Gut oder schlecht? – Mit diesen Geschichten lernen Kinder Geheimnisse zu unterscheiden


25.03.2018

Folgende kleine Geschichten stellen unterschiedliche Situationen zum Thema „Geheimnis“ dar. Diskutieren Sie nach dem Vorlesen mit den Kindern,

  • ob das jeweilige Geheimnis gut oder schlecht ist,
  • welche Gefühle es auslösen kann und
  • ob die Kinder das jeweilige Geheimnis für sich behalten, jemandem erzählen würden, und
  • wem sie ein solches Geheimnis erzählen könnten.

Die Geschichten sind für Kinder von 4 bis 5 Jahren geeignet.

Mias Geburtstagsgeheimnis

Mias Mutter hat nächste Woche Geburtstag. Mia hat schon eine glitzernde Schachtel als Geschenk für sie gebastelt. Da kommt der Vater zu Mia: „Ich möchte Mama auch ein ganz besonderes Geschenk zum Geburtstag machen. Meinst du, sie würde sich über Ohrringe freuen?“ Da ist sich Mia sicher. Und das Tollste ist, dass Mia sogar mitfahren darf, als ihr Vater sie für ihre Mutter aussucht.

„Du bist eine tolle Beraterin beim Einkaufen gewesen. Und die Ohrringe sollen jetzt eine Überraschung für Mama sein. Meinst du, du schaffst es, das nicht der Mama zu verraten?“, fragt ihr Vater anschließend. Mia nickt heftig. Ihr Vater hebt die Hand und Mia schlägt ein. „Dann haben wir beide jetzt ein Geheimnis!“, meint Mias Vater.

Klaras Bauchwehgeheimnis

Klara und ihr Bruder Tom sind schon ganz aufgeregt: Morgen fahren sie mit ihren Eltern das 1. Mal ans Meer. Beide freuen sich sehr und können vor Spannung kaum entscheiden, welche Spielsachen sie in ihren Koffer packen sollen. „Tom, soll ich meinen Teddy oder meine Puppe mitnehmen?“, will Klara ihren Bruder um Rat fragen. Doch Tom ist verschwunden. Plötzlich entdeckt sie ihn im Bad. Er sitzt ganz klein auf dem Teppich.

„He, was machst du hier? Wir wollen doch packen!“, ruft Mia. Da entdeckt sie, dass Tom weint. „Tom, was ist los? Warum weinst du?“, fragt Klara erschrocken. Tom flüstert: „Ich hab solche Bauchschmerzen! Aber sag bloß nichts zu Mama oder Papa, sonst fahren wir bestimmt nicht in den Urlaub. Ich will so gerne ans Meer!“

Mikas Tellergeheimnis

Mika ist sauer. Immer muss er den Tisch decken. Dabei könnte das auch mal sein großer Bruder machen! Aber seine Mutter kann ziemlich streng sein, vor allem, wenn sie gerade von der Arbeit kommt. „Aber ungerecht ist es trotzdem!“, denkt Mika ärgerlich. Da passiert es: Mika fällt der Teller aus der Hand, den er gerade auf den Tisch stellen wollte. Und es ist Mutters Lieblingsteller, der mit den Rosen, den es nur einmal gibt.

Schon geht die Tür auf. Mika zieht den Kopf ein. Doch es ist nicht Mikas Mutter, sondern sein Bruder. „Na, toll, das gibt Ärger, wenn du Mamas Teller runterwirfst. Das hast du absichtlich gemacht, um Mutter zu ärgern! Aber ich habe eine Idee! Wenn du mir das Geld gibst, das du von Oma hast, dann werde ich nichts verraten!“

Friedas Bildergeheimnis

„Kannst du mir mal helfen?“, fragt Frieda ihre Freundin Sophie. „Ich möchte für meinen Opa ein ganz besonderes Bild malen, nämlich eines von seinem Garten. Du kannst viel schönere Blumen malen als ich, bitte!“ Klar hilft Sophie ihrer Freundin, schließlich helfen sich Freunde gegenseitig. Und es wird wirklich ein wunderschönes Bild – mit Sophies Blumen und Wolken und Sonne von Frieda.

Doch Frieda ist skeptisch. „Vielleicht freut sich mein Opa gar nicht, wenn er weiß, dass du das meiste auf dem Bild gemalt hast. Ich sage einfach, dass ich das allein gemacht habe. Du verrätst mich nicht, ja?“

Annikas Schokoladengeheimnis

Annikas Mutter ist Krankenschwester. Deshalb kommt sie manchmal so spät von der Arbeit. Dann passt Steffen, ihr Nachbar, auf Annika auf. Der ist witzig und bei ihm darf sie lange fernsehen. Viel länger als bei ihrer Mutter. Doch manchmal mag sie Steffen überhaupt nicht. Dann nimmt er sie plötzlich in den Arm und küsst sie auf den Mund. Annika findet das eklig. Und ab und zu ist es sogar noch schlimmer.

Dann streichelt Steffen sie überall und hält sie ganz fest dabei. Meistens weint Annika, weil sie es überhaupt nicht mag, so angefasst zu werden. Wenn Steffen dann endlich aufhört, scheint er sie gar nicht mehr zu bemerken. Später schenkt er ihr Schokolade und sagt dazu: „Du darfst deiner Mutter nichts davon erzählen, weil sie dich sonst sehr schimpft. Dann kann ich nicht mehr kommen und deine Mutter verliert ihre Arbeit. Willst du das?“


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