Kritik aus dem Team? Reflektieren Sie regelmäßig Ihr Leitungsverhalten

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Nicht immer läuft die Teamarbeit rund. Manchmal verlangt Ihr Team oder ein Teammitglied von Ihnen eine andere Vorgehensweise.

Damit Sie und Ihr Team in diesen Situationen nicht zusätzlich durch negative Stimmungen belastet werden, ist ein guter Umgang mit Kritik das A und O. Dies gilt auch für Sie als Leitung in der Kita.

Wie kritikfähig sind Sie? Lesen Sie die Tipps, wie Sie professionell mit Kritik aus dem Team umgehen.

Wer kann Ihnen gegenüber Kritik üben?

Es ist Ihre Aufgabe als Leiterin, im Bedarfsfall Kritikgespräche mit Mitarbeiterinnen zu führen. Dies dient der Qualitätssicherung und der Erfüllung Ihrer Dienstaufsicht. Das schließt jedoch nicht aus, dass auch Mitarbeiterinnen Ihnen gegenüber Kritik äußern können. Dies kann in einer Teambesprechung sein, in der eine generelle Vorgehensweise von Ihnen vom Gesamtteam kritisiert wird. In diesem Fall sollten Sie gemeinsam nach einer für alle Beteiligten gangbaren Lösung für den Kritikpunkt suchen.

Es kann auch vorkommen, dass eine Mitarbeiterin in einem persönlichen Gespräch Kritik äußert. Kritik an der Person müssen und dürfen Sie sofort zurückweisen, da sie nichts mit Professionalität zu tun.

5 Tipps zum Umgang mit Kritik in der Kita

Je professioneller Sie mit Kritik aus dem Team umgehen können, desto mehr schätzt Sie Ihr Team als Leitung und desto gerechter wirken Sie.

Tipp 1: Zeigen Sie Ihre Offenheit für Kritik

Nutzen Sie die obligatorischen jährlichen Mitarbeitergespräche, um jede Erzieherin nach Wünschen, Änderungen und Kritik an Ihrer Arbeit oder Ihrem Führungsstil zu fragen. Je seltener Sie mit Ihren Erzieherinnen im Gespräch sind und sich für die Sorgen, Anregungen und die Kritik interessieren, desto größer ist die Gefahr, dass sich das Team irgendwann gegen Sie wendet. Das bedeutet nicht, dass jede Kritik berechtigt ist und sofort von Ihnen im Alltag umgesetzt werden muss. Durch dieses Verhalten werden Sie eher zum Spielball des Teams, das anfängt, Sie zu leiten.

Tipp 2: Lassen Sie sich Zeit für die Reaktion

Wenn es Ihnen schwerfällt, in der direkten Situation angemessen zu reagieren, in der Ihnen gegenüber Kritik geäußert wird, so nehmen Sie sich eine Auszeit. Sagen Sie der Mitarbeiterin, dass Sie die Kritik wahrnehmen und in einem separaten Gespräch zeitnah mit ihr darüber sprechen werden. Sie bekommen so Zeit zum Nachdenken und können Ihren eventuellen Ärger über die Aussage der Mitarbeiterin besser verarbeiten. Überlegen Sie in Ruhe, welche Aspekte der Kritik berechtigt sein könnten und welche Gefühle diese bei Ihnen ausgelöst hat. Notieren Sie sich Ihre Gedanken, um im Nachgespräch ruhig und sachlich auf die Inhalte eingehen zu können.

Tipp 3: Vereinbaren Sie gemeinsam mit der Mitarbeiterin konkrete nächste Schritte

Nutzen Sie die Kritik als Ausgangspunkt für Veränderungen. Überlegen Sie gemeinsam, was verbessert werden kann – sei es in der Zusammenarbeit, bei Abläufen oder in der Kommunikation. Halten Sie Absprachen schriftlich fest, um Transparenz und Verbindlichkeit zu schaffen.

Tipp 4: Fragen Sie regelmäßig die Stimmungslage ab

Führen Sie in Ihren Teamsitzungen immer wieder Stimmungsrunden durch. Nacheinander kann jede Erzieherin ihre derzeitige Befindlichkeit ohne Kommentar der anderen Mitglieder äußern. So erhalten Sie in regelmäßigen Abständen einen guten Einblick in die Teamstimmung, ohne dass die Kritik direkt an Sie gerichtet ist. Sollte bei einer Erzieherin großer Unmut herrschen, so können Sie anschließend in einem Einzelgespräch mit ihr darauf eingehen und die Situation klären. Nutzen Sie Kritik von außen immer auch als Möglichkeit zur Selbstreflexion.

Tipp 5: Bleiben Sie bei wiederholter Kritik konsequent und klar in Ihrer Haltung

Wenn bestimmte Kritikpunkte mehrfach oder wiederholt in ähnlicher Weise auftauchen, prüfen Sie, ob dahinter ein strukturelles Problem steckt – oder ob einzelne Teammitglieder persönliche Unzufriedenheit über diesen Weg äußern. Wichtig ist, dass Sie sich nicht verunsichern lassen, sondern Klarheit in der Kommunikation bewahren. Machen Sie transparent, was Sie verändern können und was im Rahmen Ihrer Leitungsaufgaben bestehen bleibt. So zeigen Sie Stärke, schaffen Orientierung und verhindern, dass sich destruktive Kritik verselbstständigt.