Als Erzieher brauchen Sie Nerven wie Drahtseile. Das erfahren Sie tagtäglich. Und bei aller Erfahrung, die Sie haben – in mancher schwierigen Situation sind Sie leider nicht so souverän, wie Sie es gerne wären. Doch gute Nerven lassen sich trainieren. Mit den folgenden praktischen Übungen werden Sie es schaffen, in jeder Stresssituation ruhig und gelassen zu bleiben. So wirken Sie souverän und professionell.
„Ich möchte auf keinen Fall mit dir tauschen. Die Zwillinge in dieser Gruppe sind jede Sekunde in Bewegung. Und die Eltern der 3 neuen Kinder erscheinen mir übermäßig kritisch. Wie schaffst du es nur, immer so ruhig und souverän zu wirken?“ Die Erzieherin Gabriele Hilsum fragt ihre Kollegin Hiltrud Klein in der Mittagspause, ob es einen Geheimtipp für ihre Gelassenheit gibt.
Zugegeben: Gelassenheit ist zu einem guten Teil Typsache, also wesensbedingt. Doch Sie können Gelassenheit auch trainieren und von diesem Training in Stress- und Belastungssituationen profitieren. Nutzen Sie dazu die folgenden Übungen.
Mit einem festen Ritual, das täglich wiederkehrt, schaffen Sie sich einen positiven und vertrauten Einstieg in Ihren Arbeitsalltag. Die viele Arbeit und so manche Sorgen können durch dieses ritualisierte Vorgehen in den Hintergrund treten.
Denken Sie einmal darüber nach, wie Sie Ihren Arbeitstag in der Kita beginnen. Vielleicht nutzen Sie bereits ein Ritual, das Sie tagtäglich praktizieren? Behalten Sie dieses unbedingt bei und versuchen Sie es, wenn möglich, noch auszubauen.
Ihre Ideenliste: Rituale, mit denen Sie gelassener werden
Kleine Aufgaben haben einen Vorteil: Sie lassen sich rasch erledigen. Erfolge stellen sich schnell ein und sind sofort sichtbar. Besonders in stressreicher Zeit, wie z. B. vor anstehenden Festen sollten Sie sich nicht mit zu großen oder zu komplexen Aufgaben befassen. Nehmen Sie sich vor, bis zum Fest möglichst viele kleine Aufgaben zu erledigen.
Damit haben Sie viele kleine Erfolge, denn mit jeder erledigten Aufgabe stellt sich ein gutes Gefühl ein. Bitten Sie die Eltern beispielsweise um bestimmte Kleidungsfarben für den Auftritt der Kinder, studieren Sie einen wirkungsvollen Tanz ein, der aus vielen Wiederholungsteilen besteht, und beziehen Sie immer wieder die Ideen und Vorstellungen der Kinder mit ein.
Ein gutes Mittel gegen die Hektik ist, sich vorzustellen, was schlimmstenfalls passiert, wenn Sie bestimmte Aufgaben nicht erledigen. Atmen Sie dann tief durch. Oft verlieren Aufgaben dann ihren Schrecken oder sie schrumpfen auf eine realistische Größe.
Diese Übung ist nicht bei allen anfallenden Aufgaben anzuwenden. Allerdings sollten Sie sich bei jeder neuen Aufgabe die Frage stellen: „Was geschieht, wenn ich die Aufgabe nicht oder nicht in der vorgegebenen Zeit erledige?“ Immer, wenn Sie mit „wahrscheinlich nichts“ antworten können, dürfen Sie diese Aufgabe getrost verschieben.
Es fällt leichter, gelassen zu bleiben, wenn andere wissen, dass Sie sich in einer angespannten Situation oder in einer stressigen Lage befinden. Oft hilft es weiter, wenn Sie in Zeiten, die Sie sehr beanspruchen, über Ihre Belastungen reden. Erklären Sie Ihren Kollegen in einer Teambesprechung, dass es arbeitsaufwendiger als gedacht ist, den Tanz für das Sommerfest mit den Kindern einzustudieren. Sie brauchen dafür im Moment alle Ihre Energien.
Dann erhalten Sie Verständnis für Ihre ganz eigene Situation. Die so informierten Kollegen können danach Rücksicht auf Sie nehmen und sie werden Sie nicht mit zusätzlichen Aufgaben konfrontieren. Sprechen Sie über Ihren Arbeitsdruck. Wenn Sie das artikulieren, lässt der Druck schon merklich nach. Und Sie gewinnen wieder die Gelassenheit und die Übersicht, die Sie als Kita-Leiterin tagtäglich benötigen.
Setzen Sie auf Rituale, die Ihnen Sicherheit vermitteln. Kleine Aufgaben sind besser zu überblicken und in der Summe führen sie auch zu großem Erfolg.
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