Regelmäßige Waldtage im Kindergarten sind pädagogisch wertvoll und liefern eine schöne Abwechslung zum Kita-Alltag. Ob Sie einmal im Monat, einmal im Quartal oder sogar einmal die Woche mit den Kindern in den Wald gehen, hängt von der örtlichen Lage Ihrer Kita, Ihrem pädagogischen Konzept und Ihrer Planung und Organisation ab.
Grundsätzlich ist aber jeder Wald-Aufenthalt wertvoll, kann mit anderen Schwerpunkten versehen werden und sorgt für ein besonderes Erlebnis, das die Kinder prägt.
Aus pädagogischer Sicht bietet kaum ein Umfeld Kindern so viele Erfahrungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen, wie der Wald. Insbesondere für Kinder, die in der Stadt aufwachsen, ist es eine schöne Erfahrung sich mit der Natur zu verbinden und sie mit allen Sinnen zu erleben. Der Wald ist ein Lernort und die gesamte kindliche Entwicklung kann durch Erfahrungen, die im Wald getätigt werden, gefördert werden. Dazu zählen:
Durch das Erleben des Waldes sowie das Durchführen und Bewältigen von verschiedenen Aufgaben im Wald können die Kinder ihr Selbstbewusstsein festigen und positive Bestätigung erfahren. Außerdem können sie sich im Wald richtig austoben, sie können hüpfen, laufen, klettern und balancieren. Den Wald mit allen Sinnen zu erforschen, ist prägend für Kinder. Waldtage sind daher ein Programmpunkt, der in keiner Kita fehlen darf.
Es gibt sogar Waldkindergärten, deren gesamtes pädagogisches Programm sich fast komplett im Wald abspielt. In solchen Waldkindergärten gehen die Kinder nahezu täglich in den Wald und lernen so von klein auf eine enge Verbindung mit der Natur kennen.
Ein Waldtag im Kindergarten bedarf einiges an Vorbereitung. Beziehen Sie in diese auch die Eltern mit ein, damit sie wissen, was sie vor einem solchen Tag bedenken müssen und ihren Kindern alles Nötige für den Waldtag mitgeben. Am besten kennen Sie den Wald bereits, den Sie besuchen wollen oder Sie statten ihm vorher einen Besuch ab, um offene Fragen im Vorfeld zu klären:
Je mehr Sie im Vorfeld über den Wald wissen, desto entspannter können Sie den Waldtag angehen.
Für den Waldtag im Kindergarten sollten Sie folgendes überlegen:
Außerdem sollten Sie die Eltern über die Gefahr möglicher Zeckenbisse aufklären und überlegen, wie Sie damit umgehen wollen. Lassen Sie sich eine Erlaubnis der Eltern geben, Zecken mit einer Zeckenkarte zu entfernen. Falls Sie diese Erlaubnis nicht haben, überlassen Sie das Entfernen den Eltern.
Geben Sie den Eltern einen Indikator für die Kleidung, die die Kinder im Wald tragen sollten. Lange Hosen, lange Ärmel und geschlossene Waldschuhe sind ein Muss, um sich vor Zecken, Dornen und Brennnesseln zu schützen. Im Sommer hat lange Kleidung zusätzlich eine Sonnenschutzfunktion.
Eine Kopfbedeckung und Sonnencreme sind ein weiterer fester Bestandteil der Wald-Garderobe im Sommer und auch eine Regenjacke sowie Regenhose gehören zu jeder Jahreszeit in den Rucksack. Dieser macht ebenfalls für Waldausflüge Sinn, damit die Kinder ihre Verpflegung, ihre Regenjacke etc. transportieren können.
Vor dem Waldtag sollten Sie mit den Kindern über die Regeln für diesen Tag sprechen. Legen Sie fest, was Sie für wichtig erachten, um Ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen sowie die Natur zu schützen. Dazu zählt zum Beispiel:
Mit einer umfangreichen Planung im Vorfeld sowie klaren Regeln können Sie den Waldtag in der Kita sorglos angehen.
Bedenken Sie nicht nur die organisatorischen, sondern auch die pädagogischen Aspekte:
Planen Sie den Tag inhaltlich und überlegen Sie, was Sie den Kindern mit einem Waldtag vermitteln wollen. Am sinnvollsten ist die Kombination aus freiem Spiel sowie pädagogischen Inhalten, damit die Kinder auch etwas von diesem Tag mitnehmen. Dafür können Sie ihnen verschiedene Aufgaben stellen und sie den Wald unter Gesichtspunkten der Naturpädagogik erkunden lassen.
Es gibt die Möglichkeit, für den Tag entweder einen Förster oder Naturpädagogen hinzuzuziehen, die den Kindern mehr über den Wald erzählen und ihnen die Natur näher bringen. Alternativ können Sie auch mit konkreten Spielen und Übungen dafür sorgen, dass die Kinder eine spannende Naturerfahrung machen und den Wald als Erlebnisraum kennenlernen.
Tipp: Lassen Sie die Kinder nach Erreichen des von Ihnen ausgewählten Areals zunächst toben und frei erkunden, bevor sie in die Lernphase gehen. Am besten wechseln sich solche Phasen ab und Sie bauen nach Konzentrationsarbeit immer wieder Spielpausen ein.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, was genau mit den Kindern im Wald gemacht werden kann:
Sie können den Kindern auch Wissen vermitteln. Das funktioniert am besten, wenn sie interaktiv mitmachen können.
Zum Beispiel lassen Sie alle Kinder Tannenzapfen suchen, diese in die Hand nehmen sie anschließend beschreiben. Anschließend, während die Kinder die Tannenzapfen weiterhin betrachten, können Sie Näheres zu Tannen und den Bäumen im Wald erklären.
Außerdem können Sie die Kinder im Wald etwas sammeln lassen, zum Beispiel Blätter, die dann getrocknet und zum Beispiel auf die Martinslaternen geklebt werden, die Sie am nächsten Basteltag in der Kita gemeinsam herstellen.
Auch Wissen über Heil- und Wildpflanzen zu vermitteln, kann für die Kinder spannend sein. Wenn Sie beispielsweise einen Kräuterpädagogen dabei haben, kann dieser die Kinder verschiedene Kräuter suchen und probieren lassen und ihnen etwas über die Kräuter erzählen.
Achtung: Auf eigene Faust sollten Sie keine Kräuter suchen oder probieren, wenn Sie sich nicht auskennen. Die Gefahr an etwas nicht Verträgliches zu geraten, ist hoch.
Es gibt zahlreiche erlebnispädagogische Spiele im Wald, die Kindern zahlreiche Erfahrungsmöglichkeiten bieten:
Der Wald bietet Kindern viele Erfahrungsmöglichkeiten und ist ein Erlebnisraum, der die Kinder prägt. Die Verbindung mit der Natur schafft einen Lernort und gibt die Möglichkeit, sowohl spielerisch zu erkunden als auch konkrete Aufgaben zu erfüllen. Waldpädagogik ist eine eigene Disziplin, die das pädagogische Lernen mit dem Lebensraum Wald verbindet. Waldtage im Kindergarten oder in der Kita sind daher pädagogisch wertvoll und sollten regelmäßig durchgeführt werden.
Als Erzieher ist es Ihre Aufgabe, sich um die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung dieses Tages zu kümmern und sowohl die Eltern als auch die Kinder ausreichend zu informieren. Je gründlicher Ihre Vorbereitung ausfällt, desto gelassener können Sie dem Waldtag entgegenblicken.
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