Eltern werden schon früh mit dem Thema Impfungen konfrontiert. Bereits für die sechste Lebenswoche des Kindes gibt es eine standardmäßige Impfempfehlung, gefolgt von weiteren Empfehlungen im zweiten Monat. Für eine Grundimmunisierung der Kinder entscheidet sich ein Großteil der Eltern.
Säuglinge haben noch kein ausgereiftes Immunsystem. Durch Impfungen kann dieses unterstützt werden. Impfungen schützen vor Krankheiten, die für Kinder, aber auch für Erwachsene, gefährlich sein können. Masern, Mumps, Röteln oder Keuchhusten können schwere gesundheitliche Folgen haben. Zwar verlaufen diese Krankheiten bei Kindern häufig mild, aber schon im Jugendalter sind die Verläufe mit mehr Komplikationen verbunden.
Im Erwachsenenalter sind zum Beispiel Röteln für schwangere Frauen ein großes Risiko, da sie das ungeborene Kind schädigen können. Wer schützende Antikörper in sich trägt, hat dieses Risiko nicht.
Sind viele Kinder geimpft, treten Krankheiten seltener auf und verbreiten sich weniger. Somit trägt eine Impfung nicht nur zum persönlichen Schutz bei, sondern auch dem Schutz anderer.
Im Zuge der U-Untersuchungen bekommen Eltern von Kinderärzten Empfehlungen für die ersten Impfungen. Diese basieren auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Sechste Lebenswoche: Standardmäßige Empfehlung mit der Grundimmunisierung von Säuglingen gegen Rotaviren zu beginnen.
Zwei Monate: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus influenzae Typ B, Hepatitis B, Polio (Kinderlähmung), Pneumokokken. Bis auf die Pneumokokken-Impfungen können alle sechs Impfungen als Kombi-Impfung verabreicht werden, sodass nur ein Pieks fällig wird. Bis zum elften Lebensmonat ist die Grundimmunisierung für diese Krankheiten dann abgeschlossen.
Elf Monate: Aufbau des Impfschutzes gegen Mumps, Masern, Röteln sowie Varizellen.
Zwölf Monate: Impfungen gegen Meningokokken C.
Fünf Jahre: Ab diesem Alter empfiehlt die STIKO die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus. Für Kinder mit einem Risiko für einen schweren Verlauf wird die Impfung schon zwischen dem sechsten Monat und vier Jahren empfohlen. Im Zuge der Impfkampagne während der Covid-19-Pandemie wurden die Impfungen für Kinder erst einige Monate nach den Impfungen für Erwachsene zugelassen – mittlerweile haben sie im Katalog der Impfempfehlungen der STIKO einen festen Platz.
Im Alter von fünf bis 18 Jahren: Verschiedene Auffrischungsimpfungen werden durchgeführt, zum Beispiel Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten.
Im Alter von neun bis 14 Jahren: Empfehlung für zwei Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) im Abstand von fünf Monaten, die bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Grundsätzlich sind alle Impfungen in Deutschland freiwillig. Für den Besuch eines Kindergartens, den Eintritt in die Schule oder die Betreuung durch eine Tagesmutter muss aber eine Masern-Impfung nachgewiesen werden. Das Masernschutzgesetz ist zum 01. März 2020 in Kraft getreten und soll sowohl andere Kinder als auch Erwachsene vor Masern schützen. Kinder (bzw. deren Eltern), die eine Masernerkrankung durchgemacht haben, bevor sie geimpft wurden, können auch einen Nachweis über diese Erkrankung vorlegen.
Es wird empfohlen, dass Kinder vor dem Eintritt in die Kita bereits mit einigen grundlegenden Schutzimpfungen ausgestattet sind. Schließlich kommen sie dort mit vielen anderen Kindern zusammen, werden mit neuen Viren und Bakterien konfrontiert und ihr Immunsystem wird stark herausgefordert. Um Komplikationen von Infektionen zu vermeiden, sind Impfungen wichtig – auch im Hinblick auf die Erzieher. Schließlich sind diese jeden Tag eng mit den Kindern zusammen und können sich vor Krankheiten – außer mit eigenen bereits bestehenden Antikörpern – nur schwer schützen.
Einige Kritiker sagen, dass Impfungen das Immunsystem von Kindern überfordern können. Manche Eltern haben Angst vor Impfschäden.
Dass es zu einer Impfreaktion kommt, ist normal. Eine gerötete Einstichstelle, ein schmerzender Arm oder leichtes Fieber sind typisch und ungefährlich.
Schwerwiegende Impfschäden sind extrem selten – laut Studie kommen auf 16 Millionen Impfstoffdosen bei Kindern 7 Fälle. Allerdings ist die Zahl der Impfschäden umstritten, schließlich lässt sich beim Auftreten einer Krankheit häufig nur schwer eindeutig zurückverfolgen, ob diese durch die Impfung ausgelöst wurde oder nicht.
Heutzutage werden mehr Kinderimpfungen empfohlen als früher – dafür wurden aber auch die Impfstoffe verbessert. Impfstoffe kommen heutzutage mit dem Minimum an Antikörpern aus, das nötig ist, um wirksam zu sein und enthalten darüber hinaus weniger zusätzliche Stoffe als früher. Dadurch sind sie für die Kinder in der Regel gut verträglich.
Der medizinische Stand der Wissenschaft ist, Kinderimpfungen den Empfehlungen nach vornehmen zu lassen, Impfserien rechtzeitig zu beginnen, sie nicht zu verzögern und sie im Rahmen der Empfehlungen abzuschließen. Insbesondere bei den Auffrischungsimpfungen, die nach einigen Jahren fällig werden, kommt bei vielen Kindern beziehungsweise Eltern Impfmüdigkeit auf. Hier liegt es an den Ärzten, ein weiteres Impfangebot zu machen und die Auffrischimpfung zu verabreichen.
Kinderimpfungen schützen nicht nur die Kinder selbst vor Infektionen und Komplikationen durch Krankheiten. Sie schützen auch andere Kinder und die Erzieher – Krankheitsausbrüche, die größere Teile der Bevölkerung betreffen könnten, werden so vermieden. Schon ab der sechsten Lebenswoche werden die ersten Impfungen empfohlen und mit einem Jahr haben die Kinder in der Regel bereits ihre Grundimmunisierung abgeschlossen. Leichte Impfreaktionen sind normal, während das Risiko für dauerhafte Impfschäden extrem gering ist. Kinderimpfungen sind kostenlos und schützen zum Teil ein Leben lang. Bei Fragen und Unsicherheiten können Ärzte aufklären.
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