kreative Bildungsarbeit in der Kita

Kreative Bildungsarbeit

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Inhaltsverzeichnis

KreativitÀt und Àsthetische Bildung in der Kita

Kinder sind von Natur aus neugierig und folgen ihrer Intuition. Gibt man ihnen Mittel und Wege, um sich auszudrĂŒcken, können sie Ihre KreativitĂ€t entdecken und ausleben und sich dabei selbst noch besser kennenlernen. 

Der Bildungsbereich KreativitĂ€t und Ă€sthetische Bildung in der Kita ist wichtig, da er die Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung unterstĂŒtzt. Sowohl die soziale als auch die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern profitiert davon, dass die Kinder sich selbst ausdrĂŒcken und ihre Wahrnehmung stĂ€rken können. Kreative Kinder haben es spĂ€ter leichter, Probleme zu lösen, FlexibilitĂ€t zu zeigen und neue Perspektiven einzunehmen, weshalb diesem Bildungsbereich in der Kita ausreichend Aufmerksamkeit zukommen sollte.

Bildungsbereich KreativitÀt und Àsthetische Bildung in der Kita: Was bedeutet das? 

Ästhetische Bildung in der Kita bedeutet malen, tanzen, basteln, klettern, gestalten, fĂŒhlen, riechen, musizieren, singen, Theaterspielen und vieles mehr. 

Der Ästhetikbegriff bzw. Ă€sthetische Bildung wird hĂ€ufig analog zu kultureller Bildung der KulturpĂ€dagogik verwendet. Bei Ă€sthetischer Bildung geht es um Fantasie und KreativitĂ€t, die mit allen Sinnen erfahren wird. Zu den typischen Feldern der Ă€sthetischen Bildung zĂ€hlen: 

  • Bildende Kunst
  • Musik 
  • Literatur
  • Theater
  • Medien

Klassische Wissensvermittlung spielt bei der Ă€sthetischen Bildung eine untergeordnete Rolle – vielmehr geht es darum, Kinder in ihrer KreativitĂ€t zu fördern. Sie wird als eine entscheidende Grundlage angesehen, damit ĂŒberhaupt Bildung im Sinne von Wissensvermittlung möglich ist. 

Erzieher unterstĂŒtzen die Kinder dabei, dass Kinder sich ausprobieren können, ihren Ideen nachgehen, SinneseindrĂŒcke sammeln und in Interaktion mit anderen Kindern treten. Auch die Analyse des Erlebten zusammen mit den Erziehern gehört zur Ă€sthetischen Bildung in der Kita dazu. 

Wichtig!

Ästhetische Bildung ist dabei nicht als zusĂ€tzliches Förderangebot zu verstehen, sondern sollte auf natĂŒrliche Weise integriert werden. Schließlich braucht es nicht viele Materialien, um Kinder in ihrer KreativitĂ€t zu unterstĂŒtzen.

Welche Ziele hat Àsthetische und kreative Bildung?

Mit Ă€sthetischer Bildung sollen Kinder ihre Wahrnehmung der Welt verbessern und lernen, auf ihre eigene Wahrnehmung zu vertrauen. Durch Ă€sthetische und kreative Bildung entwickelt bzw. verbessert sich zum Beispiel


  • 
die Körperwahrnehmung der Kinder
  • 
die Feinmotorik
  • 
das Takt- und RhythmusgefĂŒhl

Beide GehirnhÀlften werden durch die Àsthetische Bildung aktiviert. Durch die körperlichen Erlebnisse verbessert sich auch automatisch die kommunikative FÀhigkeit der Kinder sowie ihre Selbstwahrnehmung. 

Warum ist kreative Bildung in der Kita wichtig?

Kreative Bildung fördert die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. KreativitÀt gilt als eine wichtige Kompetenz, auch im Erwachsenenalter, und bedeutet, dass Menschen neugierig, wissbegierig sowie flexibel sind. 

Wer kreativ ist, hat


  • 
langfristige BeschĂ€ftigungschancen,
  • 
verfĂŒgt ĂŒber Toleranz fĂŒr Unsicherheiten und Risiken
  • 
und verfĂŒgt darĂŒber hinaus ĂŒber AnpassungsfĂ€higkeit.

KreativitĂ€t ermöglicht Perspektivwechsel und die FĂ€higkeit, Grenzen zu ĂŒberschreiten sowie neu zu denken. 

Wird KreativitĂ€t in Menschen schon frĂŒh gefördert, macht sie das im Jugend- und Erwachsenenalter resilienter und hilft ihnen, sich immer wieder neu auf sich verĂ€ndernde UmstĂ€nde einzustellen. 

Was macht kreative Kinder aus?

KreativitĂ€t gilt als eine der SchlĂŒsselkompetenzen, ĂŒber die Menschen optimalerweise verfĂŒgen sollten. LĂ€sst man Kinder ihre eigenen schöpferischen KrĂ€fte ausleben und entwickeln, fĂŒhrt das dazu, dass sie zu gesunden und eigenstĂ€ndigen Persönlichkeiten werden können.

Kreative Kinder sind


  • 
 einfallsreich
  • 
fantasiereich
  • 
offen
  • 
fĂ€hig, sich zu entspannen
  • 
fĂ€hig, eigene Ideen zu entwickeln
  • 
fĂ€hig, querzudenken, Dinge zu hinterfragen und Sachverhalte zu ĂŒberprĂŒfen

Werden Kinder schon frĂŒh in ihrer KreativitĂ€t bestĂ€rkt, haben sie auch im Erwachsenenalter Freude daran, eigene Visionen zu erschaffen und umzusetzen. Was in ihrem Kopf ist, wollen sie in die RealitĂ€t umsetzen, mit den Mitteln, die ihnen zur VerfĂŒgung stehen. 

Wie können Sie als Erzieher KreativitÀt und Àsthetische Bildung in den Kita-Alltag integrieren?

Kinder brauchen nicht viel, um sich kreativ auszutoben und in der Kita braucht es auch nicht viele teure Utensilien, um den kreativen Bildungsprozess von Kindern zu fördern. Die Kinder lieben die kreative Arbeit und oft findet jedes Kind einen Bereich, der ihm besonders Spaß macht.

Mit diesen Praxis-Ideen können Sie Kinder in Ihrer KreativitÀt fördern:

Malen und Zeichnen: 

  • Lesen Sie den Kindern eine Geschichte vor und lassen Sie sie anschließend eine Szene aus dieser Geschichte malen. Das regt die KreativitĂ€t an und verbindet Sprache und kĂŒnstlerischen Ausdruck mit den HĂ€nden miteinander. 
  • Lassen Sie die Kinder außerdem mit Fingerfarbe malen. So nutzen sie keinen Stift als Werkzeug, um ihre bildlichen Visionen zu ĂŒbertragen, sondern gestalten unmittelbar mit ihren HĂ€nden. 
  • Bieten Sie nicht nur Stifte an, sondern lassen Sie die Kinder auch mit Pinseln und Wasserfarbe, mit Kreide auf dem Boden im Außenbereich oder an aufgestellten Mal. Oder LeinwĂ€nden malen. Das sorgt fĂŒr stets neue Perspektiven und fördert die Feinmotorik.

Basteln und Modellieren: 

  • Überlegen Sie sich Bastelaktionen, die zur Jahreszeit passen und verbinden Sie dies mit NaturspaziergĂ€ngen und Zeit an der frischen Luft. Lassen Sie die Kinder im Herbst Kastanien und BlĂ€tter sammeln und im FrĂŒhling und Sommer BlĂŒten und Steine. Mit diesen Naturmaterialien können Sie nun basteln und modellieren. Steine zu bemalen, KastanienmĂ€nnchen zu basteln oder Martinslaternen zu bekleben, sind verschiedene kreative AnsĂ€tze, wenn es um Basteln und Modellieren geht. 
  • Bastelstunden mit Papier, Schere, Kleber und mehr ist wichtig fĂŒr die SchulfĂ€higkeit, aber auch fĂŒr die Feinmotorik. Geben Sie in Ihren Bastelstunden jedes Mal ein neues Thema vor und lassen Sie die Kinder machen. UnterstĂŒtzen Sie sie mit den Werkzeugen, wenn nötig und besprechen Sie im Anschluss mit ihnen, was sie zum Thema gebastelt haben und warum. 

Musik und Tanz: 

  • Üben Sie mit den Kindern einen Tanz zu einem Lied ein. Bauen Sie in den Tanz Bewegungen ein, die zu den gesungenen Wörtern passen. Das fördert die Körperwahrnehmung, das RhythmusgefĂŒhl, die Sprachwahrnehmung sowie das musikalische VerstĂ€ndnis. 
  • Lassen Sie die Kinder einen Gegenstand von zuhause mitbringen und wandeln Sie ihn in ein Instrument um. So lernen die Kinder, um die Ecke zu denken und dass theoretisch fast jeder Gegenstand geeignet ist, um mit ihm Töne zu erzeugen, wenn man nur die passenden Hilfsmittel hat.

Theater und Rollenspiele: 

  • Rollenspiele können ebenfalls passend zu Jahreszeiten gestaltet werden. So bietet es sich an, in der Weihnachtszeit ein Krippenspiel einzuĂŒben. Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, wie Sie dieses kreativ umwandeln können.
  • Entwickeln Sie mit den Kindern ein eigene kleine TheaterstĂŒck-Szene. Sie können ein Thema vorgeben, zum Beispiel „Abendessen mit den Eltern“ und die Kinder dann ĂŒberlegen lassen, wie sie diese Szenen nachspielen wollen. Auch das Spiel Pantomime eignet sich, um Kinder die Darstellung von Begriffen und ZusammenhĂ€ngen mit ihrer Körpersprache ĂŒben zu lassen. Dabei kriegen die Kinder versteckt einen Begriff gesagt, mĂŒssen diesen auf ihre Weise imitieren und die anderen Kinder mĂŒssen raten. 

Kreative Geschichten erzÀhlen: 

  • Fördern Sie die KreativitĂ€t der Kinder, indem Sie sie zu verrĂŒckten Gedankenspielen auffordern: „Stell dir vor, du wachst morgen auf und kannst fliegen, was machst du dann?“ oder „Stell dir vor, morgen bist du Erzieher und musst die Kita-Gruppe leiten, was machst du dann?“. So kommen sie auf ungewöhnliche Ideen, lernen den Perspektivwechsel und dĂŒrfen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. 
  • Lassen Sie die Kinder gemeinsam Geschichten entwickeln. Das erste Kind sagt einen Satz und das Kind daneben muss dann mit dem letzten Wort des Satzes den eigenen Satz beginnen. Das geht reihum und sorgt fĂŒr reichlich Lacher zwischendurch.

Fazit: Darum ist der Bildungsbereich KreativitÀt und Àsthetische Bildung in der Kita so wichtig

Die WahrnehmungsfĂ€higkeit der Kinder wird durch Ă€sthetische Bildung gestĂ€rkt. Indem sie ihre Umwelt mit all ihren Sinnen erkunden und Mittel und Wege kennenlernen, wie sie sich selbst ausdrĂŒcken können, fördert sie das in ihrer Kompetenz. 

Durch Tanzen, Basteln, Malen, Singen und Theaterspielen erfahren die Kinder mit all ihren SinneseindrĂŒcken, was KreativitĂ€t heißt. Das bereitet sie nicht nur auf die Schule, sondern auch fĂŒr ihr spĂ€teres Leben vor, denn kreative Menschen gelten als flexible Problemlöser, die resilient sind und leicht andere Perspektiven einnehmen können.