Reimen, rappen, lachen – so gehen die Vorschulkinder spielerisch mit Sprache um


26.07.2018

Kinder gehen sehr kreativ mit Sprache um, und das ist auch gut so. Denn dieser kreative Umgang ist ein wichtiger Bestandteil der Sprachförderung. Regen Sie die Vorschulkinder zu einem spielerischen Umgang mit der Sprache an − die nachfolgenden 3 Angebote helfen Ihnen dabei. Gleichzeitig fördern Sie das phonologische Bewusstsein der Vorschulkinder. Davon werden sie später in der Schule profitieren.

1. Spiel: Reimgeschichten

Dieser Reim wird endlos sein. Alle Kinder sitzen im Kreis. Sie nennen einen kurzen Satz als Beginn einer endlosen Reimgeschichte, z. B.: „Ich kenne einen Floh.“ Das Kind rechts oder links von Ihnen führt die Geschichte weiter: „Der pikt dir in den Po.“ Der nächste Nachbar ergänzt weiter. Wenn niemandem mehr ein Reim einfällt, beginnt eine neue Reimgeschichte, z. B. so:

  • „Kürzlich flog ich ins All.“
  • „Ich kenne eine Maus.“
  • „Ich fand eine geheimnisvolle Dose.“

Wecken Sie eine regelrechte „Reimsucht“, indem Sie die Reimgeschichten malen. Dazu brauchen Sie pro Reim ein DIN-A4- Blatt. Notieren Sie jeden Satz der Geschichte auf ein Blatt. Diese Reimblätter hängen Sie dann mit den Kindern an einer Wand oder Wäscheleine auf. Sicher fallen den Kindern immer wieder neue Reime ein, die Sie ergänzen können. So entstehen mit der Zeit endlose Reimgeschichten.

Kopieren Sie die einzelnen Reimgeschichten, und schenken Sie sie den Kindern zum Abschied aus der Kita.

2. Spiel: Ein eigener Rap ist mega in!

Nutzen Sie diese Musikrichtung, und lassen Sie sich überraschen, was die Kinder an Bildern, Gefühlen und Meinungen äußern. Charakteristisch für diesen Musikstil ist das rhythmisierte Sprechen, das die Melodie bildet. Besonders Vorschulkinder sind beeindruckt von dieser „coolen“ Musik, und die ist gar nicht so schwer umzusetzen. So gelingt der Rap sicher: Hören Sie sich zunächst selbst einige Raps an.

Spielen Sie mit den Kindern das bekannte Spiel: „Wer hat die Kekse aus der Dose geklaut?“, um sich aufzuwärmen. Dieser Sprechgesang wird durch Klatschen rhythmisch unterstützt. Sie sprechen einen Teil des Textes vor, ein Kind antwortet darauf.

Bei mehrsilbigen Wörtern oder Namen werden die Silben einzeln gesprochen, z. B. „Dose“ als „Do-se“. Ersetzen Sie die Namen durch die Namen Ihrer Kinder

  • Erzieherin: Wer hat den Keks aus der Do-se ge-klaut?
  • 1. Kind: Tim hat den Keks aus der Do-se ge-klaut!
  • Erzieherin: Tim hat den Keks aus der Do-se ge-klaut!
  • Tim: Wer? Ich?
  • Erzieherin: Ja, du!
  • Tim: Nie-mals!
  • Erzieherin: Wer dann?
  • Tim: Ra-mo-na hat den Keks aus der Do-se ge-klaut!
  • Ramona: Wer? Ich? usw.

Nach dieser Übung suchen Sie sich ein einfaches Kinderlied aus wie „Alle meine Entchen“. Schon kann dieser allen bekannte Liedtext gerappt werden. Nachdem die Kinder den Text ein paarmal gerappt haben, wird er mit einem gleichmäßigen Rhythmus hinterlegt. Dabei können Sie abwechselnd einmal in die Hände klatschen und anschließend einmal mit den Handinnenflächen leicht auf die Tischplatte schlagen.

3. Spiel: Das „magische Bild“

Kennen Sie Aufsätze wie diesen: „Erst sind wir zur Oma gefahren, dann sind wir zum Fest gefahren. Dann sind wir wieder heimgefahren.“ Kindern fällt es oft schwer, lebendig zu beschreiben und detailliert zu berichten. Das üben Sie besonders witzig mit dem „magischen Bild“. Es ist kein reales Bild, es ist unsichtbar, aber je länger man darauf schaut, desto mehr erkennt man.

Bewegen Sie also Ihre Hände so, als würden Sie ein Foto in der Hand halten, und erzählen Sie den Kindern: „Ich halte hier ein ,magisches Bild’ in meinen Händen. Es ist unsichtbar, aber ich kann trotzdem etwas darauf erkennen. Man muss nur ganz genau hinschauen. Ich sehe jetzt ein Haus.“ Dabei betrachten Sie das Bild in Ihrer Hand genau.

Anschließend geben Sie das imaginäre Bild vorsichtig weiter. Das Kind schaut ebenfalls darauf. Es beschreibt, was es auf dem Bild mit dem Haus noch sieht. Wichtig ist, dass sich die Aussagen der Kinder aufeinander beziehen.


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