Buchstabenspiel im Sandkasten – tolle Ideen für ein Buchstabenlabor im Freien


21.05.2018

Ihre Kita-Kinder werden Buchstabenspiele schnell annehmen: „Olivia hält den kleinen zerknitterten Zettel wie einen Schatz fest. Darauf habe ich ihren Namen geschrieben. Wo immer sie etwas zum Schreiben findet, schreibt sie ihn dort auf.“ Seit einigen Tagen ist auch der Hof draußen scheinbar hundertfach mit „Olivia“ vollgeschrieben. Denn sie hat schnell entdeckt, dass sie auch mit Straßenkreide ihren Namen auf die Pflastersteine schreiben kann. Und das weckte auch die Neugier der anderen Kinder mit dem Ergebnis, dass unser Hof jetzt aussieht wie ein riesiger bunter Buchstabensalat.

Neue Impulse für das Buchstabenspiel

Was für eine tolle Idee – ein Buchstabenlabor draußen! Und das passt jetzt doppelt so gut: Denn zum einen ist das Thema „Schule und Schreiben“ mit der nahen Verabschiedung der zukünftigen Schulkinder in Ihrer Kita gerade sehr präsent. Zum anderen verbringen Sie mit den Kindern jetzt mehr Zeit draußen als drinnen. Und warum nicht auch draußen mit dem spielen, was die Kinder drinnen so spannend finden? Vor allem, weil Sie draußen ganz neue Möglichkeiten für Impulse und Anregungen haben.

Buchstaben mit Wasser entstehen und verschwinden lassen

Olivia hat – wie Ihre Kinder sicher auch – die Straßenkreiden zum Schreiben entdeckt. Diese großflächige Bewegung, bei der sie den ganzen Arm einsetzt, ist eine wertvolle Motorikübung im Schreiblernprozess. Doch wenn es jetzt länger nicht regnet, ist Ihr Hof schnell „vollgeschrieben“. Dann schreiben Sie mit Wasser! Das trocknet wie von Zauberhand, schafft immer wieder von allein Platz für neue Buchstaben und regt so zur Wiederholung an. Zudem lieben die Kinder die nassen Füße, die sie dabei bekommen – also barfuß schreiben!

Sammeln Sie dafür mehrere Joghurteimer. Dann erhitzen Sie einen Nagel über einer Kerze und stechen ein Loch in den Boden – fertig ist Ihr Schreibwerkzeug! Die Kinder füllen jetzt die Eimer mit Wasser und halten mit dem Finger das Loch zu. Zum Schreiben nehmen sie den Finger weg: Mit dem dünnen Wasserstrahl lassen sie jetzt Buchstaben am Boden entstehen. Wollen die Kinder neu ansetzen, halten sie das Loch wieder zu. So geben Sie einen weiteren motorischen Impuls: Die Kinder laufen die Buchstaben mit ihrem ganzen Körper ab.

Praxis-Tipp: Füllen Sie einen großen Eimer oder Bottich mit Wasser, an dem die Kinder ihre Schreibeimer immer wieder füllen.

Worte entdecken – mit Buchstaben im Sand

Sammeln Sie mit den Kindern möglichst viele kinderhandgroße Kieselsteine. Diese waschen die Kinder dann draußen gründlich und lassen sie gut trocknen. Dann beschriften die Kinder die Kieselsteine mit einem wasserfesten Stift, indem sie auf jeden Stein einen Buchstaben des Alphabets schreiben. Die Vokale und andere häufige Buchstaben wie z. B, „n“, „s“ oder „r“ brauchen Sie mehrmals. Jetzt legen Sie die Steine in eine flache Obstkiste und stellen diese in den Sandkasten.

Schon werden dort die ersten Worte geschrieben oder Burgen und Schlösser mit Buchstaben verziert. Und jeder Sandkünstler kann sein Werk mit seinem Namen versehen. Wenn die Eltern dann zum Abholen kommen, können sie über eine kleine Ausstellung im Sandkasten staunen.

Einzelne Buchstaben entdecken und zuordnen

Nach dem Vorbild der witzigen Bücher „Kunst aufgeräumt“ von Ursus Wherli können die Kinder die Buchstaben in der Zeitung aufräumen. Stellen Sie einen Tisch und Bänke in den Schatten. Dann brauchen Sie nur noch

  • Zeitungen
  • mehrere Scheren
  • mehrere Klebestifte
  • weiße Blätter.

Die Kinder suchen sich einen Buchstaben aus, z. B. den Anfangsbuchstaben ihres Namens. Dann schneiden sie diesen, überall, wo sie ihn finden, aus der Zeitung aus und kleben ihn auf das weiße Blatt. So üben sie ganz nebenbei, Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung, in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Schriftarten zu erkennen.

Praxis-Tipp: Nachdem die Kinder viel Platz für die großen Zeitungsseiten brauchen, können sie zum Ausschneiden auch auf den Boden umziehen und sammeln „ihren“ Buchstaben zunächst in einem Schälchen. Achten Sie darauf, dass sie bei der Arbeit mit der Schere nicht von anderen spielenden und rennenden Kindern umgestoßen werden können.

Buchstaben auch in der Umgebung Ihrer Kita finden

Rüsten Sie die Kinder für Ihren nächsten Spaziergang mit einem Stift und einer Schreibunterlage, am besten einem Klemmbrett, aus. Alle Buchstaben, die die Kinder entdecken, schreiben sie ab, z. B. Straßennamen, die Namen von Geschäften oder die Praxistafel eines Arztes.

Wieder in Ihrer Kita zurück, schauen Sie sich die „gejagten“ Buchstaben noch einmal in Ruhe an:

  • Wer kennt schon welche Buchstaben?
  • Wer kann schon einzelne Worte lesen?
  • Wer kann mit den eingesammelten Wörtern eine Geschichte erfinden?

Sicher werden die Kinder beim nächsten Spaziergang viele der Namen und Worte wiedererkennen! Mit Buchstaben spielen, forschen und experimentieren – das geht nicht nur drinnen. Mit diesen Spielen und Impulsen haben die Kinder auch draußen Spaß damit – denn Literacy geht überall!


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