemeinsam besprechen Sie, was hierfür alles benötigt wird.
Nehmen Sie die Ernährungsampel zur Hilfe. Pro verwendete Zutat wird ein Muggelstein oder Ähnliches auf den entsprechenden Kreis in der Ernährungsampel gelegt. So sehen die Kinder zum einen, wie viele „gesunde Anteile“ dieses Essen enthält, aber auch, was noch fehlt.
Überlegen Sie gemeinsam, ob und wie das Rezept noch ein wenig „gesünder“ gemacht werden könnte. Beispielsweise lässt sich eine Bolognesesoße prima mit Gemüse wie Karotten, Paprika und Mais aufpeppen. Um zu erreichen, dass die Kinder mit Freude und Neugier bei der Sache sind, müssen Sie sie einfach nur bei möglichst vielen Schritten einbeziehen:
Damit aus Ihrem Projekt Alltag wird, heißt es, gemeinsam mit den Kindern einen ausgewogenen Mix zu finden. Dazu bietet es sich an, die Rezepte, die sich bewährt haben, in einem Kita- Kochbuch zusammenzufassen. Die Kinder gestalten die Bilder oder Fotos dazu und ergänzen die Erkenntnisse (Ernährungsampel), die sie über dieses Gericht herausgefunden haben.
Wenn Sie nun noch einen festen Kochtag festlegen, wird die gesunde Ernährung auch in Ihrer Einrichtung schon bald auf dem Vormarsch sein!
Ich bin von „Starke Bildung in der Kita“ begeistert. Der Dienst ist für mich eine riesen Arbeitserleichterung.
Frauke Schmidt, Flensburg
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